Genesis Revisited II: Welcher Sänger überzeugt am meisten?

  • Habe das Album nur einmal in voller Länge gehört, und das war letzten Montag Abend an Steve's Launch Party, mit einem halben Ohr wegen dem ganzen Lärm, aber die Stimmen waren trotzdem nicht zu überhören, und da ist mir besonders die Stimme von Simon Collins aufgefallen, nicht nur wegen der Ähnlichkeit seines Vaters, sonder wegen der eigenen Power und das sehr überzeugende Feeling das er da liefert!
    Sonst fand ich auch Nick Kershaw sehr überzeugend, er hat was anderes aus den Lamien empfunden als Peter Gabriel, trotzdem ist es eine sehr respektvolle Interpretation.
    Das gleiche gilt auch für Steven Wilson, ungewöhlich lyrisch in seinem Gesang, das sicher mehr als ein Fan von ihm überraschen wird.


    Muss aber gestehen dass ich das ganze Album nochmal hören muss um mir eine definitive Meinung bilden zu können, in aller Ruhe....

  • Das Album wird noch einige Umdrehungen benötigen, bis sich bei mir ein klares Bild entwickelt hat. Vor allem, weil die Gewohnheit viele Gesangspassagen erstmal befremdlich wirken lässt. Grundsätzlich habe ich überall das Bedürfnis, auf "Originalgesang" umzuschalten und empfinde den Gesang irgendwie als "Notlösung", weil das Original eben nicht mehr zur Verfügung steht. Bei "The Return Of The Giant Hogweed" allerdings könnte ich mir vorstellen, dass mir der Gesang von Neal Morse nach ein bisschen Eingewöhnung sogar besser gefallen könnte als das Original. Definitiv vermisse ich dort den Originalgesang am wenigsten. Meine Ohren würden Neal Morse gerne bei mehr Stücken der GR II hören.


    Insgesamt ist für mich aber klar, dass der Gesang bei diesem Album wohl der Schwachpunkt ist.


    Wieso? Die Gesangsleistungen auf GR2 sind doch toll? Oder ist es jetzt schon allgemeingültig,dass einem das nicht zu gefallen hat?


    Ich habe nicht gesagt, dass mir der Gesang grundsätzlich nicht gefällt. Bei dem Konzept, welches Steve hier verfolgt, nämlich die Stücke mit heutiger Technik, perfektioniert, optimiert und möglichst originalgetreu wiederzugeben, ist es aus meiner Sicht einfach so, dass der Gesang irgendwie den Status II.Wahl hat. Und ich denke, dass die meisten Fans vor allem wegen des Gesangs nach einiger Zeit wieder zum Original greifen werden, wenn sie Lust auf die Stücke haben.
    Ich bin durchaus der Meinung, dass hier mehr gesangliche Qualität geboten wird als auf älteren Hackett-Alben. Dennoch ist es meiner Ansicht nach ganz klar der Gesang, der den Aufnahmen jegliche Chance nimmt, auch nur annähernd so etwas wie eine "Referenzversion" zu werden, was von Steves Standpunkt aber wohl beabsichtigt war.


    edit: ich sehe gerade, dass noch niemand für Conrad Keely gestimmt hat. Welchen Part von Supper´s Ready singt er denn?

    2 Mal editiert, zuletzt von little nick ()

  • Wo du gerade Neal Morse ansprichst: Für mich ist sein Beitrag der mit Abstand unangenehmste auf dem Album ( Was teils an dem Song liegt,welchen ich im Original von Peter gesungen schon ätzend finde), da er so wenig Variationsmöglichkeiten in seinem Ausdruck hat ( kratzig brüllen/nicht kratzig brüllen).


    Darüber hinaus finde ich gerade die große Bandbreite der Stimmen beeindruckend und passend. Es kommt mir vor,wie eine Revue oder ein Musical. Die unterschiedlichen Stimmen projizieren viel buntere Bilder und Stimmungen.
    Gerade Gary o`Toole übrigens singt Blood on the Rooftops wie ein Revuesänger, sehr bildreich und plastisch.


    Ich recke gegen alle Unkenrufe meine Daumen weit in die Höhe für GR2.:topp:

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von revelation ()

  • Darüber hinaus finde ich gerade die große Bandbreite der Stimmen beeindruckend und passend.


    Mich hat sowohl bei den Hackett-Alben als auch bei Tony Banks schon immer gestört, dass es so viele verschiedene Sänger gab. Das hatte immer was von "Flickenteppich" und hat den Soloalben die Möglichkeit einer klaren Identität genommen.


    Wo du gerade Neal Morse ansprichst: Für mich ist sein Beitrag der mit Abstand unangenehmste auf dem Album


    Für mich ist der Beitrag von Nick Kershaw der mit Abstand unangenehmste. Er mag seine Stimme durchaus sehr künstlerisch und gefühlvoll einsetzen und ich erkenne seine gesangliche Leistung durchaus an, insofern mag ich ja gar nicht meckern, dass diese in diesem Thread derart hoch bewertet wird. Was aber nützt die gesangliche Leistung, wenn die Stimme einfach nur dünn, stechend und käsig klingt? Ich finde "The Lamia" wegen des ätzenden Gesangs unerträglich, sehe den Song als absoluten Fehlschuss an und wage ein vorsichtiges
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    Abgesehen davon finde ich den Beitrag von Steve Rothery leider etwas enttäuschend. Da hatte ich mir mehr von versprochen. Schade:-(

    13 Mal editiert, zuletzt von little nick ()

    • Offizieller Beitrag

    Er heißt übrigens Nik Kershaw...


    Anyway, seine Gesangsleistung stellt ALLES andere auf dem Album in den Schatten. Das ist wiederum meine Meinung.


    Dagegen wirkt Steven Wilson wie ein Schuljunge, der versucht zu singen und Nad Sylvan versinkt gleich in der B-Roll.


    Wäre The Lamia nicht ... Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mir das Album dann ganz angehört hätte, ich finde es schade, dass dieser grandiose Sänger nicht noch andere Songs gesungen hat - ebenso vermisse ich das Format eines Ray Wilson, der bis auf Kershaw auch allen anderen Sängern des Albums teilweise um Klassen überlegen ist.


    Entlangled ist aber auch sehr schön geworden!

  • …aus urheberrechtlichen Gründen entfernt…

    Einmal editiert, zuletzt von BlackNapkins ()

  • Ich finde den Gesang bei The lamia auch nicht besonders toll. Mag ja sein, daß das eine Glanzleistung nach gesangstechnischen Maßstäben ist, aber NK macht aus einen überragenden Song einen "nur" schönen Song. Ähnlich geht es mir übrigens mit Ripples im Original auf der TOTT. Ich habe immer überlegt, warum dieser tolle Song kein Bandkassiker für mich ist. Es ist eine schöne Version, mir fehlen aber diese Ecken und Kanten eines für mich perfekten Genesis-Songs, wie z.B. bei Dance on a volcano.
    Ich schweife aber ab.
    Im Gegensatz zu Vielen hier finde ich den Gesang von Nad Sylvan in Ordnung. Ich wundere mich, daß Dunnery so gut hier wegkommt, obwohl er wie Sylvan Gabriel auch nur möglichst nahe kommen will.
    Neal Morse gefällt mir sehr gut.
    Wilson und Jakszyk ebenfalls.
    Wetton ist in Ordnung, seine Stimme zu KC- und UK-Zeiten habe ich aber geliebt.
    Willow Farm gefällt mir überragend. Die Stimmenkombination von Hackett und Collins(?) finde ich klasse.
    Mir macht es Spaß die kleinen Veränderungen zu hören, die Steve da eingebaut hat (z.B. das Doppel-Gitarrensolo mit Rothery am Ende von The Lamia). Mir gefällt, was ich da höre. Steves Solo-Stücke passen sich perfekt ein.
    Einziger Kritikpunkt:
    NK hätte eine anderes Stück wählen sollen ( vielleicht One For The Vine). In dieser Version gefällt mir dieser fantastische Song nicht.

  • …aus urheberrechtlichen Gründen entfernt…

    Einmal editiert, zuletzt von BlackNapkins ()

  • Lamia und noch mehr Mad Man Moon sind die Genesis Songs die am schwersten zu singen sind, von ganz empfindlichen Passagen bis zu powerfulles Singen, und das über mehrere Tonleiter, mit ungewöhnliche Interval-Sprünge, da muss ein guter Sänger das Feeling behalten können, und da hat Nik Kershaw bei Lamia alles geschaft. Vieleicht hätte das noch Simon Collins oder Steven Wilson auch geschaft, aber die anderen sicher nicht mit einer einwandfreien Interpretation. Jetzt, man mag Kershaw's Stimme oder nicht........

    Einmal editiert, zuletzt von doctordiper ()


  • Dagegen wirkt Steven Wilson wie ein Schuljunge, der versucht zu singen...


    Na, jetzt mal mal nicht so schwarz ;)! Ich finde seinen Beitrag auf diesem Album (wie erwartet) sehr gut, seinen Gesang leidenschaftlich, emotional und technisch ausgereift. Dann stechen für mich noch Collins, Dunnery, Morse besonders heraus. Auch Amanda Lehmann hat mich überrascht, mir gefällt Ripples erstaunlich gut, mit ihrer Interpretation. Und auch Hierophant klingt hier (zumindest vom Gesang her m.E.) besser als zuletzt live.
    Hackett selbst klingt bei seinen Beiträgen aber irgendwie komisch. Er kommt gesanglich irgendwie kraftloser daher als sonst, was mich sehr überrascht. Es hört sich gar nicht nach dem üblichen Hackett-Geröre an, wie bsp. zuletzt bei Catwalk (Shrouded Horizon) oder Sea of Smiles (Squackett), was sich für mein Empfinden absolut kraftvoll angehört hat, nach Hackett-Maßstäben.
    Dem Gesang von Gary kann ich aber nach wie vor nichts abgewinnen. Er bewirkt einfach nichts bei mir.