Prog-Interpreten in der Hitparade

  • Der Radiosender WDR 4 hat bis vor einigen Jahren Volksmusik über den Äther verbreitet. Nach einer

    Programmreform firmiert er nun als der Oldie-Sender mit Musik aus den 60er, 70er und 80er Jahren.


    Am vergangenen Wochenende gab es in einem 37-stündigen Sendemarathon die Top 444 aus den

    genannten Dekaden, von den Radiohörern in mehrwöchiger Abstimmung ermittelt. Von Freitag, 8 Uhr,

    bis Samstag, 21 Uhr, wurden die gewählten Songs per Countdown gespielt.

    Leider habe ich die genauen Teilnahmebedingungen nicht mitbekommen, es sollen aber pro Teilnehmer

    bis zu 3 Lieblingstitel genannt worden sein. Über die Teilnehmerzahl habe ich auch keine Informationen

    und Punkte hat man bei der Nennung des Titels auch nicht verkündet.


    Wie bei vielen Radiosendern hat man auch bei WDR 4 das Gefühl, die Musikredakteure kennen lediglich

    die immer gleichen 50 Lieder. Deshalb war es bei dieser Top 444 so spannend, endlich einmal 456

    verschiedene Hits präsentiert zu bekommen mit den unterschiedlichsten Musikstilen. Von Heino bis

    Led Zeppelin gab es eine bunte Mischung.


    Selbstverständlich gab es bei dieser Vielfalt auch Platzierungen von Prog-Helden, wenn auch nicht unbedingt

    mit Prog-Musik.


    Für unseren Fanclub dürften natürlich die Platzierungen für Genesis und seine Solointerpreten wichtig sein.


    Genesis finden sich gar 3 mal in dieser Top 444:

    Mama (324), Follow you follow me (215), The Carpet Crawlers (82)

    Phil Collins erscheint auch 3 mal:

    Against all odds (412), Another day in paradise (247), In the air tonight (8)

    Peter Gabriel wird 1 mal gelistet:

    Solsbury Hill (61)


    Pink Floyd kommt bei der Abstimmung mit 5 Songs wesentlich besser weg:

    Money (266), Comfortably numb (118), Shine on you crazy diamond (92), Another brick in the wall (part2) (16),

    Wish you were here (9)


    Jethro Tull mit Locomotive Breath (40), Emerson, Lake and Palmer mit Lucky Man (132), Marillion mit Kayleigh (166),

    Mike Oldfield mit Moonlight shadow (95), Grobschnitt mit Solar Music (423) sind weitere Namen aus dem

    Progressive Rock Umfeld.


    Platz 1 belegte übrigens Bohemian Rhapsody von Queen, die Band mit den meisten Platzierungen (16)

    war übrigens The Beatles.


    Meine persönliche Einschätzung zu dieser durch Radiohörer ermittelten Hitparade:

    neben dem ganzen Schrott (Johnny Hill mit Ruf Teddybär 1-4!!??!?) gab es einige Überraschungen für mich.

    Led Zeppelin gleich 4 mal vertreten und Whole lotta love in der langen Version komplett gespielt, Comfortably numb

    hätte ich gar nicht erwartet, Paul McCartney /Wings fehlen völlig, ebenso Steve Harley&Cockney Rebel mit

    Make me smile oder Sebastian.

    Für eine Oldie-Hitparade fehlen mir auch noch überraschendenweise: The Move, Les Humphries Singers,

    Donna Summer, Alice Cooper.

    2 Riesennummern in den Hitparaden des WDR in den 70ern waren ELO mit Don't bring me down und

    Frank Zanders Ururenkel von Frankenstein, in den Top 444 jetzt aber Fehlanzeige.


    Alles in allem mal eine nette Abwechslung im Radioallerlei. Wer sich ein Bild über das Abstimmungsergebnis

    machen möchte, kann den folgenden link betätigen.

    https://www1.wdr.de/radio/wdr4…heln-statistiken-100.html

  • Bei diesen Best-of-all-times Listen ist es immer so. Man findet immer wieder ein paar Titel, die einfach fehlen und dann gibt es so ein paar Titel drin, die nun auch absolut objektiv gesehen, nichts darin zu suchen haben.

    Auch die Platzierungen überraschen immer wieder - schon allein die Genesis-Songs und deren Reihenfolge ernten von mir eine hochgezogene Augenbraue (Mama (324), Follow you follow me (215), The Carpet Crawlers (82)).

    Carpet ist ja ein guter Song - aber es gibt deutlich bessere aus der Prog-Phase. Ausserdem wundert mich, dass es die Top-Platzierung ist. Dann liegt Mama (der einzige der Songs, den ich erwartet hätte) deutlich abgeschlagen hinter FYFM, was mich wirklich ratlos zurücklässt.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett