Die Politik ist tot, es lebe die Politik! - kleiner politischer Frühschoppen, Live-Ticker, Austicker und was man sonst noch so zur Meinungsbildung braucht - oder auch nicht...

  • Hm,ich würde eher eine partei wählen,wo der Kandidat oder die Kandidatin noch nicht soviel Erfahrung hat,als Leute,die hier politisch seit Jahrzehnten schon viel Schaden angerichtet haben.

    P.C.=82 Düsseldorf,90 Berlin,94 Dortmund

    P.G.=03 Oberhausen+Köln,04 Dortmund,23 Köln

    GENESIS-78 Saarbrücken,81 Dortmund,92 Gelsenkirchen,07 Düsseldorf

    S.H.=79 Köln,88 Bochum,13 Oberhausen,22 Utrecht+Essen,23 Wuppertal,Essen+Freiburg

    M.A.TM.=89 Düsseldorf

    R.W.=02 Wuppertal,23 Remscheid


    HEART=22.06.24,Berlin

    BRUCE SPRINGSTEEN=05.07.24,Hannover

    S.H.=07.07.24,Zoetermeer

    STEVIE NICKS=16.07.24,Antwerp

    DIRE STRAITS EXPERIENCE=23.07.24,Essen

    HOOTERS=24.07.24,Köln

    ADELE=14.08.24,München

    • Offizieller Beitrag

    Der Bayrische Rundfunk meldet etwas, das mich persönlich leider überhaupt nicht erstaunt:


    Studie: Viele Deutsche erkennen Fake News nicht


    Inhalt u.a.: Ungefähr die Hälfte der Deutschen verfügt über geringe Medienkompetenz; viele User nehmen selbst Werbung, die als solche gekennzeichnet wurde, auf Webseiten nicht als Werbung wahr.

  • Der Bayrische Rundfunk meldet etwas, das mich persönlich leider überhaupt nicht erstaunt:


    Studie: Viele Deutsche erkennen Fake News nicht


    Inhalt u.a.: Ungefähr die Hälfte der Deutschen verfügt über geringe Medienkompetenz; viele User nehmen selbst Werbung, die als solche gekennzeichnet wurde, auf Webseiten nicht als Werbung wahr.

    Ein interessanter Artikel.

    Ein paar Anmerkungen:


    1. Die Unterscheidung zwischen Werbeartikel und Nachrichtenartikel ist manchmal einfach, manchmal aber auch nicht. Beispiele sind z.B. die regelmäßig auch in Qualitätsmedien auftauchenden Artikel, wenn ein neues Gerät von Apple gelauncht wird. Diese eigentlich als Nachrichtenartikel gedachten Beiträge sind derart voll mit Produktbeschreibungen und (positiven) Wertungen, dass sie schwer von Werbung zu unterscheiden sind.


    2. Das Erkennen einer Falschmeldung hängt natürlich von der Meldung selbst ab. Insofern ist der Hinweis, dass ein Drittel eine Falschmeldung für wahr hielten, erst einmal wenig wert.

    Ich möchte in diesem Zusammenhang auch an den Fall Claas Relotius erinnern. Das waren ja im Prinzip Fake News auf "höchstem Niveau". Unabhängig davon ist es natürlich schon bezeichnend, wenn man seine Nachrichten über Facebook bezieht.


    3. Der Artikel suggeriert, dass unsere Medien unabhängig und Zweifel an ihrer Unabhängigkeit unangebracht sind. Das stimmt sicher zu einem großen Teil, aber eben nicht absolut.

    Jeder Journalist hat auch eine persönliche politische Präferenz und diese völlig von der Berichterstattung zu trennen, gelingt sicher nicht immer, oder ist im Fall von Kommentaren auch gar nicht gewünscht.

    Journalisten unterhalten weiterhin auch vielfältige Kontakte zu Politikern, teilweise auch über die berufliche Ebene hinaus.

    Medien wie z.B. Zeitungsverlage sind darüber hinaus auch abhängig vom Anzeigengeschäft. Auch dies kann einen Einfluss auf die Berichterstattung gegenüber bestimmten Unternehmen haben.

    Fazit: In Deutschland gibt es gute Rahmenbedingungen für einen unabhängigen Journalismus, aber auch dieser ist niemals vollkommen unabhängig.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

    • Offizieller Beitrag

    Mutzel, wenn ich deinen Beitrag so lese, nehme ich mit:


    "Dass die Leute den Unterschied zwischen einer seriösen Meldung und einem unseriösen Beitrag nicht erkennen, liegt daran, dass

    1. die Journalisten schlecht arbeiten (-> Produktbesprechung als "Jubelorgie"

    2. die Journalisten Nachrichten fälschen ( -> Relotius)

    3. die Journalisten ja sowieso großenteils nicht unabhängig sind und/oder ihre Meinung in die Meldung hineinspielen lassen."


    Der Leser, die arme, von der Presse auf jede nur denkbare Art manipulierte Unschuld.


    Aber genau darauf macht der Artikel aufmerksam:

    Dass viele Leute nicht bereit oder nicht fähig sind, zu hinterfragen, ob der Artikel über das neue Microsoftprodukt wegen der allzu vielen Superlative vielleicht nicht neutral genug als einzige Informationsquelle ist.

    Dass viele Leute nicht bereit oder nicht fähig sind, aus der Erkenntnis, das kein Journalist völlig neutral ist, die Schlussfolgerung zu ziehen, dass man sich aus mehreren seriösen Quellen unterschiedlicher Tendenz informieren muss, um sich ein halbwegs ausgewogenes Bild machen zu können.


    Und das steht dort ja auch: Dass viele Leute die "Faktenchecker"-Angebote nicht nutzen oder nicht mal erkennen.


    Was du beschreibst, ist quasi die Ausgangssituation (und Nr.2 betrifft eine sehr überschaubare Anzahl von Fällen). Fehlende Medienkompetenz hindert die Menschen daran, aus dieser Unmündigkeit einer "vorgekauten Meinung" herauszuschreiten, indem sie sich ihres Verstandes bedienen und des Werkzeugkastens der Medienkompetenz.


    Ohne Medienkompetenz zitiert dann jemand eine ausgesprochene Schwurbelseite als angeblich seriöse Quelle oder schimpft empört über das, was (verkürzt) in der Überschrift steht und im Artikel ausführlich, differenziert und eigentlich ganz anders als in der Überschrift dargestellt ist, oder glaubt es einfach, "weil es so im Dingenskirchener Tagblatt steht"


    Wir brauchen aber Medienkompetenz. Und als ersten Schritt dazu: Den denkenden Leser, der sich bewusst macht, was er gerade wie und von wem da vorgesetzt bekommt.

  • martinus, ich stimme doch dem Artikel im Grundsatz zu.

    Ich wollte lediglich ein paar Gedanken hinzufügen, die nicht im Artikel stehen.

    Dass viele Leser über eine mangelhafte Medienkompetenz verfügen, glaube ich sofort.

    Wir brauchen aber Medienkompetenz. Und als ersten Schritt dazu: Den denkenden Leser, der sich bewusst macht, was er gerade wie und von wem da vorgesetzt bekommt.

    Und auch diesen Gedanken von dir stimme ich uneingeschränkt zu.

    Insofern möchte ich mein früheres Posting als Ergänzung und nicht als Relativierung zum Artikelinhalt verstanden wissen.


    Bleibt die Frage, warum sich so viele Menschen von den klassischen Medien (Zeitungen, öffentlich-rechtlicher Rundfunk) abgewendet haben.

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  • Bleibt die Frage, warum sich so viele Menschen von den klassischen Medien (Zeitungen, öffentlich-rechtlicher Rundfunk) abgewendet haben.

    Mir kommt dabei der folgende kleine Dialog in den Sinn:


    "Was, glauben Sie, ist das Übel dieser Zeit: Unwissenheit oder Desinteresse?"

    "Keine Ahnung. Ist mir auch egal."

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • In jedem Fall sind die Grünen eine Partei, die im Wahlkampf nicht langweilig wird.:)


    https://www.bz-berlin.de/berli…-indianerhaeuptling-sagte


    Man könnte auch sagen: Wenn man keine Probleme hat, dann macht man sich welche...


    Hier noch der Soundtrack zum Skandälchen:

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    Einmal editiert, zuletzt von mutzelkönig ()

    • Offizieller Beitrag

    Bleibt die Frage, warum sich so viele Menschen von den klassischen Medien (Zeitungen, öffentlich-rechtlicher Rundfunk) abgewendet haben.

    Die Antwort fand ich eigentlich immer offensichtlich: Sie sind nicht unterhaltsam genug.


    Guter Journalismus produziert geschliffene Texte, hervorragende Analysen, überraschende neue Einblicke. Aber diese Texte sind anstrengend. Mühsam. Lang.


    Eine Zumutung. Der Journalist findet: Diese Länge, diese Komplexität, diese gedankliche Tiefe kann man dem Leser zumuten. Muss man dem Leser zumuten und auch zutrauen, damit er die Informationen aufnehmen und verstehen und einordnen kann.


    Ein Artikel im Hamburger Four-Letter-Word ist da sicherlich kürzer, kompakter, die Buchstabengröße gibt ja schon vor, wie und was und worüber ich mich aufregen soll. Da ist der Leser emotionaler engagiert, also eher unterhalten.


    Dito Fernsehen. Tagesschau, Tagesthemen, Weltspiegel sind zu Recht Aushängeschilder hervorragenden Fernsehjournalismus' ... aber sie berichten nicht "auf unterhaltsame Weise". Ihre Sprache packt den Hörer nicht (sie soll es auch nicht - die Meldungen sollen es). Sie zeigen tendenziell nicht die spektakulären Bilder, sondern die aussagekräftigen.


    Um ein anderes Bild zu bemühen: Wenn ich mich über ein Thema informieren will, kann ich es im Brockhaus nachschlagen und habe danach sicher einen Grundstock an Informationen. Aber so fetzig wie ein Youtube-Video von Mai Thi Nguyen-Kim ist das nicht.