Das beste Debüt-Album

  • Was gut oder schlecht ist liegt immer im Auge des einzelnen Betrachters. ;)

  • Was gut oder schlecht ist liegt immer im Auge des einzelnen Betrachters. ;)


    Ja, und deswegen muss ich E.M. auch ausdrücklich Recht geben: "FGTR" ist ein Album auf Schülerbandniveau und kann es - bei allem Charme, den es vielleicht haben mag - natürlich niemals mit "Face value" oder "Voyage of the Acolyte" aufnehmen. Das wäre ja so, als wenn ich die in einer Schülerzeitschrift veröffentlichten unreifen Kurzgeschichten eines Nachwuchsschriftstellers - die einen durchaus vielversprechenden jugendlichen Elan und Ausdruckswillen erkennen lassen - über Sven Regeners "Herr[n] Lehmann" stelle. Nee, nee.

  • Voyage of the Acolyte, Car und The Geese & the Ghost.
    Wahrscheinlich glaubt mir hier sowieso niemand, dass ich Face Value überhaupt noch nie gehört habe. Bestimmt kenne ich aber einige Stücke aus dem Radio. Vielleicht sollte ich mal reinhören.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Soll vorkommen, zu empfehlen wäre es auf jeden Fall mal. Ich entdecke das Album auch immer mehr für mich nachdem ich eigentlich als Collins-Neuzeitfan in alles eingestiegen bin.

  • Für mich ist die Abstimmung klar.

    1. Ray Wilson: Change

    2. Peter Gabriel: 1 (ich werde nie verstehen warum man die merkwürdigen US-Titel verwendet, nö, ich werde das Album nie "Car" nennen nur weil (ein Teil eines) Autos auf dem Cover zu sehen ist)

    3. Phil Collins: Face Value

    Bei Ray Wilson ist das so 'ne Sache. Außer bei Stiltskin '94 und bei Genesis war er immer der unumstrittene einzige oder zumindest Hauptkomponist/-autor. Ich finde es daher etwas schwierig "Change" als ein Debut zu sehen. Aber er selbst sieht es so, also was soll's. "Swing Your Bag" ist ein nettes Sammelsurium von Liedern einer jungen Band, aber sicher kein gutes Album. "Millionairhead" ist gut, aber "Change" ist besser.

    Peter Gabriel: Zwar ist sein erstes Album bei weitem nicht sein bestes, aber ich findes durchweg gut, musikalisch abwechslungsreich.

    Phil Collins: Auch sein Solo-Debut ist m. E. nicht sein bestes Album. Ich würde das vielleicht anders sehen wenn ich es damals erlebt hätte, für mich war "Face Value" erst sein 3. Album das ich gehört habe. Da sind einfach ein paar Stücke drauf die mir nicht in's Ohr gehen. Aber insgesamt ist es schon gut.

    Rutherford: "Smallcreep's Day" kenne ich, geht mir aber einfach nicht in's Ohr. Das erste M&Ms Album wäre meine Nr. 4 gewesen, ist aber auch nicht das beste von den Mechanikern, da es m. E. auch ein paar nicht ganz so tolle Stücke enthält.

    Genesis: Das Debut habe ich zwar, aber noch nie ernsthaft gehört (nur mal reingehört)...

    Zu Tony Banks, Anthony Phillips, Steve Hackett, Brand X etc. kann ich nicht viel sagen/schreiben weil ich jeweils zu wenig kenne. Von Hackett kenne ich (bislang) nur spätere Alben (aber da wird sicher noch mehr dazu kommen), von Phillips kenne ich noch gar nix (aber 'ne Compilation steht auf meiner (langen) Liste), von Tony Banks und Brand X kenne ich nur jeweils ein paar Stücke, von Flaming Youth nix.

    Ansonsten kann ich nur noch anmerken dass ich die allgemein verbreitete Idee das Debutalben was besonderes seien nicht teile. Es gibt nur ganz seltene Fälle wo das Debut einer Band oder eines Musikers im Gesamtwerk eine herausragende Stellung einnimmt. (Spontan fallen mir da nur The Cranberries und Sheryl Crow ein.) I. d. R. sind Debutalben eher unausgereift.

    • Offizieller Beitrag

    Ansonsten kann ich nur noch anmerken dass ich die allgemein verbreitete Idee das Debutalben was besonderes seien nicht teile.


    Wie andere Erstlingstaten und -werke sind Debütalben kraft der Tatsache besonders, dass sie keinen Vorgänger haben.


    Zitat

    Es gibt nur ganz seltene Fälle wo das Debut einer Band oder eines Musikers im Gesamtwerk eine herausragende Stellung einnimmt. {...} I. d. R. sind Debutalben eher unausgereift.


    Das gilt mutatis mutandis für die anderen Erstlinge auch.


    Face Value hat In The Air Tonight, aber genau das kippt für mich die Balance auf dem Album. PG1 hat fast durchgängig gute Stücke, aber der rote Faden ist tief eingewoben, dass ich ihn nicht finde. Acolyte ist schön, aber im Gesamtklang noch stark genesisverhaftet, finde ich. FGTR ist ein nettes Album, hat aber unstrittig nicht so recht dieses gewisse Etwas.


    Unorthodox Behaviour dagegen war und ist eine Herausforderung. Nennt es raffiniert, vertrackt, sperrig, wie auch immer: Es ist ein Album, das sich mir nicht beim ersten Hören erschlossen hat und auch nicht beim zweiten - aber seit ich den Zugang dazu gefunden habe, ist es bei jedem Hören ein Genuss und eine spannende Entdeckungsreise. Darum gilt mein Votum dem Debütalbum von Brand X.

  • Ein echtes DEBUT-Album ist nur "From Genesis To Revelation", vielleicht noch "The Minds Eye" und "The Road". Alle anderen Debuts hier wurden von Musikern veröffentlicht, die schon zum Teil reichlich Studioerfahrung hatten.


    Ich habe "Face Value" gewählt, weil es mich damals überrascht hat und es meiner Meinung nach keinen Ausfall hat.


    Weil es drei Möglichkeiten gab, kommen - mit Abstand - "Voyage..." und "Curious..." dazu. Warum?
    "Voyage...", weil ich "Hands Of Priestess" zum Sterben schön finde und es weiblichen Gesang bei Genesis-Musik vorher nicht vorstellbar gefunden hätte. Dritte Wahl hätte auch "1/Car" sein können, aber "Curious..." gefällt mir durchgehend gut, während es bei "1/Car" stärker schwankt. Bei PG's Erstling gibt es die großen Moribund, The Burgermeister, Solsbury Hill und Here Comes The Flood und die schwächeren Excuse Me und Waiting For The Big One.


    Aber dass mir fast alles an Debutalben gefällt, erkennt, wer meine Alben sieht. Bis auf "The Road" und "Swing Your Bag" habe ich alles und die auch nur, weil ich noch nicht zu einem vernünftigen Preis rangekommen bin.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Ansonsten kann ich nur noch anmerken dass ich die allgemein verbreitete Idee das Debutalben was besonderes seien nicht teile. Es gibt nur ganz seltene Fälle wo das Debut einer Band oder eines Musikers im Gesamtwerk eine herausragende Stellung einnimmt. (Spontan fallen mir da nur The Cranberries und Sheryl Crow ein.) I. d. R. sind Debutalben eher unausgereift.


    Ich denke, es gibt beide Ausprägungen: Zum einen Debutalben, die eine Unreife, im Rückblick eher eine Suche nach künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten repräsentieren.
    Und zum anderen aber auch die furiosen Debutalben, mit denen Künstler plötzlich über Nacht ein unverkennbares Ausrufezeichen innerhalb der Szene setzen - oder gar schon einen / ihren Klassiker kreieren, dessen Erfolg und Wirkungsgeschichte sie im schlimmsten Falle das weitere Künstlerleben lang hinterherhecheln.


    Wie gesagt: PG1 und "FGTR" sind für mich Beispiele für den Beginn einer Künstlerentwicklung. Aber Alben wie z.B. Pearl Jams "Ten", King Crimsons "In the court of the crimson king" und auch Emerson, Lake & Palmers gleichnamiger Erstling sind für mich Gegenbeispiele - und gerade in King Crimons Fall liegt hier ja ein Album vor, das gemeinhin als Urknall der Progwelt angesehen wird.
    Und Collins' "Face Value" hat für meine Begriffe - ganz unabhängig von Verkaufszahlen späterer Erfolge (z.B. hinsichtlich "But seriously" mit den vielen Hits) - den besagten "Klassiker-Status".

  • Meine ehrliche Meinung?


    Ich enthalte mich der Stimme, weil man z.B. FGTR nicht einfach so mit z.B. FACE VALUE oder PG1 vergleichen kann.
    Ich denke, man muss jedes Album im Kontext der Zeit und Situation sehen.
    Ohne FGTR würde es vermutlich (!!) den Rest der Alben gar nicht geben.