Eine der großen Stärken von Mike Rutherford (auch wenn womöglich einige das für eine Schwäche halten) ist ja sein Talent, ein Riff zu erdenken und einen ganzen Song durchzuspielen - das Riff ist sozusagen das Fahrgestell des Liedes. Das hat sich beim Mechanics-Konzert neulich gut beobachten lassen und es gibt so manches Beispiel bei Genesis, wo das gut gelingt – Keep It Dark etwa. Auch Throwing It All Away ist eines dieser Lieder, wo es gut klappt.
Gerade im klebrig-künstlichen Umfeld der Invisible Touch ist das Lied eine angenehme und vergleichsweise zeitlos eingekleidete Auflockerung. Die Studioversion gefällt mir ziemlich gut, vor allem eben weil es eine reduzierte, luftige Nummer ist. Auch der Klang der Stimme scheint mir weitaus weniger flach zu sein, als in den diversen Live-Varianten. Als schmalzig würde ich das Lied gar nicht betiteln, da ist In Too Deep viel viel schlimmer, um mal beim selben Album zu bleiben. Rein von der Musik her betrachtet hat Throwing It All Away für mich sogar etwas subtil beschwingt-fröhliches.
Live, das habe ich sowohl 2007 als auch kürzlich bei den Mechanics gemerkt, ist das Lied aber ein ziemlicher Langweiler. Die Mitsingelemente sind nicht mitreißend und öde, der Rest kommt flach daher. Wie einer meiner Vorredner schon sagte, ist da sogar das viel gescholtene Hold On My Heart deutlich substantieller.
Die Studioversion wäre mir 11 Punkte wert, wird aber durch die Live-Variante und deren massive Präsenz etwas geschmälert auf 10.