Die Politik ist tot, es lebe die Politik! - kleiner politischer Frühschoppen, Live-Ticker, Austicker und was man sonst noch so zur Meinungsbildung braucht - oder auch nicht...

  • @Turn It On Again:


    Kaum hatte ich meine Nachricht abgeschickt, bin ich auch auf diese Bedenken gekommen: Was ist eigentlich wenn Salafisten diesen Unterricht übernehmen ???? Kann man wohl kaum vollständig verhindern. Das wäre natürlich fatal ! Ich dachte natürlich an eine reine Wissensvermittlung und nicht an die Weitergabe eines Glaubens. Mein Religionsunterricht ist schon zu lange her, deswegen weiss ich nicht mehr genau wie sowas aussieht. Aber etwas anderes als der Konfirmationsunterricht war es glaube ich schon.


    Es tummeln sich natürlich viele "Verführer" in den Medien, die ihre ganz eigenen (manchmal schwer erkennbaren) Ziele verfolgen. Man kann da wirklich nur versuchen allein nachprüfbare Fakten zur eigenen Meinungsbildung zu übernehmen. Ist allerdings manchmal nicht ganz einfach, obwohl ich glaube für mich selber da ein ganz gutes Schutzschild aufgebaut zu haben. Angst machen mir da eher die vielen Menschen die kritiklos alles übernehmen. Eigentlich müsste ich die Information der "72 verschiedenen Ausrichtungen" ja auch mit einer 2. Quelle gegenchecken, aber ich glaube es dir mal ... :huhu:

    "Before Elvis, there were nothing ..."

    - John Lennon

  • @Turn It On Again:


    Kaum hatte ich meine Nachricht abgeschickt, bin ich auch auf diese Bedenken gekommen: Was ist eigentlich wenn Salafisten diesen Unterricht übernehmen ???? Kann man wohl kaum vollständig verhindern. Das wäre natürlich fatal ! Ich dachte natürlich an eine reine Wissensvermittlung und nicht an die Weitergabe eines Glaubens. Mein Religionsunterricht ist schon zu lange her, deswegen weiss ich nicht mehr genau wie sowas aussieht. Aber etwas anderes als der Konfirmationsunterricht war es glaube ich schon.


    Es tummeln sich natürlich viele "Verführer" in den Medien, die ihre ganz eigenen (manchmal schwer erkennbaren) Ziele verfolgen. Man kann da wirklich nur versuchen allein nachprüfbare Fakten zur eigenen Meinungsbildung zu übernehmen. Ist allerdings manchmal nicht ganz einfach, obwohl ich glaube für mich selber da ein ganz gutes Schutzschild aufgebaut zu haben. Angst machen mir da eher die vielen Menschen die kritiklos alles übernehmen. Eigentlich müsste ich die Information der "72 verschiedenen Ausrichtungen" ja auch mit einer 2. Quelle gegenchecken, aber ich glaube es dir mal ... :huhu:


    Der Hadith


    Es sind 73 Gruppierungen, von denen 72 falsch sind. Um eine verzählt, da verliert man aber auch schnell die Übersicht.

  • @TioA: Der Verweis auf die Aussage eines Sheikhs aus der Salafistenszene scheint mir nicht geeignet, Helges These von der grundsätzlichen Friedfertigkeit des Islam zu wiederlegen.


    Es gibt so viele unterschiedliche Arten der ("richtigen")Auslegung des Quar`an, wie es Muslime gibt, auch wenn sich noch so viele unter einem Dach versammeln.


    Den meisten gemein dürfte die Sehnsucht nach Frieden sein.

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

  • @TioA: Der Verweis auf die Aussage eines Sheikhs aus der Salafistenszene scheint mir nicht geeignet, Helges These von der grundsätzlichen Friedfertigkeit des Islam zu wiederlegen.


    Es gibt so viele unterschiedliche Arten der ("richtigen")Auslegung des Quar`an, wie es Muslime gibt, auch wenn sich noch so viele unter einem Dach versammeln.


    Den meisten gemein dürfte die Sehnsucht nach Frieden sein.


    Warum scheint er dir nicht geeignet? Die Salafia (arabisch für "Zu den Wurzeln der Vorfahren") leben eine sehr konservative Form des Islam aus, der als extrem geltende Wahabismus ist eine Unterströmung davon. Was wir von diesen radikalen Spinnern halten ist unsere Angelegenheit, es macht seine Aussage aber rein objektiv erst mal nicht "falscher" als die des "liberalen Moslems", der einer solchen These nicht zustimmt. Im Nahen Osten werden sich Muslime seit Jahrhunderten nicht über die richtige Strömung einig und bekriegen sich darüber, das einzige, was sie eint, ist die Sicherheit in ihrem Wahn. Ich maße mir da kein Urteil darüber an, ob der Sheikh letztendlich richtig liegt oder nach islamischem Glauben auf dem Weg in die Hölle ist. Interessiert mich offen gestanden auch gar nicht, jede Ideologie, die so sehr von Angst lebt wie die abrahamitischen Religionen, ist mir zutiefst zuwider.


    Frieden ist eine weitere Sache, die du ganz unterschiedlich interpretieren kannst. Viele Muslime meinen damit tatsächlich die freie Entscheidung ohne Krieg und Gewalt. Aber diverse Gruppierungen auch ohne direkten Bezug zu IS und Co interpretieren "Frieden" als einheitlichen Glauben, sprich alle Menschen der Welt werden zu Muslimen, statt zu Ungläubigen, die als Gesandte des Sheytans Muslime vom rechten Weg abbringen wollen.


    Bei den Salafisten ist es manchmal fast unfreiwillig komisch, wenn sie davon sprechen, dass es einen Khalifen geben soll, unter dessen "Schutz" auch Juden und Christen willkommen sind, während Jeziden und Ungläubige die unterste Existenzstufe noch unter Nutzvieh einnehmen. "Schutz" bedeutet dort, als unterdrückte Minderheit und mit Sondersteuern belegt unter den Muslimen leben zu dürfen und dankbar dafür zu sein, dass dir nicht täglich jemand die Nase einbeult oder schlimmeres.


    Ich stimme dir völlig zu, der Islam ist sehr vielschichtig und hat faszinierende Elemente an sich, aber nach zwei Jahren in dem Themenbereich drin mit diversen Erlebnissen bleibe ich doch lieber etwas skeptisch, ohne seine Anhänger unter Generalverdacht zu stellen. Mich macht es immer skeptisch, wenn erkennbar wird, dass sich jemand an erster Stelle über seine Religion definiert, egal ob Moslem, Christ, Jude, etc.

  • Ach ja, der Islam...:ratlos:


    Ich hab's ja grundsätzlich nicht so mit Religion, da ich der Überzeugung bin, dass zu viel Religion sich nicht mit Demokratie und Freiheit verträgt. Man werfe nur einen Blick auf viele muslimisch geprägte Länder...


    Mit Blick auf den Islam wundert mich immer wieder die Sprach- und Kritiklosigkeit weiter Teile der Gesellschaft. Wer heute die katholische Kirche kritisiert oder den Papst einen Spinner nennt, kriegt - außer von Hardcore-Katholiken - von allen Seiten viel Applaus. Wer aber nur andeutet, dass er den Islam nicht mag, ist oft schon ein halber Nazi. Warum ist das so?


    Dass die meisten Muslime friedliebende Menschen sind, will ich gerne glauben. Nichtsdestotrotz kenne ich auch mit Blick auf Deutschland keine Religion, die derart fordernd auftritt wie der Islam. Selbst mit Blick auf meine doch etwas "katholischere" Kindheit erscheinen mir die Katholiken von damals heute vergleichsweise liberal, wenn ich sie der Art und Weise gegenüberstelle, wie viele Muslime heute ihre Religion praktizieren.


    Die grundsätzliche Frage bei der Religionsfreiheit ist doch, wie viele Sonderrechte und Extrawürste man einer bestimmten Gruppe zugesteht, bevor es anfängt, extrem zu nerven. Reicht es noch aus, dass man auf dem Schulfest neben der Schweinswurst auch noch Würstchen aus Geflügelfleisch anbietet? Oder muss das Fleisch auch noch als halal zertifiziert sein? Und braucht man einen zweiten Grill?


    Fragen über Fragen, die eigentlich total unwichtig sind, aber von manchem zu Problemen von existentiellem Format aufgeblasen werden. Blöd!


    Und während ich drüber schreibe, merke ich schon wieder, wie mich dieses Betonen von Unterschieden, diese Fixierung auf das Trennende zu nerven beginnt, weshalb ich nun besser aufhöre.


    Das Leben könnte so schön und einfach sein, wenn man einfach nur lebt und nicht in irgendwelche Bücher guckt, in denen abstruse Dinge darüber stehen, was der Mensch zu tun oder zu lassen hat.


    Das Leben könnte so schön und einfach sein, wenn einem der Andere immer nur als Mitmensch begegnet, ohne durch Verhalten oder Bekleidung immer schon gleich ein religiöses Statement mitzuliefern, um das ich ihn nicht gebeten habe.


    Leider sieht die Wirklichkeit anders aus.


    Last but not least ein kurzer Bericht zu einem Ereignis, das vor einigen Tagen quasi vor meiner Haustür passiert ist. Für mich nicht überraschend. Es passt ins Bild. Leider!


    TU Dortmund schließt den für Gebete genutzten "Raum der Stille" - SPIEGEL ONLINE


    https://www.tu-dortmund.de/uni…aum-der-Stille_020316.pdf

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

    Einmal editiert, zuletzt von mutzelkönig ()

  • Zitat

    Wer aber nur andeutet, dass er den Islam nicht mag, ist oft schon ein halber Nazi. Warum ist das so?


    Erste Frage: Was ist ein halber Nazi? Und zweite Frage: Wer wird als solcher bezeichnet? Der Mob, welcher von Pegida auf die Straße gehetzt wird um "Lügenpresse" zu krakeelen und Galgen für Merkel und Gabriel durch die Straßen zu tragen? Erstaunlich. Bei anderen Personen wurde das von Dir skizzierte Phänomen von mir nicht wahrgenommen. Allerdings beschreibst Du es andererseits in deinem Text ja schon selbst. Das eine ist die "Kritik an der katholischen Kirche", bzw. den Papst einen Spinner nennen (Ich käme nie auf die Idee, "würdevoll prügeln" wollende Menschen so zu bezeichnen :D), dass andere ist ein diffuses "Nicht mögen". Jemand der sachlich kritisiert, wird sicherlich auch von (geistig gesunden) Menschen nicht als "halber Nazi" hingestellt, allerdings hat das absurde herumstochern in irgendwelchen Phobien nichts mit Kritik zu tun.


    Zitat

    Die grundsätzliche Frage bei der Religionsfreiheit ist doch, wie viele Sonderrechte und Extrawürste man einer bestimmten Gruppe zugesteht, bevor es anfängt, extrem zu nerven. Reicht es noch aus, dass man auf dem Schulfest neben der Schweinswurst auch noch Würstchen aus Geflügelfleisch anbietet? Oder muss das Fleisch auch noch als halal zertifiziert sein? Und braucht man einen zweiten Grill?


    Ich merke, Du hast keinen Hardcoreveganer oder wenigstens -vegetarier in Deinem Bekanntenkreis. ;) Ich kenne da Personen die greinen schon, wenn beim Grillen ausversehen etwas Tierfett auf ihre Folie mit den Gräsern tropft (wohlgemerkt, nur auf die Folie).


    Mal abgesehen davon etwas befremdliches: Warum schreibt aufeinmal der eine oder andere seinen atheistischen Hintergrund in den Text. Das liest sich irgendwie, wie eine Rechtfertigung des eigenen Textes und nein Mutzel, das betrifft nicht (nur) dich.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.


  • Mal abgesehen davon etwas befremdliches: Warum schreibt aufeinmal der eine oder andere seinen atheistischen Hintergrund in den Text. Das liest sich irgendwie, wie eine Rechtfertigung des eigenen Textes und nein Mutzel, das betrifft nicht (nur) dich.


    Beantworte ich dir gerne. Ich bin es insbesondere von Facebook gewohnt, dass in einem solchen thematischen Kontext grundsätzlich auf das AT und "ihr Christen" verwiesen wird. Deswegen habe ich es mir inzwischen grundsätzlich angewöhnt, solchen Bemerkungen den Wind aus den Segeln zu nehmen, da auf diese Art gerne und regelmäßig vom eigentlichen Thema mit Whataboutism und Relativierung abgelenkt wird.

  • Ich bin es insbesondere von Facebook gewohnt...


    Meine Empfehlung: Weniger Facebook (insbesondere wenn es um ernstgemeinten Meinungsaustausch geht), mehr TV. Da sind meist auch die Bilder schöner. :D

    al's Lebensweisheiten:

    "Man muss sich seiner Arroganz schon bewusst sein, um sie genießen zu können."