Die Version von Phil Collins veranschautlicht eigentlich ziemlich genau, warum Collins solo was anderes ist als Collins bei Genesis. Herumspielerei vielleicht, aber Behind The Lines in der Collins-Fassung ist Weltlklasse.
Da kann ich dir mal die Doku zu Face Value ans Herz legen. Dazu gibt es auch eine Rezension auf unserer Website:
Dennoch habe ich zu der Face Value Version von Phil bisher einfach keinen Zugang finden können.
1978 hatte ich mein erstes aktuelles Genesis-Album gekauft, dem Jahr meiner musikalischen Erweckung. Dann das Warten auf den Nachfolger, Gerüchte brodelten (Konzeptalbum, lange Suite wie Supper´s Ready u.ä.). Es sollte bis März 1980 dauern, ehe ich Duke in den Händen hielt (blind gekauft!). Das Cover war, mhm, nett, nicht so düster wie bei ATTWT und die Songs leider wieder etwas kürzer, keine erkennbare Suite (wir wissen warum...). Dann das 1. Hörerlebnis: Oh, was für ein Kracher als Opener, Freude in meinen Ohren: Herrlicher Bombast, wunderbares Zusammenspiel der drei, gefälliger, ja kraftvoller Gesang. Die Verse
...You gave me no warning
You gave no reason
But I was with you
Right by your side
Give me the strength, and I will help you
They can try their hardest, they don't frighten me..."
brannten sich in mein Hirn, insbesondere der letzte mit Phil´s lautem Seufzer...
Ich hörte sogar eine Leadgitarre heraus und ein Piano, beide führen uns in den Gesang von Phil, der erst bei Minute 2.15 einsetzt. Leider wird das Pianospiel dann zu sehr in den Vordergrund gemixt, gefällt mir dann nicht so. Ehe ich an Hackett denken konnte, beglückte mich bei Minute 4:42 Mike mit einem kleinen Gitarrensolo. Mit stampfenden Drums (Marsch), die in einen Drumcomputer-Sound übergehen und die Duchess einführen, endet das Stück leider zu schnell.
Fazit: Toller Opener (da hatten Genesis immer ein gutes Händchen), der das für mich beste Trio-Album einleitet. Inzwischen ist mir "Duke" ans Herz gewachsen, so dass ich meine vor längerer Zeit gegebenen 12 Punkte gerne noch erhöhen würde. Hat schon ´ne 1- verdient.
