Beiträge von Steffen-S

    @ Eric
    @ Starchaser

    Bei Gabriel 2004 wie auch schon 2003 war das nicht ganz leicht. Es war ja eine runde Bühne in der Hallenmitte. Und an dem oberen Aufbau unter der Hallendecke waren entsprechend die PA Speaker angebracht. In sehr ungewöhnlicher Ausrichtung. Ich war 2003 und 2004 jeweils in der Color Line Arena in Hamburg. Hatte auch die teuerste Kategorie. Da war der sound aber in Ordnung. Etwas basslastig und muffelig aber ok. Ich hätte gerne Tony Levins Bass genauso deutlich gehört, wie alle Höhen, aber das war wirklich schwierig. Höhen klar und sauber, Bass breiig und muffelig.
    Allerdings hätte ich bei der Bühnenposition und der Anordnung und Ausrichtung der PA auch absolut nicht abschätzen können, auf welchen Plätzen der sound wohl am besten sein müsste.

    Grundsätzlich halte ich es bei großen Hallen- oder Stadionkonzerten so, dass ich den Innenraum bevorzuge. Am liebsten zentral zur Bühne und kurz vor den Mixerstationen. Da sitzen schließlich auch die Ohren, welche für den PA sound zuständig sind. Besser kann man sich selbst ja nicht positionieren. Außerdem habe ich gerne die großen Bühnen genau im Gesichtsfeld um die Lichtshow optimal aufnehmen zu können. Bei Genesis 2007 stand ich in Hamburg wie auch in Berlin auf Höhe des kleinen Kameraturms in der Stadionmitte. Ideal!!! Sowohl optisch als auch akustisch. Dort habe ich beidemale den besten Stadionsound genossen, den ich je erlebt habe. Sehr beeindruckend war auch Roger Waters 2002 in der Preussag Arena Hannover. Dort saßen wir auch im bestuhlten Innenraum zentral zur Bühne genau in der Hallenmitte, direkt unter dem Videowürfel. Das Konzert war quadrophonisch und das war auf diesen Plätzen ein einzigartiges Hörerlebnis.

    Steht allerdings die Bühne selbst in der Hallenmitte und die PA darüber, in alle Richtungen der Halle strahlend, ist es kniffelig. Da kann es doch nur zu unangenehmen Echos kommen. Da hatten wir wohl bei PG noch Glück gehabt, dass nur der Bass unangenehm verwaschen war, wenn ich so lese, wie Eric das Konzert in Dortmund erleben musste.

    Gut ist die Musik, die gefällt.


    Also das würde ich durchaus unterschreiben. Allerdings ist das auch wieder etwas zuuuu einfach. Wie ich letztens in der recht hitzigen Auseinandersetzung über CAS schon schrieb, finde ich durchaus, dass man soetwas wie "Qualität" der Musik sehr wohl über persönliche Geschmäcker hinaus beurteilen kann. Also beurteilen ohne klar zu messen. Wie auch?!
    Da sind zum einen die handwerklichen Fertigkeiten beim Songschreiben. Ich finde, ganz wichtig in der Qualitätsfrage ist zum Beispiel die Fähigkeit, die gewollte emotionale Wirkung mit Harmonien, Melodien und Klängen zu erzeugen. Ohne quantitative Maßstäbe. Also ein Zwei-Akkord-Titel kann entweder unerträglich stupide, unauffällig mittelmäßig oder total genial sein. Letzteres, wenn es zu einem erkennbaren musikalischen Konzept gehört und dabei genau das trifft, was das Stück bewirken soll oder kann. Ersteres ist der Fall, wenn erkennbar ist, dass der Titel vielleicht mehr sollte, aber der Fantasie, der Vorstellungskraft oder dem musikalischen Sachverstand des Urhebers klare niedrige Grenzen gesetzt sind oder im Moment des Schreibens gesetzt waren.
    Meine niedrigen Grenzen liegen im Finden der richtigen Worte, um das zu umschreiben, was ich hier eigentlich loswerden wollte. Hmm!
    Anderes Beispiel. Für mich gehört die Musik einer gewissen Amy Winehouse klar in die Kategorie "qualitativ hochwertig". Trifft meinen persönlichen Geschmack aber überhaupt nicht! Gibt mir persönlich gar nichts! Trotzdem ziehe ich meinen Hut davor (egal ob der Löwenanteil an Frl. Amy oder ihren Produzenten liegt), das ist handwerklich top, konsequent Stil-treu, gut produziert und so weiter und so fort. Also es muss nicht unbedingt gefallen, um gut zu sein.

    Ich finde, es gibt in der Musik wie auch in anderen Bereichen eine Art Trivialität, welche Anspruch gegenübersteht. Und das ist objektiv (allerdings nicht an quantitativen Dingen messbar) beurteilbar, einordbar, unterscheidbar, wie auch immer. Finde ich ... also persönlich ... nur mal so ... quasi ...

    Also ich muss sagen, dass Los Endos als reiner Instrumentaltitel für mich viel mehr Reiz hat, als mit den zwei gesungenen Zeilen. Gerade in der sehr wuchtigen Version von 2007 hätte ich es als ... naja nicht gerade störend, aber wenigstens als befremdlich empfunden, wenn da plötzlich der Gesang aufgetaucht wäre. Ich glaube nicht, dass das eine Art i-Tüpfelchen gegeben hätte, sondern eher etwas von dieser beeindruckend erhabenen Wucht genommen hätte.
    Hinzu kommt ja die Bedeutung der Zeilen, welche (wie martinus schon so schön ausführte) seinen Platz genau dort hat, wo sie nunmal durch die Zeilen platziert wurde. Also daaaaamals, auf dem Album, nachdem Peter stiften ging.

    Also wie gesagt, Los Endos als reiner Instrumentaltitel ist einfach nur atemberaubend, majestätisch, erhabend, wuchtig. Ich war selten so beeindruckt wie auf der letzten Tour bei Los Endos. Da fallen mir nur wenige andere Konzertmomente ein. Zum Beispiel "it´s a miracle" auf Roger Waters 2002er tour oder "Signal to noise" von Peter Gabriel 2003/04 oder "Echoes" auf der David Gilmour Tour 2006.
    Ich habe den Gesang nicht vermisst und bin (mit meinem persönlichen Geschmack) froh, dass sie es so dargeboten haben, wie sie es live immer machten und das ganze mit noch mehr Druck und Bums versehen haben.

    So, nun habe ich "Nicht mein Tag" von Ralf Husmann durch. Kann ich nur jedem empfehlen. Ein großartig lustiger Roman.

    Nun habe ich angefangen, endlich auch mal den Kultroman
    Per Anhalter durch die Galaxis
    zu lesen. Wo doch alle so davon begeistert sind, musste ich mich dem Werk auch mal langsam widmen. Und ich bin schwer begeistert. Schon die ersten Seiten haben mir vor Lachen die Tränen in die Augen getrieben. Und ich habe ja noch so einiges vor mir. Wie gesagt, gerade erst angefangen.


    GENAU DARUM GEHTS !!!!
    Ich muss 666 absolut zustimmen. Erst abwatschen und im nächsten Satz besitzt man das Album nicht einmal! Das ist für mich auch nur mit einem Prinzip zu erklären, sorry.

    Und noch etwas. Es heißt ständig, man kann über Geschmack streiten. Damit wird jede Bewertung von Qualität gerechtfertigt. DAS ist hier Mumpitz.
    ICH finde, man kann sehr wohl über persönliche Geschmäcker hinaus bewerten ob ein Album grundsätzlich gut oder schlecht ist. Und ich finde es katastrophal, wenn man CAS als ein "unterirdisches" Album bezeichnet, dass aber mit persönlichen Geschmack begründet. Und auch ich schließe mich 666 bei seiner Vermutung an, dass viele (nicht alle!!!) einfach eine Blockade im Kopf haben, welche es ihnen strickt verbietet, Genesis ohne Collins oder Gabriel zu akeptieren. Egal wie gut oder schlecht es geworden ist. Die Frage nach dem persönlichen Geschmack schließt sich daran nämlich erst an! Ich finde auch ganz viele Sachen richtig gut, obwohl sie meinen persönlichen Geschmack überhaupt nicht treffen.

    Aber bei CAS habe ich auch ganz oft den Eindruck, "was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht!"

    Und noch ein Wort zum Diskutieren im allgemeinen. Darüber habe ich mich schon ganz oft heiß gemacht, ich weiß. Aber einige Sachen hier machen mich wirklich wieder sauer.
    666 schreibt "...dieser Grundsatz von einigen ..." und die Gegenfrage lautet "Warum meinst du, dass das immer der ausschlaggebende Punkt ..."
    Hallo? Das ist doch die Krönung des Worte-im-Mund-Umdrehens!
    Ok, das macht man nicht, Leute!



    Ist doch ganz einfach: Wen es nicht interessiert, der muss dem Thread nur fernbleiben.


    ganz genau!!!
    Das Problem ist ja nicht neu, gibt es das doch auch in anderen threads, dass die Themen heftiger in Frage gestellt werden, alls dass darüber dirkutiert wird. Typisch deutsch!

    1. es gibt ein breites Interesse an diesem Thema, ablesbar an der Größe des threads
    2. WARUM wird das ständig mit Bild-Niveau gleichgesetzt??? Warum ist soll es denn so schäbig sein, sich darüber auszutauschen??? NIEMAND richtet damit Schaden an. Auch nicht bei Herrn Collins, dem es mit Sicherheit viel weniger kratzt als einigen Zeigefingerschwingern hier!

    Also ich finde diesen thread sehr unterhaltsam, verfolge ihn gerne. Und ich finde da absolut nichts anstößiges daran, sich dieses Themas anzunehmen. Das einzige, was mich immer wieder stört (habe ich hier schon mehrfach erwähnt) sind solche Postings, die ein allgemeines Desinteresse verordnen wollen, als würde davon eine Gefahr für Leib und Leben ausgehen.

    Ich kann mich hier nur Eric anschließen: wer ein Problem damit hat, muss sich ja nicht beteiligen.


    Wir waren auch bei Grönemeyer in der AOL Arena. Allerdings am ersten Abend, wo es so fürchterlich geschüttet hat. Es war das erste und letzte mal, dass ich ein Grönemeyer Konzert besucht habe! Ich habe die mensch-DVD, die ich sehr gut finde, und ich habe auch durchaus aufgenommen, dass Grönemeyerkonzerte sehr beliebt sind und hoch gelobt werden. Aber was wir dort in Hamburg eine Woche nach Genesis erlebt haben, war unterirdisch schlecht!!! Die Titelauswahl war einschläfernd langweilig! Der sound grottenschlecht! Lediglich das letzte Drittel des Konzertes war ansprechend und hatte einige mitreißende Nummern. Aber der Rest, sorry, war quälend grausam!
    Seitdem ist Grönemeyer für mich einer der überbewertetsten Live-Künstler.

    Was ist daran langweilig? Werther war so ziemlich das Großartigste, was man mir je in der Schule beigebracht hat! Da konnte sogar mein völlig seniler und verkalkter Deutschlehrer nichts mehr dran verderben!

    Wie kann denn etwas gleichzeitig langweilig und nervenaufreibend sein?


    Also ich finde den Werther auch klasse. Und vor allem so zeitlos. Heute würde so ein Werk zwar nicht mehr so eine Selbstmord-Welle auslösen, wie damals nach der Veröffentlichung noch. Aber man kann es sehr gut heute lesen und auch verstehen, was ja nicht bei allen Klassikern so gut geht.

    Ja leider wird im Literaturunterricht in der Schule das Ziel verfehlt, junge Leute an die Klassiker heranzuführen. Wie auch, wenn man dazu verdonnert wird. Wenn man sie zu vorgeschriebenen Terminen gelesen haben muss, egal wie hoch die Lernbelastung durch andere Fächer nebenbei ist. Und wenn man dabei auch noch im Hinterkopf hat, dass das alles detailliert auseinandergepflückt und auch noch in Kontrollen und Klausuren abgefragt wird, ist es eh ganz aus. Schade eigentlich.

    Vielleicht sollte man den Deutschunterricht konsequent zum Germanistikunterricht erweitern oder ihn weiter reduzieren und zum Beispiel die Sparte Literatur mit in den Kunstunterricht überführen.

    Mich hat es längere Zeit nach der Schule irgendwann etwas geärgert, dass von den meisten Klassikern nicht mehr hängen geblieben ist, als die nervigen Klausuren dazu. So habe ich irgendwann Faust 1+2 in einer kleinen Mini-Ausgabe geschenkt bekommen und auch nochmal gelesen. Freiwillig, ohne Druck und aus eigenem Interesse. Und ich muss zugeben, den Faust erst dadurch wirklich verinnerlicht und schätzen gelernt zu haben.

    Ralf Husmann - NICHT MEIN TAG

    Richtig, das ist der Autor von STROMBERG. Und das merkt man auch. Diesesmal ist es keine Versicherung, sondern eine Bankfiliale in einer Ruhrgebiets-Kleinstadt. Mehr verrate ich nicht. Die story lebt von aufeinanderaufbauenden Überraschungen. Aber echten Überraschungen, unvorhersehbar. Das ist auch die Stärke des Buches, neben dem vertrauten Stromberg-Humor. Also dass total absurd erscheinende Handlungen aufgrund der Details und der Charaktere erschreckend realitätsnah werden.

    Ich bin auf den letzten Seiten, also fast durch. Und ich habe keine Ahnung, wie es ausgehen könnte. Es ist also nicht nur sehr subtil und lustig, sondern auch spannend und natürlich ... empfehlenswert!