Seven Stones - Mellotron Songs...

(bringen wir mal etwas Ordnung in den "Dusk".Thread )

Zitat

Zu der Sache mit Phil/Pete in der "Despair"-Reprise.
Ich hatte mich leicht unklar ausgedrückt: ich meine den Teil zwischen 3:26 und 3:43.
Da höre ich ausschließlich Phil in dreifacher Form; allerdings habe ich "Nursery Cryme" nur als uralte Schallplatte, vielleicht wurde eine Peter-Spur ja im 2007 Remix reingezaubert.

Aber es stimmt: bedächtig/bedachtsam war es bei Genesis später nur noch selten. (Prominente Ausnahme: "Trick Of A Tail"!)

Bei "Seven Stones" allerdings hält sich Phil sehr fein zurück, wenn auch vielleicht nur auf der LP-Version: das Flöte/Orgel-Zwischenspiel wirft er nur dezente Ridebeckenklänge ein, die Rhythmen sind eher zurückhaltend, das dynamische Spiel kommt nur dann, wenn man es dringend braucht.

Ich kann deine Ansicht gut nachvollziehen, doch bin ich sehr froh dafür, dass Phil ein bisschen frischen Wind reingebracht hat. Über 1-2 mehr Alben im "Trespass"-Stil hätte ich mich jedoch auch sehr gefreut.

Zitat von Der Teemeister

Aber hier, unter uns, ist der Platz, an dem
ich sage, was irgendwo insgeheim wirklich denke und
empfinde.

Off-topic: Ja, genau dafür ist das Forum m.E. da. Und ich schätze es sehr, mit welcher unverstellten Leidenschaft und mit welchem Wissen du hier das Forum bereicherst - zu viel Diplomatie bringt's hier nicht, wie ich finde.

Zitat von Der Teemeister

nein, sie war schon immer da. hör mal genau auf das word "tires"
im Kosaken-Chor.

Ich fürchte, ich höre es einfach nicht. Das Knacksen ist aber auch lauter als die Musik (immer diese Flohmarkt-LPs).

Bei "grieves him" höre ich links einen Phil und rechts einen Phil, und in der Mitte irgendeine andere undefinierbare Stimme. Vielleicht ist das der Peter. :confused:

Zitat

Über Graham Nash hieß es einmal, er hätte in Crosby, Stills, Nash & Young
einen zuckersüßen Hollies-Sound hereingebracht (ich mag beide Gruppen).
Das möchte ich Phil auch bei Genesis unterstellen.

Ui. :eek: Die Stimme von Graham Nash ist für mich die Würze schlechthin bei den Harmoniegesängen von CSN(Y). aber, anderes Thema.

Zitat

Aber, gerade bei Seven Stones fällt es mir auf: Der süßliche
Gesang von Phil neben der Stimme von Peter - das ist
für mich, im Vergleich zu TRESPASS, enttäuschend.
Es stört mich. Noch mehr bei Harold The Barrel, sein
Herumalbern - von Anfang an trug er seinen Teil, Jahr
für Jahr, schleichend zur Verflachung der Band bei.

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Auf 1971 hatte sich der gute Mann, finde ich, noch nicht wirklich stimmlich in die Band eingefunden.
Ab dem "Genesis Live"-Konzert bereichert seine Stimme die Musik dann aber doch: "Watcher Of The Skies" mit der zweiten Gesangsstimme (judge usw., die nur "Path of Genesis" noch durch eine kleine melodische Veränderung verbessert haben), oktavierter Gesang in "Supper's Ready", Robert-Wyatt-Feeling in dem "wahwahwah" (here it comes again) bei "Musical Box" - und dann "More Fool Me", das live 1973 mit Mike und Phil als Duo mein persönliches Showhighlight geworden ist (anders als die unendlich peinliche Studioversion, bei der Phil sich nicht entscheiden kann, ob gerade Weinen oder Singen an der Reihe ist... :mad:).

Was ich aber an "Seven Stones" absolut klasse finde ist diese unglaubliche Dynamik von Phil: mayhewscher Minimalismus meets apokalyptische Schlägerei, klasse.
Ich finde, den Teil ab 4:01 kann man, wenn man das Mellotron gerne mag, einfach nur geil finden. Für solche Sachen wäre Mayhew, meine ich, nicht der richtige Mann gewesen.

Wie "Pacidy" oder "Family" der Übergang von Pfadfinderromantik zu pastoralem Folkprog sind, ist "Seven Stones" der Übergang vom Folkprog zum klassischen Progressive Rock.
Beide Genres sind zu gleichen Teilen vorhanden und beleben das Stück enorm.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Hören der neuen Mixe das Erlebnis sogar weiter steigern könnte. :cool:

Trotzdem: Phil macht mir auch für meinen Geschmack etwas zu oft den Clown, gerade weil er es ja auch anders kann (im "Ripples"-Video kommt er wie ein alter schottischer Fischer herüber, der Geschichten zu erzählen hat).
Aber z.B. "Me and Sarah Jane"-Ansagen mit Vergewaltigung: sogar das ist nicht (würde ich sagen) schwarzer Humor, sondern Kalauer.
Witzig ist Phil schon, auch sympathisch und nett, aber es gibt andere Musiker, die den Witz viel subtiler z.B. in Musik einbauen (Robert Wyatt) oder sich den Witz garnicht anmerken lassen (Peter Gabriel in seiner Henry-Geschichte).