Hier muss man sogar sagen, dass für viele dieser "Generation Allah" bereits das Tragen des Kopftuchs auf sonst regulärer Freizeitkleidung die Frau zur "Schlampe" deklassiert und schwere Verbrechen wie Vergewaltigung aufgrund des Kleidungsstils völlig ungeniert legitimiert werden.
Dann liegt das Problem bei den Männern, nicht bei den Frauen. Oder würdest du das anders sehen?
Nochmal - das Kopftuch sollte kein Problem sein, genauso wie das Tragen einer Kippa, eines Kreuzes, des roten Punkts, egal was einem da einfällt. Aber, und das unterscheidet manches Symbol des Islams von den anderen Beispielen, "egal" sein sollte einem das nie, und wenn noch so sehr betont wird, es sei freiwillig. Denn hinter dieser "Freiwilligkeit" steckt eine sozial sehr schwierige Situation, die für uns in unserer Komforthaltung der Religionsfreiheit oft nur schwer bis gar nicht nachvollziehbar ist.
Robert: Entweder tut jemand etwas freiwillig oder unfreiwillig. Ich spreche von freiwilligen Handlungen. Freiwillig im Sinne von: freiwillig. Aus freien Stücken. Aus eigenem Antrieb. Ohne Zwang von außen oder von anderen. Ich bitte dich, das zur Kenntnis zu nehmen, denn es erschreckt mich, dass ich darauf jetzt zum dritten Mal ausdrücklich hinweisen muss!
Mit dem Kopftuchverbot bekämpfst du das Symptom, nicht die Ursache. Damit werden diejenigen Frauen, die das Kopftuch nicht freiwillig tragen (und wohlgemerkt bestreite ich nicht, dass es auch diese gibt!), statt von einer Seite dann von zwei Seiten unter Druck gesetzt. Das ist der falsche Weg. Der Druck von der einen Seite muss weg, nicht der Gegendruck erhöht werden. Und: Ja, das ist deutlich schwieriger als aktionistisch ein Kopftuchverbot zu fordern.