Beiträge von Brext

    Das oben beschriebene „Kennst du ein Stück, kennst du alle“-Gefühl kommt meiner Meinung nach viel von der Gitarre. Ali Fergusson spielt im Grunde immer die selben Licks, er klingt fast immer identisch. So unterschiedlich der sonstige musikalische Ansatz an dieser Stelle sein mag, die Gitarre überdeckt das und will hier auch nicht so recht reinpassen.

    Das ist ja ähnlich zum Trend zur MC, für die wohl auch die wenigsten Käufer noch ein Gerät besitzen. Manche (kleinere) Bands veröffentlichen nur noch auf MC und Digital, warum auch immer. Die MC und LP sind quasi die Sammeltassen des (noch halbwegs) neuen Jahrtausends.

    ''You don't analyse such sunlit perfection, you just bask in its warmth and splendour.''

    Das hat Stephen Fry mal zitierwürdig über die Werke von P.G. Wodehouse gesagt. Das hat zwar rein gar nichts mit Cinema Show oder Genesis zu tun. Aber jedes Mal, wenn ich den Song höre, geht mir dieser Satz durch den Kopf. Cinema Show ist einfach in so vielen Dimensionen perfekt. Man kann sich in den Klängen verlieren und einfach nur die wohlige Wärme genießen. So rund wie hier empfinde ich auch den Sound der Instrumente für sich und im Verbund an keiner anderen Stelle. Cinema Show ist sunlit perfection.

    Was ich mich immer frage: wie macht man das mit den Akustik-Drums, die ja bei diesen Playback-Band-Auftritten nicht völlig lautlos gespielt werden können?

    Da gibt es ein paar Tricks. Becken aus Plastik, zwei Becken übereinander, Mesh-Felle, mit großer Geste aber geringer Kraft draufhauen. Ein bisschen hört man es bei der Performance auf der Bühne trotzdem, aber wenn der Drummer versiert ist, schadet das nicht.

    (PS: Das weiß ich, weil ich selber ein paar Mal als Playback-Basser in Schlagershows mein Studenten-Zubrot verdient habe. Na ja, vielleicht nicht verdient, aber bekommen.)

    Reine Neugier: Wie ist denn das bei Leuten wie ihm, die sozusagen als „Handwerker“, aber nicht als kreativ Beteiligte auf der Bühne mitwirken – fließen da auch Tantiemen von den Live-CDs/DVDs oder wurden sie bloß fürs Touren bezahlt?

    Tut mir leid, aber mich erinnert die Musik an eine Fachmesse für mittelständische Technikbetriebe.

    Es ist halt wieder so ein Fall von Musik für Musiker. Ja, tolle Technik, Chapeau, aber mehr auch nicht. Keine Spannung, kein Wiedererkennungswert, das Gerüst klingt wie aus Werbevideos vom Arbeitsamt. Es zeigt wieder, dass Daryl zwar ein hervorragender Dienstleister ist, aber kein Kreativer. Was völlig in Ordnung ist, dafür gibt es ja andere.

    Danke für die intensive Besprechung. Bisher konnte ich sie nur schnell überfliegen, hole das aber nach.


    Mir ging es beim ersten ein, zweimal hören so, dass ich das Gefühl hatte, der Teaser bietet eigentlich die besten Momente und der Rest der Platte fällt dagegen etwas ab. Ist aber natürlich etwas, das mehr Beschäftigung erfordert.


    Eine Anmerkung zur Rezension sei erlaubt: Ich bezweifle, dass, wie angegeben, im Titelsong Noel McCalla singt, das war ja auch in dem Teaservideo jemand anders und die Stimme möchte auch nicht passen.

    Ich bin ob der Summe etwas überrascht, weil ich als Laie gemeint hätte, dass allein Phil Collins' Solowerk so viel wert sein könnte. Immerhin dürfte er in Sachen Airplay nach wie vor ganz weit oben stehen. Und Bruce Springsteen, von dem mir wesentlich weniger bekannte Songs einfallen, hat 500 Millionen bekommen. Aber vielleicht bin ich da auch etwas in einer Filterblase und unterschätze den Wert und Status Springsteens.
    Außerdem bilde ich mir ein, dass vor einem Jahr oder so schonmal davon die Rede war, dass Phil sein Werk für 250 mio versilbert. Kann das sein oder ist das Erinnerungsunsinn?