Na cool! Wusste ja gar nicht, dass Seconds Out am selben Tag das Licht der erblickt hat wie ich, und wir liegen nur 7 Jahre auseinander
Habe mir die Platte am 31.12.2006 zugelegt (zusammen mit Script von Marillion) 2006 bin ich über The Lamb lies down on Broadway gestolpert und der Genesis-Fanatismus begann. Im Jahr meines ersten Studiums und des Umzugs nach Berlin war 2006 also mein Genesis-Jahr. Da wirkte Seconds Out an Silvester so was wie ein gelungener Recap des Jahres.
Wie jedes andere Album so hat auch Seconds Out seine ganze eigene Stimmung. Die Konzertatmosphäre kommt extrem gut rüber und verleiht der Platte ein tolles Feeling.
Dennoch zunächst einige Kritikpunkte: Die Platte hat es für mich nie zum Klassiker gebracht, schlicht und einfach weil ich den Song teilweise nicht gut finde. Das scheint aber ein generelles Problem der W&W-Tour gewesen zu sein. Insbesondere Steves Gitarre: Nicht dass er nicht genug in Erscheinung treten würde, aber die Gitarre hat einen extrem 'wässrigen', verwaschenen Ton, der irgendwie seltsam klingt. Bei vielen Stück klingt es trotzdem ordentlich, aber das klang auf den Aufnahmen der Trick of the Tail Tour noch um Längen besser. Generell fehlt mir bei einigen Stücken der Punch, insbesondere bei Robbery, Assault & Battery und Squonk. Gerade letzteres Stück erreicht nicht die Wucht des Studio-Originals.
Aber nun zum Positiven: Dies sind insbesondere der Schluss der ersten CD sowie die gesamte zweite CD. Zunächst finde ich den Abschluss durch Lamb-Musical Box extrem gelungen. Musical Box kommt hier auch richtig druckvoll mit Power rüber, was in der Studio-Version eher beklemmt klang. Und die zweite Seite ist natürlich ein musikalisches Power-House: Supper's Ready (von der Menge mit gewaltiger Reaktion aufgenommen), Cinema Show, Dance on a Volcano, Drum Duett und Los Endos. Einen besseren Parforceritt zum Schluss kann es doch gar nicht geben! Zudem gefällt mir die Version von I Know what I like auch sehr gut, sehr verspielt und man hört schön die Publikumsreaktionen, was für mich auf einer Live-Platte extrem wichtig ist! (finds immer lustig, wenn sich Leute über deren zu laute Abmischung auf Live-Platten beschweren...) Natürlich gibt es eine längere Stelle, die nicht wirklich rüberkommt, weil Phil da seinen Tamburin-Tanz vollführt, was auf Platte so nicht verfolgt werden kann. Trotzdem ist hier schön Energie drin.
Insgesamt ist Seconds Out keine Platte, die ich sehr häufig höre (meistens tatsächlich so um Silvester herum). Aber es ist ein cooles Statement einer starken Band.