In der sehenswerten Pink Floyd-Exhibition im Victoria & Albert Museum in London gibt es einen Raum, in dem ein Video in Endlosschleife läuft, darin spielen David Gilmour und Roger Waters abwechselnd ineinandergeschnitten Wish you were here auf Akustikgitarren. Während Gilmour so klingt wie immer, ist die Version von Waters, vor allem im direkten Vergleich, die eines stümperhaften Amateurs, der weder richtig singen noch Gitarre spielen kann - ich habe Leute gesehen, die sich mit Kopfschütteln abgewendet haben.
So ähnlich kommt mir auch das neue Waters-Album vor. Immer wieder versucht er, so zu klingen wie Pink Floyd, aber es mangelt eigentlich an allem, vor allem an guten Songs. Ich habe es nicht geschafft, das Album am Stück zu hören, habe mich aber in drei Etappen bis zum Schluss gequält. Mit Sicherheit werde ich das nicht noch einmal machen.
Interessant, ich finde das Album toll, und mit jedem Durchlauf besser. Allerdings fehlen hier und da die großen Melodien oder Satzgesänge. Die wiederum sind auf Gilmour Alben zu finden. Aber gerade Rattle That Lock ließ meiner Ansicht nach etwas Biss vermissen, der sich auf der neuen Waters findet. Es ist wirklich so: Die beiden brauchen sich, um was richtig geiles zu erschaffen. Sie ergänzen sich einfach perfekt.