20jähriges Jubiläum - MIKE + THE MECHANICS - M6 (1999)

  • M6 war anders, weil hier erstmals die Rythmusmaschinen grooviger programmiert ware, während sie vorher immer etwas statisch wirkten, so dass sich der Sound veränderte. Der deutlich zunehmende Einfluss von Paul Carrack war ebenso hörbar und auch seine Neigung, Liebesleidlieder zu singen.


    Interessant fand ich auch Mike Rutherford in seiner dritten Gitarristenphase. Bis 1977 spielte er vorwiegend gezupte Akkustikgitarren, wechselte dann zur E-Gitarre und spielte mit M6 verstärkt die Schrammelakkustikgitarren. Das macht die Musik luftiger, auch weil dadurch nicht so viele Keyboards als Klangteppich eingesetzt werden mussten.

    Neben den ersten beiden Songs, die gut ins Ohr gingen und als Single ausgekoppelt wurden, fiel mir "My Little Island" auf, das wie ein Kinderlied klingt, und vor allem "When I Get Over You", das gefährlich-dramatisch klingt. In irgendeiner englischen Rezension wurde es als "angst-driven" bezeichnet. Mag ich.


    Gab es auf ein Vorgängeralben immer noch ein paar Momente, an denen man komplexere Strukturen seiner Genesis-Vergangenheit erahnen konnte, so ist dies ein reines Pop-Album und Mike kam hier ohne den Einfluss von Tony Banks wahrscheinlich da an, wo er seit 1969 hinarbeitete: zum einfachen Pop-Song.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!