Beiträge von olli

    Ich sehe es quasi vor mir: Herr Collins ging mit fester Absicht und unbändigem Willen in sein stilles Kämmerlein, um seichte Musik für alle CBs und Hermas dieser Welt zu gebären, auf das sie sich daran abarbeiten können - damals, heute und bis ans Ende aller Tonträger.


    Ich gebe zu, dass die Mehrzahl seiner Musikstücke mich nicht sonderlich anspricht, häufig skippe ich diese Titel... aber ich unterstelle ihm, dass er jeden dieser Titel mit der selben Intension verfasst hat - seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
    Und das akzeptiere ich.

    townman
    Du übersiehst vielleicht bei deiner Argumentation, dass die Nachfrage den Preis bestimmt. Insofern kann jeder Künstler das verlangen, was er für richtig hält - es wird niemand gezwungen sein Angebot anzunehmen. Und wenn die Ränge leer bleiben kann er seine Preispolitik überdenken.


    Was daran asozial sein soll erschliesst sich mir nicht - wir reden ja hier nicht über bildungsrelevante Darbietungen. Ansonsten würde ich dir recht geben.


    ... Zwischen den Sätzen einer Sinfonie wird mitunter hemmungslos geklatscht - ein sicheres Indiz dafür, wie unbedarft und "neu" das Publikum dort zum Teil ist.


    Diese neuen, (in deinen Augen?) unkundigen Hörer sollten deshalb keine Karten erhalten? Oder was wolltest du mir mit diesem Satz sagen?


    Interessanterweise schlägst du argumentativ eine Brücke zwischen einem klassisches Konzert und Collins Auftritten. :topp:

    Was gibt es da zu reden. Die sind unverschämt und Punkt:huhu:


    Wusste gar nicht dass Künstler einen gemeinnützigen Auftrag haben.
    Welcher halbwegs gute Kaufmann - ja, das dürfen Künstler auch sein - würde nicht versuchen den besten Preis für seine Dienstleistung zu erhalten? Unverschämt finde ich die „immer alles billig haben wollen“ Mentalität.

    ...aber ist das auch für den Menschen gut, wenn man ihn nur noch als Rädchen im kapitalistischen Getriebe begreift, welches sich schön lange drehen soll.


    Auf dieses Argument habe ich gewartet :topp:



    Dazu kommt das Problem, dass die immer jüngeren Abiturienten anscheinend immer weniger selbständig sind.


    Tatsächlich? Ich gewinne in meinem beruflichen und privaten Umfeld einen ganz anderen Eindruck.


    Es wird berichtet, dass es heute an vielen Universitäten auch Einführungsveranstaltungen für Eltern gibt.


    Und das ist für dich ein Indiz für die Unselbstständigkeit der Jugend?


    Als ich mit dem Studium begann, war ich 21 Jahre alt.


    Wie bereits gesagt - in meinem Bereich liegt der Altersdurchschnitt für Bewerber zum dualen Studium bei 23 Jahren. Sicher ist das nicht repräsentativ.


    Aber mein Eindruck ist, dass oft nur noch für die nächste Klausur gepaukt wird


    Das haben wir doch ehrlich gesagt - zumindest ich - auch so gemacht.

    Die Entschleunigung im Bildungssystem führt imho u.a. dazu, dass in meinem Unternehmen das Durchschnittsalter der Bewerber zum dualen Studium bei 23 Jahren liegt.
    Mein Sohn hat auch G8 absolviert - nach seinem Bekunden war es nicht "stressig", sogar seine verbleibende freie Zeit konnte er noch entsprechend gestalten und Freundschaften pflegen. By the way - von 74 Mitschülern in seinem Jahrgang haben nur drei die Abschlussprüfung nicht bestanden. Das finde ich jetzt nicht soooo schlecht für Baden-Württemberg.


    Zum Thema Essen in der Schule:
    Auch bei meinem Sohn war die Mensa stets überfüllt und nach seinen Aussagen das Essen zudem grauenhaft.
    Morgens zum Bäcker? Warum das denn? Wir haben unserem Sohn morgens die gute alte Stulle geschmiert, etwas Obst und/oder Rohkost eingepackt.
    Nahrhaft, zudem günstiger als beim Bäcker und auch ich muss bis zum Abendessen auf eine warme Mahlzeit verzichten... lässt sich aber durchaus verkraften wie ich finde.


    "Schneller mit der Schule fertig zu sein ist für sich alleine kein Mehrwert."
    Finde ich schon - sind doch dann früher Rentenbeitragszahler (okay, ist jetzt nicht ganz so ernst gemeint ;)

    Und dann gibt es die Bereiche (z.B. Wohnungsmarkt, Rente, Bildungssystem), wo man als Bürger nur sehr wenig direkten Einfluss nehmen kann.


    Direkten Einfluss nehmen sicher nicht- aber Eigeninitiative ergreifen sehr wohl.
    Zum Beispiel Bildung: wieso überlassen viele den Bildungsauftrag alleine den Schulen?


    Auch ich habe vor kurzem wie viele andere gegen G8 unterschrieben.


    Hierzu würden mich sehr deine Beweggründe interessieren. Aber das gerne nach der Wahl.

    Ich möchte mal drei Aussagen in diesem Faden aufgreifen:


    „Wer trägt Verantwortung für die Probleme von Wohnungsmarkt, Renten- und Bildungssystem?“


    Wir. Wir tragen selbst - jeder einzelne von uns - dazu bei, dass es so ist wie es ist. Und vieles lassen wir
    doch einfach geschehen, nehmen es hin.
    Wir haben doch durchaus Instrumente an der Hand um Dinge zu verändern. Im Kleinen und im Grossen.
    Aber besteht denn für viele bewegende Themen überhaupt der Wunsch etwas zu ändern, sich zu engagieren?
    Beispiel TTIP und CETA. Compact konnte gerade mal knapp 900.000 Unterzeichner mobilisieren.


    Und wo nutzen wir unsere Macht als Verbraucher? Wo treten wir Lobbyisten, der Industrie entgegen?
    Warum nutzen wir die neuen Medien nicht, um unseren Willen - nicht Unwillen - aufzuzeigen?


    „… während man über den ganzen Mist, den die Großen gebaut haben und immer noch bauen, hartnäckig schweigt…“


    Auch hier - es sind immer die anderen; die da oben. Und ganz frei nach Tucholsky: Die Revolution findet wegen
    schlechten Wetters (im Saale) nicht statt


    „Oder ich bleibe mit dem Arsch zu Hause und wähle gar nicht.“
    So gesehen konsequent - denn die Veränderungen beginnen ja bei uns.