townman
Ja, interessanter Aspekt. Es wäre wichtig einzuordnen, welchen Zweck und ob ein reiner Zweck hinter der Setzung des Initiators steht. Und auch, was eine "künstlerische" Setzung ist. Ist der Befehl, "erschaffe ein Stück Instrumentalmusik, das an den frühen Mike Oldfield erinnert" schon als Kunst zu bezeichnen? Denn viel weiter, ohne dass man in den Prozess des Schaffens eingreift, kommt man als reiner Initiator nicht, oder? Kunst wäre das für mich nicht. Denn für den Initiator ist die Setzung ein reiner Zweck. Mit dem Werk an sich bleibt er unverbunden, bis dass er es sich als fertiges Produkt anhört. Das fertig "da" stehende Werk, wird, unter der von mir oben angeführten Prämisse, nie ein Kunstwerk an sich sein. Das Werk ist nie durch den Prozess eines Lebensverhältnisses gegangen, hat nie die reine Logik der Mittel-Zweck-Relation verlassen. Es "wird" zum Kunstwerk (und auch so eben gerade nicht) immer nur durch die Hineinnahme in die Rezeption des seinsverstehenden Menschen. Immer nur "im" Hören, "im" Betrachten usw. So entsteht die irgendwie gespenstische Situation, dass der Rezipient die Erfahrung der Kunst macht, ohne Kunst zu erfahren. Vielleicht ist es dies, was Manchen (mir auch) ein ungutes, ja, irgendwie das Gefühl von getäuscht werden vermittelt. Man hat das Gefühl, einer Mogelpackung aufzusitzen.
Du schreibst ästhetisch. Das kann ich direkt unterschreiben. Ästhetik kann die KI hervorbringen. Das Werk, dass die KI hervorbringt, kann ästhetisch "sein". Menschen erfahren am Werk selbst Ästhetik. Kunst, im eigentlichen Sinne, kann das Werk jedoch nie sein.