Brand X anyone? – yo.
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Nun endlich hab ich ein paar Gedanken zu den mir bekannten beiden Alben gemacht und aufgeschrieben. Los geht´s:
Unorthodox behaviour - Album
Sehr jazzig, unruhig wirkend, insgesamt aber sehr gut anzuhören, wenn man sich einmal darauf eingelassen hat. Klanglich sehr intensives und abwechslungsreiches Spiel von Phil, aber immer „leise“ bleibend und nie wuchtig oder in den Vordergrund drückend.
Nuclear Burn:
Einsatz E-Gitarre mit Thema, folgende thematische Entwicklung fließt dann schön weiter, arbeitet sich crescendierend zurück zum Thema. Gutes Gleichgewicht zwischen leisen und lauten Bereichen bzw. zwischen hoher und geringer Dynamik.
Euthanasia Waltz:
Fängt schön ruhig und langsam an und bleibt es über weite Strecken auch. Mit Einsatz des Themas klingt es dann richtig schon nach Brand-X-Jazz. Hier kam für mich irgendwie die Assoziation zum 1970er Jahre Sound hoch, wie man es beispielsweise von damaliger Filmmusik/Themes kennt). Alles in allem ein angenehmer ruhiger Track, ohne langweilig zu sein.
Born Ugly:
Fängt irgendwie lustig-quietschig an, bleibt so auch im Hintergrund und in der Melodie durchaus locker-flockig und irgendwie spaßig. Der Rhythmus im Thema ist schon recht auffällig und spielt gefühlt gegen den restlichen Rhythmus an. Der ruhige Part ist sehr angenehm und versprüht einen Hauch von Bar-Athmosphäre (Joe, it´s alright?). Im Mittelteil sehr geniales Zusammenspiel von Melodie und Rhythmus. Dann darf sich die E-Gitarre austoben, alles wird wieder ruhiger und es wühlt sich letztlich wieder schön rhythmisch nach oben.
Smacks Of Euphoric Hysteria:
Sehr groovig, sehr melodiös. Toll anzuhören. Phil´s Spiel lässt sich hier wunderbar heraushören und verfolgen und spielt sehr kraftvolle Läufe. Ein sehr schöner ausgewogener Track, definitiv einer meiner Lieblingstracks auf UB.
Unorthodox Behaviour:
Großartiger Beginn mit dem imitierten Ticken der Uhr. Der Bass grummelt im Hintergrund irgendetwas und noch weiß offenbar keiner, wo es lang geht. Bei 1:21 scheinen sich dann alle urplötzlich klar zu sein, dass es nun mal vorangehen muss. Mellotron und alle anderen setzen ein und entwickeln sich wunderbar Dauerschleifen-würdig. Hier entwickelt sich ein fantastischer Ideenreichtum in den einzelnen Instrumenten und der Instrumentalisation. Phil´s Spiel ist ein Genuss. Und überraschenderweise bleibt dieser Track so in seiner Grundstimmung und ändert nicht seinen Grundcharakter in Melodie, Rhythmus oder sonstiges. Er bleibt identisch, auch wenn man zuweilen das Gefühl hat, hier einer einfallsreichen Improvisation zu lauschen. Sehr raffiniert und definitiv ist UB mein erster Favorit auf diesem Album!
Running On Three:
Fängt vergleichsweise wuchtig und dynamisch an. Schneller, kräftiger und intensiver Track. Bleibt durchweg treibend und der Einsatz der Melodie lässt alles noch ein wenig dynamischer wirken mit einem großartigen Phil. Ein für meine ungeschulten Ohren fulminanter Jazz-Fusion-Track und gehört ganz sicher ebenfalls zu den Favoriten.
Touch Wood:
Geht fast ungeachtet hinter dem kräftigen Running On Three unter. Was sehr schade ist, denn trotz seiner Kürze ist Touch Wood doch ein sehr schöner ruhiger zarter Track, der doch etwas mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Er wirkt irgendwie südstaatlerisch mit seiner akustischen Gitarre zusammen mit dem Klavier und dem dezenten Rhythmus. Vielleicht wäre dieser Track doch besser noch vor ROT positioniert gewesen, denn er ist schon ein Kleinod auf diesem Album.
Meine Favoriten auf dem Album:
Unorthodox Behaviour
Running On Three
Smacks Of Euphoric Hysteria.
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Moroccan Roll - Album
Ungewöhnlich blumig-melodisch, nicht so intensiv jazzig wie UB. Vergleichsweise bass- und drums-lastig; drums sind lauter, kräftiger, präsenter.
Sun In The Night:
Okay, Gesang bei Jazz Fusion?? Hm. Nun denn. Der Track ist nach kurzer Umgewöhnung bezüglich des Gesangs doch sehr schön, bleibt lange Zeit sehr verhalten. Dann zur Mitte hin kräftiger werdend und Energie-aufbauend. Kann man so stehen lassen und wirken lassen.
Why Should I Lend You Mine (..):
Hier endlich wieder der fast schon herbeigesehnte Brand-X-Jazz-Fusion-Sound. Ruhig beginnender Track, der durch das anfängliche permanente Wiederholen der Tonfolge vorantreibt und dann Kraft entwickelt, schön weiter dahinfließt und uns ins eigentliche Stück Musik führt. Insgesamt schöner Aufbau und schöne Entwicklung. Guter, angemessen langer Track mit vielen hübschen Gestaltungsmöglichkeiten. Sehr cool der spätere, eher ruhigere Teil ab der Hälfte/zweites Drittel, der sich dann nochmals kräftig aufbaut, dann aber in leiser Intensität das Stück beendet.
Maybe I’ll Lend You Mine After All:
Zu kurz! So schön! Ein bezauberndes Kleinod mit Ruhe und Harmonie, ideal zum Auf- und Durchatmen (was eigentlich ja nicht nötig ist, denn es gab vorher keine musikalische Schwerkost, die man hätte verdauen müssen). Wäre echt interessant gewesen zu hören, wie sich dieses Stück entwickelt hätte.
Hate Zone:
Der ultimative Super-Kracher! Ein sehr genialer Track und mein Favorit auf MR.
Phil setzt mit einem atemberaubenden Spiel ein und führt uns in ein grandioses Stück Musik hinein. Bei 1:27 ist dann auch der letzte Zuhörer wach und die Post geht so richtig ab. Jazz Fusion durchaus erkennbar und dennoch unglaublich groovig und „modern“. Sehr geiles fetziges Stück. Favorit Nummer 1.
Collapsar:
Ein wahrliches Kleinod. Zu kurz! Dennoch gute Möglichkeit, einmal durchzuatmen nach dem vorherigen Kracher. Collapsar könnte ich ja fast schon als ambient piece bezeichnen. Wunderschön. Gefällt mir außerordentlich gut und ich würde liebend gerne das Stück über 10 Minuten hören wollen. Nur leider viel-zu-kurz!!
Disco Suicide:
Dynamisches Stück, angenehm jazzig-groovig. Schlendert zu schönen gemäßigten Passagen, ohne wirklich an Energie zu verlieren und spielt sich dann in ein kraftvolles letztes Viertel. Toller Track, aber nicht ganz so abwechslungsreich wie andere.
Orbits:
Kurz und … ja. Kurz. Experimentell? Ich weiß nicht recht. Hier geht irgendwie sehr wenig vonstatten und irgendwie reicht es nur zu einem erwähnenswerten Mellotron-wuuuuuusssccchhh.
Malaga Virgen:
Jazz Fusion is back. Endlich. Wuselig treibend. Fantastisch. Phil, der alles leise treibend untermalt. Ich mag ja besonders an Brand X das Zusammenspiel von Bassgitarre und drums (wahrscheinlich ist es genau das, was Jazz (Fusion) ausmacht, keine Ahnung). Das gibt dem Ganzen nämlich so einen schönen vollen Untergrund, egal was sich oben drüber abspielt.
Hier mellotront eine unruhige Melodie, was aber durchaus homogen klingt und sehr dynamisch wirkt. Ein toller und angenehmer Track mit abwechslungsreichen, sehr schönen ruhigen und interessanten Passagen. Wuselt sich überraschenderweise – quasi als Gutzi zu verstehen – in der letzten Minute nochmals so richtig fulminant hoch.
Macrocosm:
Energetischer Track, der schön gleichmäßig fließt. Phil darf noch einmal zeigen, was er kann und so treibt er das Stück schön kraftvoll zur Mitte, wo eine Art E-Gitarren-Unterhaltung auf uns wartet. Diese hätte ruhig ein paar Takte länger ausfallen können, denn ich war gerade dabei, dem „Gespräch“ zu folgen, da hatten sich die Parteien schon nichts mehr zu erzählen… Das Stück beruhigt sich leicht, ohne Dynamik zu verlieren, bevor es sich ein letztes Mal aufbäumt und recht ungewöhnlich in eine Art Soundarrangements endet.
Meine Favoriten auf dem Album:
Hate Zone
Collapsar
Malaga Virgen
Ahja, und was wieder einmal die Frage für mich aufwirft – wie kommt man auf die Titel der Tracks bei solch einer Musik?!? Ich verstehe es nicht… wie ist da die Verbindung zur gestalteten Musik und dem Titel, denn Text gibt es ja keinen… also was erzählen sie uns?
-- habe feddisch --