STEVE HACKETT live: 19.05.2014 | BERLIN [Genesis Revisited Tour]

  • Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich freu mich wie ein Kind auf morgen. Das ist fast so schön wie Genesis 2007, ganz ehrlich - ich finde es echt klasse was Hackett da gerissen hat, es hat etwas als ob man Seconds Out noch mal erleben würde! Grandios!


    Wer ist morgen noch dabei?

    [INDENT]A nod is as good as a wink to a blind horse
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  • Tja, da hatte ich mich schon gefreut, ziemlich genau ein Jahr nach der formidablen Hamburger Show die "neuen" alten Songs zu hören, Beggsy wiederzusehen, mal eben unverbindlich Ray Wilson kennenzulernen und nicht zuletzt ein paar Forumsnasen zu treffen, aber dann hat Kollege cemaleddin - aus zugegeben naheliegenden ökonomischen Gründen - die schon getroffene Vereinbarung storniert, (wovon ich leider auch erst eher beiläufig auf Nachfrage erfahren habe).


    Je nun, ganz fein ist das nicht, aber kraft meiner jahrelang erworbenen positiven Lebensphilosophie (*hüstel*), habe ich mir das jetzt schöngeredet. Ich muß Nad Sylvan nicht noch einmal überstehen, hab' Geld gespart und werde den geblockten Abend mit der Liebsten bei einem schönen Glas trockenen Weißen am See ausklingen lassen.


    Dabei bin ich in warmem Gedenken bei den hoffentlich glücklichen Konzertbesuchern, denen ich einen unvergeßlichen Abend mit den vermutlich besten Songs der Hausband wünsche - insbesondere dem lieben pealmu, der gelobt hat, für mich mitzuklatschen. (Und zu trinken, also take care, mein Lieber).


    (Von uneingeschränkt euphorischen Rezensionen bitte ich freilich abzusehen, also, wer das ein oder andere Haar im Supper findet, hilft vielleicht ein wenig über die zu erwartende Post-Depression der nächsten Tage hinweg).



    [FONT=&WCF_AMPERSAND"]Berlins schönste Bibliotheken[/FONT]

    3 Mal editiert, zuletzt von littlewood () aus folgendem Grund: Fortsetzung, verwirrende Debatten & (vorläufiges) glückliches Ende bei Senf #72 ff. & 123

  • Hilf mir mal auf die Sprünge: Wer hat was versemmelt und dadurch in welcher Weise was genau zum Platzen gebracht?
    Was ich so höre, spielen die heute echt eh nur Murks,falsche Akkorde,mieser Sound und Steve schüttelt auch keine Hände.....haste also nix verpasst...

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

  • Kurz und knapp: Super Konzert in Berlin, Ray Wilson sang "Carpet Crawlers" und "Firth of Fifth". Bei "I know what I like" war er nicht dabei. Setlist nach erinnerung:


    Dance on a Volcano
    Dancing with the Moonlit Knight
    Squonk
    Fly on a Windshield
    Broadway Melody of 1974
    The Return of Giant Hogweed
    Fountain of Salmacis
    The Musical Box
    Carpet Crawlers (mit Ray Wilson) (Hier ein kurzer Eindruck von mir: https://vimeo.com/95840370)
    I know what I Like
    Blood on the Rooftops / Horizons
    Firth of Fifth (mit Ray Wilson)
    Lilywhite Lilith
    The Knife
    Suppers Ready
    Watcher of the Skies
    Slogans / Los Endos


    Carpet Crawlers kann an einer anderen Stelle gewesen sein, daß weiß ich nicht so genau, vielleicht kann mich ja jemand verbessern. Generell war es eine sehr schöne, aber leider gottes auch sehr laute Show. Der Baß überdröhnte manchmal ein wenig das Keyboard. Am Anfang hat sich die Halle nur mager gefüllt und ich hatte ein wenig bedenken, daß das Ding voll wird. Wurde es auch nicht wirklich, gegen Ende des Einlasses kam dann aber noch ein großer Pulk (vermutlich Leute die ein Preisauschreiben gewonnen hatten). Erstaunlich wenig junge Leute, die meisten waren doch eher ergraute Mitte-Fünfziger mit ihren Frauen und manchmal mit ihren Töchtern in Rocklederjacke und Sonnenbrille. Die Kombination Tochter und Vater hatte man öfters, vermutlich wurden Sie mitgeschleppt. Vor dem Konzert haben die Mitt-Fünfziger mit Bauchansatz dann sehr lange über Genesis diskutiert und über das akutelle Thema einer Reunion. Es war wie auf einer Fachmesse. Nach dem ersten Wernesgrüner schob sich die Mitt-Fünfziger-Masse dann Richtung Saal. Der liebe Steve freute sich sichtlich über sein Berliner Publikum, die nach jedem Stück mächtig applaudierten. Zunächst fragte er verdutzt auf deutsch in das Publikum ob das Tempodrom ein Zirkus sei (ja, es war mal ein Zirkus, genauergesagt ein Zelt das am Potsdamer Platz stand, gegründet von einer mittlerweile vermutlich mitt-fünfziger Krankenschwester die jetzt auf Harz 4 in Neukölln wohnt, weil das Ding mal Pleite war, aber es geht ja um Steve, also), was ich sofort in Gedanken verjahte. Es gab auch warme Worte in Richtung Ray Wilson, er wurde als "besonderer Sänger" angekündigt, nach Carpet Crawlers umarmten sich die beiden und zeigten dabei freundschaftlich, solidarische Gestiken die vermuten lassen das Ray auf dem nächsten Hackett Album singen wird, da sind vermutlich alle glücklich... Bei Firth of Fifth setzte sich Herr Wilson auf die Bühne während des Instrumentalteils, zwischenzeitlich nahm auch Herr Hackett neben ihm Platz, Wilson wurde auch noch einmal am Ende auf die Bühne gerufen. Interessanterweise wirkte der Abend dann doch wie ein Remake von "Seconds Out", man hätte ihn praktisch auch so betiteln können. Das Saxofon ging teilweise etwas im Soundbrei unter. Was mich ein wenig genervt hat, war das viele Leute immer rein und rausgegangen sind, super: Jetzt gehen wir ein Bier holen, nächsten Song gehen wir dann wieder rein, jetzt haben wir ein Bier getrunken und müssen aufs Klo, dann gehen wir mal kurz raus und dann beim nächsten Song wieder rein, teilweise wirkte das ganze, besonders im hinteren Teil des Tempodroms ein wenig wie auf'm Flughafen. Squonk hat gefetzt, bei Musical Box finde ich den Instrumentalteil in der Mitte zu lang, Fly on a Winshield macht vermutlich nur in Kontext mit the Lamb sinn, hatte aber eine starke Atmosphäre, daß selbe gilt im übrigen für Broadway Melody. Hierbei wäre es sicherlich sinnvoller gewesen das ganze, wie es Genesis machen als "Medleys" zusammenzufassen, mit den entsprechenden Übergängen. Bei "The Musical Box" hat mir im übrigen das Glockenspiel am Anfang nicht so zugesagt, sonst war das Ende mit Ned Sylvan sehr theatralisch ausdrucksstark gestaltet, besser hätte das Peter auch nicht himbekommen. I know what I like hat dann dafür gesorgt das die ersten Reihen, obwohl komplett bestuhlt aufstanden und mittanzten, es war halt ein Mitreißer. Was mir hier aufgefallen war: Es wäre interessanter gewesen den Schellenkranz-Tanz von Phil aufzuführen, den hätte Ned Sylvan auch gut hinbekommen, statt dessen ein Saxofon Solo, was für mich OK war aber nicht ideal. Es gab auch im Mittelteil eine komische Modulation in eine andere Tonart die es im Original nicht gibt. Blood on the Rooftop und Horizons als Akustik Stück überzeugten und waren gut wie immer. Ich hätte tatsächlich in der Mitte eine Pause gemacht, es wurde ohne Pause weitergespielt - damit hätte es vermutlich weniger Leute gegeben die zwischen den Stücken rein und rausgegangen sind. Wie auch immer: Bei Firth of Fifth hatte Ray bei den druckvollen Stellen überzeugt, sie wirkten kraftvoll und diabolisch, an manchen wenigen Stellen hatte er etwas mit der Höhe zu kämpfen. Hat aber nicht weiter gestört. Auch die "lyrischen Stellen" im Gesang wirkten bei Ray schwächer als bei Peter oder Phil, aber waren generell nicht schlecht. Lilywhite Lilith wirkte auch etwas aus dem Zusammenhang gerissen, weil es nicht innerhalb von "The Lamb" gespielt wurde, ich hätte versucht bessere Übergänge zu schaffen. "The Knife" war ein echter Publikumshit, die Leute gingen echt aus sich raus und tanzten mit, was teilweise recht lustig ausschaute. "Suppers Ready" hatte voll überzeugt. Manchmal hatte ich den Film "Genesis Live in Concert 1976" vor meinem inneren Auge vor mir und sah in Gedanken die Kriegsbilder, die in dem Film eingeblendet wurden (zu sehen auf der A Trick of the Tail SACD). Das Finale war dramatisch, die Röhrenglockenschläge (des Schicksals) taten ihr übriges. Watcher of the Skies war großartig und kein Vergleich zu der Version der Band, die bei der Zeremonie zur Einführung in die Rock'N'Roll Hall of Fame diesen Song spielten (Phish, hießen die glaub ich). Los Endos mag ich gerne, der Song überzeugt und fasziniert immer, jetzt habe ich Ihn schon das zweite Mal gesehen, nach Genesis 2007 im Olympiastadion in Berlin. Leider gefallen mir die Verwebungen mit "Slogans" nicht, daß ist aber persönlicher Geschmach. Generell muß ich sagen das das Konzert auf dem selben Niveau war wie die Original Genesis 2007 in Berlin. Hierbei muß ich resümieren, daß ich nicht weiß ob Genesis selber vom Level her an dieses Konzert herankommen würden, wenn Sie sich noch einmal wiedervereinigen. Hier im Forum wurde ja oft über eine Reunion in Südamerika spekuliert, ich bin mit Steve Hackett schon sehr zufrieden.

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    Einmal editiert, zuletzt von musik80 ()

  • Für mich das erste Hackett Konzert. Und es hat sich gelohnt! Toller Platz in Reihe 2 (Block 26), großartige und danke an die Organisatoren! "Horizons" live von ihm gespielt zu hören und zu sehen war für mich der erste Höhepunkt des Abends! Der zweite war "Supper's ready"!


    Hier noch ein paar Bilder.


    Steve Hackett - Berlin - Tempodrom - 12th May 2014

    Home is where the heart lies, but if the heart lies where is home?

  • Generell muß ich sagen das das Konzert auf dem selben Niveau war wie die Original Genesis 2007 in Berlin.


    Also das ist wohl sehr individuell, wie man das Konzert erlebt hat. Für mich wars nicht zu laut, da habe ich schon ganz andere Konzerte erlebt ...
    Grandiose Musiker - insbesondere Nick Beggs hervorzuheben - , detailgetreues Spiel der alten Arrangements (mit wenigen Ausnahmen).
    Und diese Qualität, gerade was das konkret mit den Instrumenten live Gespielte angeht, kann man wohl kaum mit den Musikern der Genesis Tour 2007 vergleichen.


    Während des Konzerts kam mir spontan der Gedanke: traurig, daß sich Gabriel zu schade ist, mal kurz als Special Guest aufzutauchen. Die Zeit hätte er vielleicht haben können (eigene Tourdaten), und wenn er sich mal ein Hackett Konzert und dessen tolle Musiker anhören würde ... na ja

  • Mal so kurz auf die Bühne kommen, würde so oder so schwierig werden. Im Gegensatz zu Steve oder Ray hat Peter die ganzen alten Songs ja rund 30 Jahren nicht mehr gesungen und wenn man weiss, wie gut er Texte behält. ;)
    Ihm graut wahrscheinlich auch vor den Medien, die das natürlich aufnehmen würden, Reunion-Hype und prompt wäre er wieder der "Ex-Genesis Frontmann".
    Viel Aufwand für einen kurzen auftritt mit ungewollten Nachwirkungen.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett