Was macht eigentlich Steve ?

  • in welchen denn?


    z. B. programmierte Drums in WOLFLIGHT und LOVE SONG TO A VAMPIRE. Bass dort ebenso nicht echt (bis auf den kleinen Basspart von Squire). Degenhardt hat auf dem Album gar nicht live gespielt, der wurde - wie schon erwähnt - gesampelt. Beggs spielt glaube ich auch nur auf einem Song Bass.

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    • Offizieller Beitrag

    Mit "glauben" kann ich nicht viel anfangen


    Die Musikerliste listet folgendes:


    Roger King: keyboards (all tracks), programming (all tracks)
    Nick Beggs: bass (all tracks except 3), Chapman Stick (8)
    Chris Squire: bass (3)
    Gary O'Toole: drums (1-5, 8)
    Hugo Degenhardt: drums (9, 10)


    Wenn Nick Beggs also auf allen Tracks Bass spielt, aber nur auf einem wirklich, warum wird das dann so dargestellt? Gleiches bei Gary O'Toole


    Bei den beiden Alben davor gab es keine oder nur sehr wenig echte Drums und das war auch in den Credits erkennbar, das ist hier deutlich anders. Da hatte Steve ja auch wieder ein vernünftiges Studio zur Verfügung.
    Dass Roger King als Produzent ein Faible für zusätzliche Programmierungen hat, ist auch bekannt, aber auch nicht wirklich ungewöhnlich. Das gab es auch bei Phil Collins' Testify


  • Ich habe meine CD leider nicht griffbereit, verweise daher auf folgende Quelle:


    Babyblaue Prog-Reviews: Steve Hackett: Wolflight: Review


    Da heißt es z.B. für Gary O'Toole (drums 1,5,8), das wären dann drei Stücke und nicht wie nach deiner Lesart sechs.
    Bei Nick Beggs heißt es: bass, chapman stick (8). Ich denke, dass sich die "8" auch auf den Bass von Beggs bezieht. Das wird auch im Kontext deutlich (vgl. mit Christine Townsend).

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    • Offizieller Beitrag

    Ich hab auf die Schnelle mal Wikipedia bemüht - da kommen meine Zahlen her
    Deswegen hab ich's grad mal mit dem Booklet verglichen und siehe da, wikipedia irrt.


    Nun denn, dennoch etwas mehr drums als bei den Alben zuvor (gibt ja auch nur 8 Songs mit Drums)


    Unabhängig davon ging es mir auch eher darum, dass du gleich wieder diese negative Erwartungshaltung "versprüht" hast, was die Instrumentierung angeht - und das auf Basis eines 30 Sekunden Videos.


    Am Ende ist es für mich selbst gar nicht so relevant, welche Instrumente "in echt" eingespielt wurden, sondern vielmehr, wie gut die Musik am Ende ist. Und ich würde ein Album auch nie im Vorfeld deswegen gleich in die "Mist"-Schublade stecken.


    Egal - jedenfalls ist er mit den Arbeiten an seine neuen Album beschäftigt und das soll Anfang 2017 erscheinen. Und ob da nun echte Drums und ein echter Bass zu hören sein wird, wissen wir schlicht noch nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Naja, da lese ich so ein wenig die bekannte "früher war alles besser und aus Holz"-Romantik raus - das ist alles nicht ganz falsch und stimmt trotzdem nicht so ganz. ;)


    Billiger ist es sicherlich, keinen Drummer bezahlen zu müssen, aber das meiste Geld spart man da bei der Miete fürs nicht benötigte Recording-Studio. Dazu kommt: ein Drumset nimmt man ja nicht mal eben so auf, da können schon zwei, drei Stunden nur fürs Aufbauen und Soundcheck draufgehen.
    Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil ist der, dass mit MIDI jeder einzelne Schlag auch später noch verändert werden kann.


    Ein vielfach genutzer Kompromiss sieht daher so aus, dass im Studio zwar ein echter Drummer an einem Drumkit spielt, aufgenommen werden jedoch nur die Triggerimpulse der einzelnen Trommeln als MIDI-Sequenzen auf eine MIDI-Spur, die beliebig editierbar bleibt. Diese speist dann ein virtuelles Drumkit, das natürlich sample-basiert ist.
    Da ist vom individuellen Stil des Drummers noch alles vorhanden, denn Timing und Anschlagsdynamik bleiben voll erhalten (solange nichts daran nachträglich verändert wird).


    Wer sich davon mal überzeugen möchte: in DIESEM Clip spielt der uns wohlbekannte Nir Zidkyahu auf einem kleinen E-Drumkit, zu hören sind jedoch die Samples des "Superior Drummer II" von Toontrack. Diese Sounds hat er übrigens nicht ganz zufällig selbst für Toontrack in einem New Yorker Tonstudio eingespielt.


    Kleine Fußnote: Da Roger King nach eigenen Angaben erstmals bei "Out of the Tunnel’s Mouth" Toontrack verwendet hat, könnte man also durchaus behaupten, dass auf diesem Album neben Hackett und Anthony Phillips noch ein drittes ex-Genesis-Mitglied zu hören ist. ;)


  • Unabhängig davon ging es mir auch eher darum, dass du gleich wieder diese negative Erwartungshaltung "versprüht" hast, was die Instrumentierung angeht


    Jeder hat eine andere Erwartungshaltung. Ich bevorzuge halt nach Möglichkeit echte Instrumente. Was ist daran schlimm oder negativ?



    Am Ende ist es für mich selbst gar nicht so relevant, welche Instrumente "in echt" eingespielt wurden, sondern vielmehr, wie gut die Musik am Ende ist.


    Da stimme ich dir uneingeschränkt zu.
    Leider klangen Rogers "Drums" auf WOLFLIGHT vielfach in meinen Ohren einfach grottig.



    Und ich würde ein Album auch nie im Vorfeld deswegen gleich in die "Mist"-Schublade stecken.


    Habe ich auch nicht getan.
    By the way, die letzte Scheibe von Nick Magnus - auch ohne echte Drums - mag ich sehr gerne.

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  • Die Aufnahmen am neuen Album gehen weiter...


    https://www.youtube.com/watch?v=hyD8c32KoLE


    Ich höre da bis jetzt leider nichts, was frisch klingt und mich aufhorchen lässt.
    Bin mal gespannt, ob überhaupt noch eine echte Rhythmusgruppe zum Zuge kommt.
    Selbst wenn das programmierte Schlagzeug heute oftmals sehr echt klingt, so ist der zusätzliche Input von echten Musikern/Menschen fast immer ein Gewinn.

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    • Offizieller Beitrag

    Bin mal gespannt, ob überhaupt noch eine echte Rhythmusgruppe zum Zuge kommt.
    Selbst wenn das programmierte Schlagzeug heute oftmals sehr echt klingt, so ist der zusätzliche Input von echten Musikern/Menschen fast immer ein Gewinn.

    Zu sehen in dem Clip ist die Oberfläche von Toontracks "Superior Drummer II", das benutze ich auch - würde ich nicht mehr gegen einen "echten" Drummer tauschen wollen, weil es a) von einem echten Schlagzeug ohnehin nicht zu unterscheiden ist (weil es ja ein echtes Schlagzeug ist) und b) exakt das macht, was ich will.
    Und wie schon gesagt: wenn man sich aus dem riesigen Fundus von echten Drummern fertig eingespielter Sequenzen bedient, kann man sich durchaus auch davon beeinflussen lassen - die anonymen Drummer können also dennoch ihren Input liefern. ;)


    Der Clip verrät uns allerdings auch nicht, in welchem Stadium man sich da gerade befindet - das kann auch alles noch sehr früh sein und die weiteren Musiker kommen halt später noch dazu. Ich würde dann jedoch eher hoffen, dass es dann auch so jemand wie Nick Beggs ist - Drummer sind ja, wenn man der Sage folgen will, nur die Typen, die mit den richtigen Musikern rumhängen... :D

  • ...würde ich nicht mehr gegen einen "echten" Drummer tauschen wollen, weil es a) von einem echten Schlagzeug ohnehin nicht zu unterscheiden ist (weil es ja ein echtes Schlagzeug ist) und b) exakt das macht, was ich will.


    Der virtuelle Drumsound auf WOLFLIGHT war m.E. nicht überzeugend. Insofern kann man auch mit einem prinzipiell guten Tool wie dem "Superior Drummer" Mist bauen.


    Da Hackett seine Songs live mit kompletter Band präsentiert, würde es für mich außerdem Sinn machen, wenn er sie vorab auch mit diesen Musikern erarbeitet.
    Dabei würden wahrscheinlich zusätzliche Ideen entstehen, auf die Hackett und King alleine nicht kommen würden, weil das Schlagzeug nicht ihr Hauptinstrument ist


    Gleiches gilt für den Bass, der auf den letzten Hackett-Alben eigentlich nie eigene Akzente setzt (Ausnahme SQUACKETT!), weil er im Arrangement so gut wie nie auftaucht. Das finde ich persönlich sehr schade.


    Last but not least fühlt es sich für mich als Bandmusiker einfach "falsch" an, wenn ein Rocksong komplett am Computer entsteht. Das ist eben nicht "the real thing".

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