• Kurze Zwischenfrage:
    DO YOU BELIIIIIIIIEEEEEVE IN ALCHEMYYYYAAAAAGH??? :party:


    Nö, denn wie heißt es etwas später so treffend:
    BELIEVE IN YOURSELF AND I BELIEVE IN YOU!!!:genesis:


    Ansonsten freue ich mich darüber, dass hier noch jemand auf den Bartfisch-Sound abfährt.



    Was für ein Brett. Das ist das was die Szene gerade (u.a.) braucht: Progrock mit Erdung und Eiern!


    Besser kann man es nicht zusammenfassen! Das, was diese Musik so auszeichnet, ist die unglaubliche Power und spielerische Leidenschaft und Lebendigkeit. Da wurde auf dem Album nicht alles über- und totproduziert, sondern es wurde Platz gelassen. Platz für Ecken, Kanten und Rotz. Auch Platz für das eine oder andere Wagnis. Scheiß auf Nummer Sicher! Die Musik atmet und reißt mit, macht wütend, melancholisch und euphorisch. Und auch deine Assoziation hinsichtlich Jack Black kann ich voll und ganz unterstützen. Rikard Sjöblom ist ein unglaublich vielseitiger und präsenter Sänger. Für mich schon jetzt einer meiner Lieblingssänger im Bereich Rock!



    Die Klasse von The Void hat mich direkt zögern lassen, den Back-Katalog anzugehen, da ich den Eindruck hatte, dass Beardfish eine dieser Bands sind, die (noch) mit jedem Album deutlich besser werden und somit bei älteren Alben eine Ernüchterung drohen könnte...aber hey, was solls! Durch deinen Post bin ich jetzt motiviert! :topp: Danke und gute Nacht! :huhu:


    Ich wiederhole es gerne noch einmal für alle:
    KAUFT EUCH DAS MAMMUT!!!

    Wer THE VOID LIEBT, wird auch gerne mit dem Mammut kuscheln. Mit THE PLATFORM und GREEN WAVES gibt es auf MAMMOTH bereits zwei gitarrendominierte Vorboten des Metalls, allerdings noch nicht ganz so düster und hart geschmiedet wie auf THE VOID. AND THE STONE SAID "IF I COULD SPEAK" ist ein 15-minütiger Longtrack mit sehr vielen schönen Themen und Melodien, die mittels Drehens durch die Progmühle ein paar feine Variationen erfahren. Hier kommen auch die Keyboards wieder verstärkt zum Einsatz. AKAKABOTU ist der Bruder von SEVENTEEN AGAIN, ein sehr am Jazzrock orientiertes Instrumental, welches durch das Saxophon eine ganz besonders schmackhafte Note erhält. Das kurze TIGHTROPE schlendert akustisch verspielt durch poppige Gefilde, bevor im Chorus wiederum eine Tendenz zum Jazz und Funk durchscheint. OUTSIDE/INSIDE ist ein kurzes Intermezzo am Piano, das romantisch und verträumt wirkt. Zum Schluss kommt dann mein absolutes Lieblingsstück. WITHOUT SAYING ANYTHING ist für mich ein Konzentrat süchtigmachender Popmusik, irgendwo zwischen Yes, Freddie Mercury und Mini-Musical. Hier gibt es eine derartige Dichte toller Melodien, die man bei vielen Musikern nicht einmal auf einem ganzen Album findet. Wer so viele gute Ideen auf so engen Raum packt, muss bekloppt sein - oder aber er weiß genau, dass er sich das leisten kann, weil er noch haufenweise ebenso gute musikalische Ideen in der Hinterhand hat. Für BEARDFISH gilt zweifelsohne Letzteres!

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Nö, denn wie heißt es etwas später so treffend:
    BELIEVE IN YOURSELF AND I BELIEVE IN YOU!!!:genesis:

    Läuft :topp:

    Ich wiederhole es gerne noch einmal für alle:
    KAUFT EUCH DAS MAMMUT!!!

    Alter...gestern reingehört und schon beim ersten Track (Platform) - ich zitiere mal frei nach olle Mango Kid, man möge mich moderieren - krieg ich Latte :eek:


    Das Intro ist irgendwie gleichzeitig langsam und schnell und auch ansonsten bleibt da musikalisch kein Ziegel auf dem anderen. Der Sänger macht mich auch immer mehr fertig. Die Gesangslinien und auch die Lyrics selber sind so verrückt, dass es sich anhört, als würde er den Gesang just im Moment improvisieren. Alleinstellungsmerkmal!


    Der Gesamteindruck verfestigt sich auch zunehmend in Richtung Void-Rohdiamant. Und es gibt immer noch einiges zu verdauen :topp:

  • Ich dachte mir, das Album THE VOID von BEARDFISH würde mal eine etwas ausführlichere Besprechung verdienen. Vielleicht wird ja so der eine oder andere noch auf Band/Album aufmerksam gemacht.


    Here we go!


    [FONT=Arial, sans-serif]BEARDFISH – THE VOID – Track-by-track[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Introduction (0:29)[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Das Album startet mit einem von Andy Tillison (Frontmann von THE TANGENT) gesprochenen Intro, welches als „Bedienungsanleitung“ für das nun folgende musikalische Werk betrachtet werden kann. Gleichzeitig wird der Albumtitel THE VOID, der auch explizit in drei Songs und als Name eines Kapitels des Longtracks NOTE auftaucht, zum Konzept und damit das Album zu einem Konzeptalbum. Die zentrale inhaltliche Schnittmenge aller Songs ist das Thema „Verlust“. Hier geht es BEARDFISH-Songwriter Rikard Sjöblom vor allem um die Frage, wie Menschen mit einer existenziellen Krise umgehen, und ob sie es schaffen, die entstandene „Leere“ zu heilen. [/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]VOLUNTARY SLAVERY (6:34)[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Der erste Song eines Albums ist immer dazu prädestiniert, die musikalische Marschrichtung vorzugeben. In diesem Fall ist schon nach wenigen Sekunden klar, dass wir es hier nicht mit radiokompatibler Wohlfühlmusik zu tun haben. Aus dem Nichts (der „Leere“) dringt eine verzerrte Gitarre an die Oberfläche, die schon bald von weiteren, brachial-metallenen Gitarrenriffs und einer üppig knüppelnden und wumsenden Rhythmusfraktion begleitet wird. Was in der Tat wie eine ziemlich lupenreine (und noch dazu äußerst gute) Metalband klingt, wird viele BEARDFISH-Fans der ersten Stunde zunächst etwas ratlos machen. Dabei ist es doch nur die konsequente Weiterentwicklung eines Stils, mit dem die Band schon auf MAMMOTH experimentiert hat. Und es ist – wie diese Fans einige Minuten später erleichtert feststellen dürfen – keine musikalische Einbahnstraße. In jedem Fall ist VOLUNTARY SLAVERY als Opener ein musikalisches Brett, das man laut hören sollte. Der Song hat eine angenehme Aggressivität, die gut zum Text passt. „In the end we`re all slaves“, so lautet die letzte Textzeile. Welchen Sklavenhaltern wir uns dabei freiwillig unterwerfen, scheint ganz bewusst vage gehalten zu sein. Die „Gottheiten“ können also auch allgemein Fanatismus, Konsum oder Facebook heißen. Metal-Fans dürfen sich über ein Fußpedalfeuerwerk des Drummers, zahlreiche zweistimmige Tapping-Sequenzen der Gitarristen und sogar einen gesanglichen Abstecher ins Growling freuen. Trotz dieser Härte bleibt es über die gesamte Länge melodisch. [/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]TURN TO GRAVEL (5:28)[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Der zweite Song schwimmt stilsicher im metallischen Fahrwasser des ersten, schaltet aber tempomäßig einen Gang runter, wodurch wir nun im Midtempo headbangen können. Im Refrain wird das Tempo dann wieder angezogen. Bemerkenswert ist, dass das Gitarrensolo am Ende des Liedes von Drummer Magnus Östgren beigesteuert wird. Insgesamt wirkt TURN TO GRAVEL trotz einiger prägnanter Riffs nicht ganz so stark und rund wie der Opener, bietet aber immer noch genug solides Handwerk.[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]THEY WHISPER (6:08)[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Mit THEY WHISPER vollzieht das Album einen Stilwechsel – und das genau zum richtigen Zeitpunkt. Erstmals kommen hier neben den Keyboards auch die für BEARDFISH typischen Harmonien zum Vorschein. Die bekommen besonders in der Strophe durch den mehrstimmigen Gesang und die Handclaps einen fast schon poppigen Unterton. Der rockige Tenor des Refrains setzt hierzu einen schönen Kontrast. Rikard Sjöblom darf als Sänger sehr unterschiedliche Facetten und Klangfarben seiner Stimme präsentieren. Textlich ist die Nummer deutlich düsterer, als die Musik vorgibt. Wer hier „flüstert“, sind die Dämonen im Kopf eines geliebten Menschen, dem ein tragisches Ereignis widerfahren ist, und der es nicht schafft, dieses Trauma zu überwinden. Das Los des Erzählers scheint darin zu bestehen, diesen Kampf mit ansehen zu müssen, ohne helfen zu können. Ganz schön schwere Kost für den Hörer. Wenigstens vermittelt die Komposition an dieser Stelle einen Funken Leichtigkeit. Auf jeden Fall befindet sich das Album mit dieser Nummer auch für Fans der alten BEARDFISH-Alben wieder auf Kurs.[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]THIS MATTER OF MINE (7:09)[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Harte Gitarrenriffs verkünden, dass das stilistische Pendel erneut in Richtung Schwermetall ausschlägt. Das letzte der insgesamt drei Stücke mit deutlichen Metal-Referenzen ist sicherlich auch das spannendste. Und es beantwortet die Frage, ob man Metal und Prog zusammenbringen kann, mit einem klaren „Ja“. Selten hat man so viele Wendungen und Wechsel bei Tempo und Dynamik auf so engem Raum (7 Minuten) erlebt.[/FONT]
    [FONT=Arial, sans-serif]Da irrt ein instrumentales Intro durch mehrere Tonarten, geben sich schnelle und langsame Passagen die Klinke in die Hand. Ein Refrain, der keiner sein will, weil er nur ein einziges Mal auftaucht („Veil ist so heavy, I can't see you“) besteht aus einer dorischen Tonleiter, macht aber am Ende noch eine dissonante Abwärtsbewegung nach unten. Autsch! Und wenn dann das Übermaß an klanglichen Reizen endlich nachgelassen hat, und der Song ein wenig Ruhe ausstrahlt, serviert uns die Band plötzlich einen Stilmix, der nach Country-Metal (ab 4:33) klingt. Rikard Sjöblom und David Zackrisson setzen zu einem zweistimmigen Gitarrenrodeo an. Ein letzter Textfetzen („I'm entering the void“) und dann befinden wir uns tatsächlich in der Leere. Doch Halt! Ein paar einsame Gitarren haben den akustischen Großangriff anscheinend überlebt. Mit letzter Kraft geben sie ein paar Laute von sich, bevor auch sie im Nichts verschwinden.[/FONT]
    [FONT=Arial, sans-serif]Nein, das war kein beschauliches Liedchen. Das war eher etwas zum Durchpusten der Gehörgänge. [/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]SEVENTEEN AGAIN (7:41)[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Es ist sicherlich kein Zufall, dass das einzige Instrumentalstück genau in der Mitte des Albums platziert wurde. So kann es gleich mehrere Funktionen erfüllen. Es trennt die erste (eher metallische) Hälfte von der noch folgenden (eher traditionellen). Und es ist auch das einzige Stück (für NOTE gilt dies wegen des Textes nur bedingt), dem man eine wirkliche Leichtigkeit und Fröhlichkeit attestieren kann, so dass die eher nachdenkliche und grüblerische Grundstimmung für einen Moment durchbrochen wird. Stilistisch wird hier grooviger Jazzrock im Soundgewand der 70er geboten. Das Ganze klingt so, als würde man in irgend einem Keller sitzen und der Band beim Jammen zuhören. Besonders das auf dem Klavier gespielte Hauptmotiv ist eine wahre Ohrenweide. Zwischendurch gibt es ein paar Melodien, die vor Schelmenhaftigkeit nur so strotzen und an Frank Zappa erinnern. Verspieltheit, Unernst, Optimismus – da wäre man für einen Moment selbst wieder gerne 17...[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]LUDVIG & SVERKER (8:05)[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Für mich das wichtigste Stück auf dem Album, denn es war das allererste Stück überhaupt, das ich von BEARDFISH gehört habe (Danke an townman). Und sofort war mir klar: Das hier ist eine Band, die du dir mal etwas näher ansehen/anhören solltest. Das habe ich getan und bis heute nicht bereut! LUDVIG & SVERKER zeigt BEARDFISH als eine Band, die ein hervorragendes Gespür für Melodien hat. Der Song rockt, passt aber dennoch in keine gängige Rockschublade. Man kann also bereits hier eine Ahnung bekommen, warum das Ganze oft unter dem Etikett „progressiv“ firmiert. Die Arbeit aller vier Musiker offenbart technisches Können, ohne dass dies zur Angeberei verkommt. Das zweistimmige Solieren der beiden Gitarren, die einfühlsame Stimme des Sängers, das unwahrscheinlich gute und niemals langweilige Zusammenspiel von Drummer und Bassist, das alles sind Markenzeichen von BEARDFISH. Und dann ist da noch dieser Text, in dem eine abgrundtiefe Traurigkeit und Verzweiflung zum Vorschein kommt. Wer sind Ludvig und Sverker? Und was ist mit ihnen passiert? Sjöblom selbst äußert sich in den meisten Interviews zur Bedeutung seiner Texte nur sehr vage. In diesem Fall konnte ich allerdings nach längerer Recherche eine konkretere Aussage von ihm finden:[/FONT]
    „[FONT=Arial, sans-serif]It's my tribute to two twin boys who were born way too early and therefore they were stillborn. ... I've been thinking all the time that this is too much to share and that the lyrics to the song was sufficient but so many people have asked me about this now and I feel that I might as well let you know about my two sons.“[/FONT]
    [FONT=Arial, sans-serif]Ein trauriges und bemerkenswert offenes Statement. Und wahrscheinlich auch eine Erklärung dafür, warum THE VOID im Vergleich zu früheren BEARDFISH-Alben relativ düster und hart geworden ist. Darüber hinaus eröffnet diese Erklärung auch ein besseres Verständnis für weitere Texte des Albums (z.B. THEY WHISPER).[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]HE ALREADY LIVES IN YOU (6:38)[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Und weiter geht’s mit dem nächsten schweren Brocken. HE ALREADY LIVES IN YOU ist ein ganz an den Sound der 70er angelehnter Rocker mit einer gehörigen Portion Blues und Soul. Hier gibt es treibende und groovige Drums, unisono gespielte Bass- und Gitarrenriffs (ein kleiner Gruß an Purple und Zeppelin inklusive) und eine wunderbare Hammond-Orgel, die auch als Soloinstrument eine tolle Figur macht. Besonders beeindruckend ist hier das breite Sprektrum von Sjöbloms Gesang. Ich habe selten einen Rocksänger gehört, der mit seiner Stimme so viele verschiedene Klangfarben produziert, die allesamt überzeugend wirken. Textlich geht es in diesem Lied um Religion, besser (oder hier wohl eher schlechter...) gesagt um den Teufel. Im Mittelteil des Songs ist ein verfremdetes Sprachsample eingearbeitet. Hierbei handelt es sich um ein Zitat aus dem Buch „The Antichrist unveiled“ von Richard Bennett. Bennett war ein römisch-katholischer Priester, der irgendwann mit seiner Kirche gebrochen hat, um fortan die „wahre“ christliche Lehre (bzw. das, was er dafür hält) zu verkünden. Weitere Recherchen zu den Beweggründen Bennetts habe ich nicht angestellt. Nichtsdestotrotz glaube ich, Sjöbloms Ansatz verstanden zu haben. Was „unchristlich“ (also gegen den Glauben gerichtet) ist, hängt immer vom Standpunkt des Betrachters ab. Für den gläubigen Katholiken kann dies der Teufel/das Böse sein, für einen Mann wie Bennett ist es die katholische Kirche selbst. Wenn aber letztlich auch „das Gute“ je nach Definition „böse“ sein kann, wird das ganze Konstrukt des „Anti-Christlichen“ letztlich ad absurdum geführt, da es keine endgültige Wahrheit besitzt. Insgesamt eine sehr spannende Fragestellung und eine textlich polarisierende und musikalisch mitreißende Aufbereitung.[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]NOTE (16:02)[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Es wäre gemein, wenn man die bisherigen Stücke des Albums lediglich als Vorgeplänkel für den nun folgenden Höhepunkt bezeichnen würde, aber NOTE ist für mich musikalisch ganz klar das Highlight des Albums. Nicht deshalb, weil es mit ca. 16 Minuten das mit Abstand längste Stück ist. Länge allein macht ja noch keine Klasse. Nein, hier haben wir es tatsächlich mit einer Referenz im Bereich des Longtracks zu tun.[/FONT]
    [FONT=Arial, sans-serif]NOTE ist eine Art „Mini-Musical“ mit einer unglaublichen Dichte an Melodien und Wendungen. Klanglich geben hier die Keyboards (vor allem das Piano) den Ton an. Die Rhythmusgruppe (Bass und Schlagzeug) setzt ebenfalls starke Akzente, während sich David Zackrissons Gitarre eher zurückhält. Dadurch wirkt dieser Track über weite Strecken regelrecht poppig, was aber im Kontext des Albums – nach dem vielen schweren Bombast – eine wohltuende Wirklung entfaltet. Hier wird eine tänzelnde Leichtigkeit hör- und spürbar und über allem schweben wunderbar eingängige Melodien, die manchmal die Grenze des Klischeehaften touchieren, dabei jedoch niemals nerven, sondern einfach nur Schönheit ausstrahlen. Bei 8:44 streut Sjöblom ein kleines musikalisches Selbstzitat (der Anfang des Themas von SEVENTEEN AGAIN) ein. Das ist insofern interessant, als es sich bei dem Text von NOTE um den Abschiedsbrief eines Selbstmörders handelt. Überhaupt scheint die luftig-leichte musikalische Verpackung hier im Kontrast zum Textinhalt zu stehen. Das mag jeder selbst bewerten. An der Qualität der Komposition gibt es jedenfalls überhaupt nichts zu meckern. Das ist ganz großes Kino, denn hier hat jemand nicht nur den Mut zum Eingängigen, sondern auch das nötige Können, um Musik zu schaffen, die auch beim 100. Anhören nicht langweilig wird. Wer hier nicht mitsummt, hat kein Herz – oder er sollte mal sein Gehör überprüfen lassen. Im ausgedehnten Instrumentalteil (8:15 – 13:50) gibt es dann am Ende noch ein wunderschönes Gitarrensolo, das sogar ein wenig in Richtung Pink Floyd schielt. Schließlich wird das Anfangsthema wieder aufgegriffen, der Kreis schließt sich und ein letztes Mal blickt der Sänger „straight into the sun“. NOTE ist für alle BEARDFISH-Fans auch die Bestätigung, dass die Band ihren bisherigen Stil nicht aufgeben, sondern nur erweitert hat.[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]WHERE THE LIGHTS ARE LOW (5:35)[/FONT]


    [FONT=Arial, sans-serif]Was soll jetzt noch folgen? Nun, wie wär's mit einem perfekten Closer dieses tollen Albums? Da kommt WHERE THE LIGHTS ARE LOW genau richtig. Ein leicht an Hendrix erinnerndes Gitarrenintro bildet den Auftakt für eine tolle Rockballade. Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass dieses Stück fast komplett live eingespielt wurde (Zackrisson spielt hier Keyboard, Sjöblom die Gitarre). In jedem Fall setzt WHERE THE LIGHTS ARE LOW einen versöhnlichen und ruhigen Schlusspunkt. Stilistisch ist dies das wohl am wenigsten progressive Stück. Ob das ein Fingerzeig für die Zukunft der Band ist? Mit THE VOID zeigen BEARDFISH auf jeden Fall, dass sie keine Angst vor einer Weiterentwicklung ihrer Musik haben. Gleichzeitig bewahren sie aber auch die Elemente, die sie als progressive Rockband bekannt und beliebt gemacht haben. Damit dürften sie sich auf dem richtigen Weg befinden, um alte Fans zu erfreuen und neue zu gewinnen. Und letztlich ist ja auch nur eines wichtig: THE VOID ist ein Album einer tollen Band mit richtig guter Musik!!! [/FONT]

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

    Einmal editiert, zuletzt von mutzelkönig ()

  • BEARDFISH gehen im Oktober auf eine kurze Tour (Tourdaten gibt's auf ihrer Facebook-Seite) - leider nix in meiner unmittelbaren Nähe (schnief...)


    Was mich aber gerade regelrecht umgeblasen hat, ist die Band, mit der sie zusammen touren.
    Die heißt SPECIAL PROVIDENCE und macht ... ja was denn überhaupt ... irgendwie klingt das Ganze wie Dream Theater meets Pat Metheny Group meets Dancefloor...


    Bevor jetzt alle hier ratlos bleiben, rate ich dringend zur Verköstigung des folgenden Videos:


    Special Providence - Lazy Boy OFFICIAL VIDEO (HD) - YouTube


    Man könnte es auch Jazzrock nennen, aber in einer sehr modernen Ausprägung - gefällt mir zumindest ziemlich gut. Sicher nichts für Frickelverachter...:teufelgrins:

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

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  • WIE GEIL WIE GEIL!!! Rüsselsheim, ich komme (wieder)!!!! Leider kann man weder über Facebook noch die Rind-Homepage Tickets ergattern. Hab auch den Support ausgecheckt (oder wird es double-headline?) und bin angetan. Das klingt wesentlich unverbrauchter und lässiger als Dream Theater :topp: Kann durchaus abgefeiert werden! Das dürfte die letzte Rind-Erfahrung mit Neal Morse noch steigern. Hoffentlich bleibt Beardfish bei einem längeren Set mehr Zeit, was von Mammoth zu spielen. Das wäre mein drittes Beardfishkonzert und das erste bewusst erlebte, bei dem ich auch textsicher bin.

  • Hab auch den Support ausgecheckt (oder wird es double-headline?)


    Es wird eine "shared headline tour" werden, also mit zwei gleichberechtigten Acts.


    BEARDFISH wollen ca. 90 Minuten spielen, da ist sicher auch genug Platz für die eine oder andere Mammut-Spur.

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  • Es wird eine "shared headline tour" werden, also mit zwei gleichberechtigten Acts.


    BEARDFISH wollen ca. 90 Minuten spielen, da ist sicher auch genug Platz für die eine oder andere Mammut-Spur.

    2 Karten für Rüsselsheim sind bestellt (SPOTTPREIS!!!) und ich habe bereits begonnen, Jazzeke weichzukochen. Sie war erst nicht so begeistert. Sie meinte tatsächlich, das gehöre nicht zu ihren Prioritäten. PAH! Falls sie sich ne Woche vorher noch sträubt, frag ich nochmal nach nem Date. Ich fahre ;)

  • Ich habe ja schon seit längerem Sleeping in Traffic II herumliegen, da der gute townman so lieb war, es mir zukommen zu lassen. Erstmals aufmerksam machte mich brecher im GG-Thread.
    Die CD wurde gehört, irgendwie gemocht, wieder weggelegt usw.


    Neulich bei townman lief sie wieder. Und irgendwie hatte ich so eine enorm starke Wiederhörensfreude dabei. Die Musik kam mir,obwohl nur 2x gehört plötzlich enorm intensiv und nah vor.


    Und vor drei Stunden habe ich sie dann nochmal eingelegt und wumms!!!! In to the Night, The Hunter und das Zappaeske South Of The Border sind so unfassbar ergreifend, dass ich ab sofort Fan sein möchte!


    Natürlich habe ich die Babyblauen schon durchforstet, aber nun möchte ich von euch wissen: Welches Album ist der naheliegendste nächste Neuerwerbkandidat, wenn mir speziell diese drei Songs das Herz erwärmt haben? Ist es PartI?


    :huhu:

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.