Emerson Lake & Palmer


  • Aber KEs Art des Spiels wird seinem Ruf als vergötterter Tastenvirtuose substanziell m.E. keinesfalls gerecht, dafür pfuscht er zu viel und ich kenne wie gesagt auch kaum etwas, das so ganz exorbitant gut von ihm gespielt wäre. Vielleicht kannst du da ja was nennen.


    "Trilogy" (Song), beispielsweise.

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.

  • Ist ja o.k., wenn dir meine Ausdrucksweise nicht gefällt, es geht mir aber auf jeden Fall um die Sache und nicht um Formulierungen. Mein letztes Posting zielte darauf ab, dass ich durchaus ELP-Hörer war (z.T. noch bin) und sie wenigstens 1 x auch live gesehen habe, weil ich einige Sachen von ihnen gerne höre. Und die infantile Messershow ist ja wirklich auch witzig.
    Aber KEs Art des Spiels wird seinem Ruf als vergötterter Tastenvirtuose substanziell m.E. keinesfalls gerecht, dafür pfuscht er zu viel und ich kenne wie gesagt auch kaum etwas, das so ganz exorbitant gut von ihm gespielt wäre. Vielleicht kannst du da ja was nennen.


    "Tarkus", "Take A Pebble" etc. Bringt aber nicht viel. Dir scheint das ja von vornherein nicht zu reichen, sonst müsste ich ja nichts aufzählen.

    "Da hab ich mich gefragt, was dieses Hotel wohl vorher gewesen ist. Es muss etwas ziemlich unglaubliches gewesen sein. Wahrscheinlich Peter Gabriels Haus. Das ist fantastisch..." - Rick Wakeman, Keyboarder von Yes, über den Ort dieses Interviews

  • halloooo townman und bbq.master: was soll den dieses gegenseitige angegifte. wenn man locker bleibt hat man mehr vom leben. ich mag die alten elp sehr, die letzten cd´s gehen mir aber auf den geist. tarkus hat mich schon nach dem ersten hören begeistert, wahrscheinlich hat mich deswegen auch the lamb gefangengenommen, kann es nicht so erklären.
    sehr schön jerusalem und just take a pebble. keith spielt bestimmt nicht so sauber wie studierte pianisten, dafür haben diese keine gruppe und sind ohne partituren wahrscheinlich so verloren wie ein blinder im schusswechsel. ein kritiker bemerkte damals: elp, eine verschwendung von talent und elektrischer energie. da hat sich der gute aber geirrt, na ja, lassen wir mal die letzten werke aussen vor.

  • "Tarkus", "Take A Pebble" etc. Bringt aber nicht viel. Dir scheint das ja von vornherein nicht zu reichen, sonst müsste ich ja nichts aufzählen.


    Warum das denn?
    Townman ist ein Mitglied, das sich durchaus mit anderen Meinungen befasst und seine Meinung auch überdenkt.


    "Tarkus" und "Take A Pebble" sind natürlich auch sehr gute Beispiele für Emersons Talent.
    Gerade "Take A Pebble" beinhaltet sehr songdienliches Pianospiel von Emerson: sehr einfühlsam und nicht wirklich "show"-mäßig.

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.


  • Townman ist ein Mitglied, das sich durchaus mit anderen Meinungen befasst und seine Meinung auch überdenkt.


    Zitat von townman

    dafür pfuscht er zu viel und ich kenne wie gesagt auch kaum etwas, das so ganz exorbitant gut von ihm gespielt wäre.


    Er nennt kein Beispiel für "kaum etwas" und seine vorigen Beiträge zeigen keine Tendenz zur Meinungsänderung.

    "Da hab ich mich gefragt, was dieses Hotel wohl vorher gewesen ist. Es muss etwas ziemlich unglaubliches gewesen sein. Wahrscheinlich Peter Gabriels Haus. Das ist fantastisch..." - Rick Wakeman, Keyboarder von Yes, über den Ort dieses Interviews

  • Er nennt kein Beispiel für "kaum etwas" und seine vorigen Beiträge zeigen keine Tendenz zur Meinungsänderung.


    Wie soll er seine Meinung auch revidieren, wenn er keine konkreten Gegenargumente in Form von Liedempfehlungen bekommt?


    Das ist erst eben passiert, und anschließend hat er bisher noch nichts gepostet.




    Bei Townmans jetzigem Statement ("grobschlächtigen Pseudovirtuosengepfusche") würde ich - abgesehen davon - so weit gehen und es als objektiv falsch bezeichnen.


    Man höre sich bspw. Take A Pebble an: YouTube - Emerson, Lake & Palmer - Take A Pebble Part 1


    Hier z.B. das sehr interessante Klaviersaiten-Zupfen am Anfang, zahlreiche perlende Klavierläufe (0:36), die ich nicht als Darstellung der Virtuosität, sondern als sehr musikdienliches und gelungenes Mittel empfinde - dann auch bei 0:48 einige extravagante Linien, die sich aber hervorragend in die Musik einfügen.


    Die anschließenden Klavierimprovisationen sind gekonnt gespielt und - wie ich finde - sehr gelungen: so gefallen mir Jazz-Improvisationen. Auch hier trägt Emerson nicht dick auf, sondern bleibt immer geschmackvoll.
    Die Liste solcher ELP-Stücke lässt sich immer weiter verlängern, und immer findet man neue Facetten in Emersons Keyboardspiel.


    Bei Karn Evil und vergleichbaren Stücken hingegen kann ich Townman gut verstehen, das wird mir zu größenwahnsinnig, gerade mit den vielen Synthesizern und Klavieren.
    Das "Grobschlächtige" kann ich also teilweise nachvollziehen.



    Man kann aber nicht die ganze Karriere von ELP dermaßen auf zwei Schlagworte vereinfachen; dafür gibt es mit dem ganzen Debüt-Album (s/t 1970), der Tarkus-Suite und insbesondere das Trilogy-Albums zu viel Material, auf das "grobschlächtiges Pseudovirtuosengepfusche" nicht zutrifft.


    Gepfusche ist dies erstens nicht, und zweitens ist es nicht pseudovirtuos, sondern virtuos.
    Wie einem die Musik nun gefällt, ist eine andere Frage.


    townman: wo sind denn Deiner Meinung nach schwerwiegende Patzer auf offiziellen Veröffentlichungen zu hören?

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.

    2 Mal editiert, zuletzt von Max ()

  • Wie soll er seine Meinung auch revidieren, wenn er keine konkreten Gegenargumente in Form von Liedempfehlungen bekommt?


    Durch eigene Investigation - dadurch hätte er zumindest einmal Interesse gezeigt.

    "Da hab ich mich gefragt, was dieses Hotel wohl vorher gewesen ist. Es muss etwas ziemlich unglaubliches gewesen sein. Wahrscheinlich Peter Gabriels Haus. Das ist fantastisch..." - Rick Wakeman, Keyboarder von Yes, über den Ort dieses Interviews

  • prost townman und bbq. master. ihr habt euch anscheinend wieder vertragen.

  • Hier sind jetzt viele Aspekte, die sich überlagern. Das finde ich von daher schön, da die Überlegungen z.T. jetzt recht differenziert werden. Andererseits weiß ich jetzt schon, dass meine Antwort keinesfalls erschöpfend wird und dass ich nicht alle "Aufgaben" (mittlerweile müsste ich nicht nur KE-Parts nachspielen, sondern auch die komplette ELP-Diskographie sehr genau durchhören - im "Nieten"-Thread will jemand, dass ich eine intertextuelle Metaphernvergleichsrecherche in die Wege leite und ich würde so gerne noch tiefer in den "Groove"-Thread rein) so zwischendurch erfüllen kann. Ich versuch jetzt mal das, was geht.
    "Take a pebble", "Tarkus" und "Trilogy" sind schöne ELP-Songs, die mag ich sehr gern. Emerson hat viele exponierte Stellen in diesen Songs, die er solide einspielt inkl. einiger hübscher Finessen. Ich stimme Max zu, dass er im Großen und Ganzen auch songdienlich spielt. Für derartige Songs finde ich meine "Pseudovirtuosen"-Formulierung nicht treffend. Max weist ja ausdrücklich darauf hin, dass Virtuosität hier kein treffendes Kriterium zu sein scheint. Ich würde sagen, dass KE in diesem Sinne ein guter Rockmusiker, aber vor allem, dass ELP eine gute Rockband ist, weil eben attraktive Songs entstanden und eingespielt sind.
    Dann gibt es jedoch auch den KE, der dem Publikum (vor allem live) durch Mätzchen und Effekthascherei das Bild eines Tastenvirtuosen suggeriert, ohne diesem Bild substanziell zu genügen. In den oben genannten Songs finde ich genauso wenig einen Beleg für überragende instrumentale Fähigkeiten wie in meinen Erinnerungen an andere Stücke (viele sind nicht spontan präsent, deshalb war's an BBQ eine authentische Anfrage nach anderen Songs). Insofern müsste ich mich hier wiederholen. Ich stöbere gerne mal in den nächsten Tagen gerade in den Live-Sachen herum. Aber die "Pictures"-DVD hatte ich ja inkl. konkreter Songs / Teile schon genannt, da kann man's sehen: Viel Show, Pfusch und Gehabe, wenig echte musikalische Leistung. Das ist für mich "Posertum". (Ist die offiziell? [produced by greg lake])
    Nicht berechtigt fand ich den Versuch, KE gegen seine Bandkollegen auszuspielen - als ob er sie meilenweit überragen würde. (Das war für mich der Ausgangspunkt, um in den Thread einzusteigen.) Nein, die stärksten Momente bei ELP gibt es dort, wo die Songs im Mittelpunkt stehen. (Die Impros von KE fand ich größtenteils hingegen nicht so überragend und eher grob. Ich vermute, dass die meisten Jazzer so etwas viel schöner hinkriegen. Aber bitte heute Abend keine Referenzstücke mehr von mir einfordern.)

  • Tja - armselig ist hier eigentlich nur der eins weiter oben, der mit vielen Worten nix sagt.
    Tatsache ist aber das Emerson ein ausgebildeter Pianist und Organist ist. Seine Virtuosität kann man an vielen Orten hören, zum Beispiel in seinem Klavierkonzert auf Works. Er hat damit auch einige Preise gewonnen. Aber scheinbar sind hier hauptsächlich Musikhörer versammelt und weniger Musiker. Die Hauptsache ist ja auch, dass alle irgendwie etwas Spass aus deren Musik ziehen können.


    Ps: Emersons Musik mit einem Jazzer vergleichen zu wollen, naja viel lächerlicher kann man sich ja nicht mehr machen. Die oberflächlichste Musikrichtung als Referenzpunkt zu nehmen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Atalantia ()