Beiträge von Rob Plant

    Abseits davon ist diese Friede-Freude-Eierkuchen-Utopie, die Peter in dem Song besingt sowohl wunderschön, als auch schrecklich weltfremd. Mit dem Herzen angenommen, aber mit dem Kopf kann man nur schütteln und fragt sich: Peter, guckst du eigentlich Nachrichten?

    Diesen Gedanken kann ich erst einmal nachvollziehen.

    Aufgestoßen ist es mir jetzt nicht, dachte aber: Komm schon, Gabriel, jetzt kannst du auch den ganzen Schritt gehen und dich nicht drum herum reden. Denn das ganze Ding, dieser Text, ist ja wohl mal sowas von jesuanisch. Gerade wenn man an zweiter Stelle der Reihenfolge Martin Luther King anführt, mutet William Blake als sozusagen erster in der Reihe etwas nach Verlegenheitslösung an. Die Aussage des Liedes ist Bergpredigt in Reinform. "It was Mathew then who inks his sting..."

    Ich weiß, im Spiegel-Interview erwähnte Gabriel ja, dass er Atheist sei und so wollte er diese mMn. passendere Aussage vielleicht vermeiden, auch um alle mit ins Boot zu holen.

    Als guter Protestant wollte ich, gerade kurz vor Weihnachten, aber doch mal drauf hinweisen.:P

    Weltfremd ist die Aussage allerdings. Ist sie leider schon seit 2000 Jahren. Getätigt werden sollte sie, finde ich, dennoch immer wieder.:)

    Es heißt ja, "It takes courage to LEARN to forgive". Die grundsätzliche Bereitschaft dazu, kann, denke ich, schon etwas mit Mut oder "Größe" zu tun haben.

    W&W - ein wunderbares Album zur Adventszeit! Ich kann den negativen Kritiken nicht folgen...

    Geht mir auch so. W&W schon seit jeher in meiner Genesis Top 3. Ist für mich einfach mit Abstand das stimmungsvollste und auch konzeptionell überzeugenste Album der Band. Wobei es für mich kein Advents- sondern ein Oktober/November - Album ist. Wahrscheinlich die Genesis-Platte, die ich am öftesten in einem Rutsch durchgehört habe.

    Die Zahlen der verkauften physischen Tonträger finde ich schon krass. Mit so geringem Absatz hätte ich nicht gerechnet. Scheint ja mittlerweile fast eher sowas wie notwendiger Fan-Service zu sein. Aber gut, ich kenne ehrlich gesagt auch niemanden in meinem Alter von Anfang Dreißig, der sich noch, wie ich, ausschließlich physische Tonträger kauft und sich den Streaming-Diensten komplett verweigert.

    Ich mag es sehr, wenn Menschen interessante Gedanken zu interessanter Musik formulieren.

    Was Gabriel und Banks dabei belustigend fänden, wäre mir persönlich richtiggehend wurscht.

    Vor allem, weil ich mir sicher bin, dass Gabriel und Banks wissen, dass der "Sinn" eines kreativen Gebildes nicht mit der reinen Autorintention zu seinem Abschluss kommt. Jeder, der selbst einmal z.B. geschrieben hat, kennt wohl die Bereicherung von Interpretationen Außenstehender, die dem Werk nur zugute kommen können.

    Was mich doch immer wieder verwundert, sind die Aussagen der Musikjournalisten bzgl. des vermeintlich nicht wirklich zu hörenden Unterschieds der beiden Mixe. Bei i/o oder This is Home mag das ja zutreffen. Aber bei Songs wie Panopticom, Four kinds of horses, So Much und vor allem Road to Joy finde ich den Unterschied schon sehr gravierend.