Alles anzeigenDas ist kein Nichtwissen, sondern schlicht Desinteresse. Aus meiner Sicht die logische Konsequenz der mittlerweile kompletten Entwertung von Musik für diese Generation. Streamingdienste wie Spotify, bei denen es möglich ist, entweder mit dem Ertragen von Werbespots oder durch Zahlen einer bescheidenen Flatrategebühr, nahezu jeden halbwegs populären Song der letzten 60 Jahre im unmittelbaren Zugriff zu haben, haben dafür gesorgt, dass der einzelne Song (oder ein "Album", sofern der Kontext eines Songs überhaupt noch eine Rolle spielt) praktisch wertlos geworden ist und damit auch keine Wertschätzung mehr erfährt.
Ein Song kostet nichts, nicht einmal Anstrengung; er geht allerdings auch nicht in den Besitz des Hörers über, was jedoch durch die ständige Verfügbarkeit auch nicht als Defizit wahrgenommen wird. Physikalische Tonträger werden von der Mehrheit der jugendlichen Hörer schon lange nicht mehr gekauft, daher kann auch keine weitere Leidenschaft, etwa die fürs Sammeln entstehen.
Parallel dazu produziert die Musikindustrie seit geraumer Zeit vorwiegend Songs, die explizit auf maximale Unauffälligkeit getrimmt werden, damit sie in möglichst viele kuratierte Playlists aufgenommen werden. Nur so ist es zu erklären, dass ein billiges, harmlos-einfältiges Liedchen wie One Chance von Drake tatsächlich zu einem der größten Hits aller Zeiten werden konnte (15 Wochen Nr.1 in USA, 10 Wochen in UK und auch in Deutschland Nr.1 der Single-Charts). Bei Spotify dominiert Mainstream - Warum Streaming-Hits so eintönig sind
Der Konsum dieser Songs passiert dann auch eher im Hintergrund, vorzugsweise während man am Smartphone herumdaddelt. Kein Wunder, dass man nicht weiß, was man da eben gehört hat. Weil das keinerlei Bedeutung mehr hat und es keinen interessiert.
Gute Analyse!
Hm, Thema ziemlich verfehlt, würde ich sagen - der Song ist vielmehr eine sarkastisch-ironische Abrechnung mit den in aller Welt verbreiteten Vorurteilen gegenüber der australischen Bevölkerung, wobei sich Hay dabei trefflich selbst auf den Arm nimmt.
Ich glaube deine richtige Deutung des Textes schließt die "schrullige Liebeserklärung" an die eigene Heimat nicht aus.