Beiträge von angelo76

    So, die Eindrücke des Wochenendes sind weitestgehend verarbeitet, dann will ich auch mal meinen Senf zum Besten geben... ;)


    Erst einmal vorab ein paar Hintergrundinfos zu mir, um meine Meinung auch dahingehend ein wenig einordnen zu können: ich bin 34, gehöre damit wohl eher zu den jüngeren Konzertbesuchern und muss gestehen, dass ich zu Peter Gabriel erst vor kurzem Zugang gefunden habe, weil seine Musik sicher alles andere als "einfach" ist - dementsprechend war das Konzert am Samstag in Köln mein erstes Peter Gabriel-Konzert.
    Mein Konzertticket habe ich damals ganz spontan bestellt (als die letzte Scrubs-Staffel mit "The Book of Love" endete und ich dachte "Mhhh, Peter Gabriel könntest du dir auch mal live anschauen") und dass es sich um ein besonderes Konzert ohne Band, sondern mit klassischem Orchester handeln würde, habe ich erst im Anschluss gelesen. ;)


    Langer Rede, kurzer Sinn, ich bin relativ "unvorbereitet" (und damit auch ohne konkrete Erwartungen und Vergleichsmöglichkeiten) nach Köln gefahren und habe mich einfach einmal überraschen lassen...


    ... und diese Überraschung war schlichtweg positiv, nein, überwältigend!


    Ich bin eigentlich kein Freund von Superlativen und Extrem-Aussagen, aber das Konzert am Samstag war das, was mir bislang eigentlich von allen, die ich gesehen habe, am besten gefallen hat.
    Sicherlich, bei Depeche Mode z.B. ist die Stimmung von Seiten des Publikums eine andere (es ist halt eine "Black Celebration"), ich war aber positiv überrascht, wie schnell es z.B. Standing Ovations gab (da war z.B. das Publikum bei der letzten Genesis Tour viel viel "reservierter").


    Was mich aber völlig beeindruckt hat, war wie sehr das gesamte Konzert einfach "stimmig" war, die Kombination Peter + Orchester hat ganz toll harmoniert, mir hat die Zusammenstellung der Songs sowieso das Bühnenbild sehr gut gefallen (auch wenn ich die meisten Leider gar nicht kannte *schäm*).


    Spannend finde ich, wie sehr hier über Peters Stimme und eine mögliche "Angeschlagenheit" diskutiert wird... gut, ich habe wie gesagt keinen Vergleich zu seinen bisherigen Konzerten, aber ich habe noch kein anderes Konzert erlebt, wo der Sänger am Ende einer langen Tour dermaßen sauber und klar singt... das war wirklich auf den Punkt!
    Ich hatte die Befürchtung, dass man merken könnte, dass der Zahn der Zeit an ihm genagt hat (so ist es mir bei allen anderen Bands bislang bei Konzerten so vorgekommen, sei es nun DM, Genesis, U2...) - aber das genaue Gegenteil war der Fall!


    Für mich war es ein intensives, emotionales Erlebnis.


    So, genug der Lobhudelei, ich freue mich auf jeden Fall, dass ich dabei sein konnte und hoffe, dass es für mich nochmal die Chance gibt, das zu wiederholen!


    Viele Grüße
    der Angelo

    Ich weiß nicht, ob ich es überlesen habe, oder ob es noch nicht angesprochen wurde: wer ist denn aktuell Vorband(s) bei der New Blood Tour? Konkret würde mich das für das Konzert kommende Wochen in Köln interessieren.


    Viele Grüße
    der Angelo

    Hallo zusammen!


    Ich war auch beim gestrigen Konzert in Düsseldorf und möchte meine Meinung dazu hier kund tun und habe mich erstmalig registriert... daher erstmal als Hintergrundinfo: ich bin Baujahr 1976, irgendwann in den 80ern mit Genesis groß geworden (Invisible Touch lässt grüßen) und war bislang nur bei einem Konzert von Phil Collins (Dance into the Light, Dortmund) und in der LTU-Arena habe ich bislang ein Konzert von Depeche Mode besucht.


    Zu gestern:


    Position/Zeit:


    Wir waren um 1730 an der Halle und überrascht, dass die Halle schon offen war; wir hatten Stehplätze und sind in den vorderen Innenraum gekommen, vielleicht so 15. Reihe rechts von der Bühne, in etwa auf Sichthöhe des Kameramanns mit der "Kran-Kamera".
    Die Sicht war gut, akkustisch wäre es sicher besser gewesen, eine zentralere Position zu haben. Das Stehen war angemehm, ausreichend Platz und kein Gedränge.


    Akkustik:


    Die Akkustik fand ich zu Beginn sehr seltsam, sie wurde hier ja schon mit "breiig" umschrieben, so ging es mir auch... ich hatte bei den ersten Songs Mühe, die Stimme von Phil Collins oder mitunter einzelne Instrumente heraus zu hören; das wurde aber im Anschluss deutlich besser und hat mir insgesamt gut gefallen... generell hat man in den neuen Stadien, sei es in Düsseldorf oder auf Schalke das Problem, dass es wohl recht stark hallt (auf Schalke habe ich Robbie Williams und U2 gesehen, habe insofern den Vergleich); ingesamt fand ich es aber ok.


    Stimmung


    Welche Stimmung?


    Ich weiß, ich werde mir direkt mit meinem ersten Posting keine besonderen Freunde machen, wenn ich das so deutlich ausspreche, aber es war bislang mein Konzert, bei dem auf jeden Fall das Publikum am wenigsten mitgegangen ist?


    Hier wurde in anderen Postings schon Kritik geübt, dass die Band etwas "reserviert" rüber gekommen ist, aber das ist wohl die Frage, was eher da war: die Henne oder das Ei, sprich: wird eine Band von der überschwappenden Stimmung der Menge getragen und zu Höchstleistungen motiviert oder gibt es eine Art Bringschuld von Seiten der Künstler, die die Band elektrisieren müssen?


    Ich denke, es geht beides Hand in Hand... und wie gesagt, ich habe Depeche Mode als Vergleich, wo die Devotees wirklich wahnsinnig (im positiven Sinne) sind und ihr Leben nach der Band richten, die Künstler für sie ein und alles sind und bei den Konzerten ein unglaubliches Fest (eine wahre "Black Celebration" :) ) gefeiert wird und die Stimmung vom ersten Moment bei 100% ist... natürlich ist DM vielleicht ein Extrembeispiel, aber ich habe es mehrfach schon in ähnlicher Form erlebt, sei es nun bei U2 gewesen oder sogar auch bei MM Westernhagen!


    Der typische Genesis-Konzertbesucher kam mir gestern mehr wie ein teilnahmsloser Zuschauer vor, der zwar zu schätzen weiß, was er da sieht, dabei aber kaum aus sich heraus geht und außer ein wenig Applaus nach den Stücken nicht gerade zu Emotionsausbrüchen neigt! Lied hören - klatschen - Lied hören - klatschen - Lied hören - klatschen - nach Hause fahren.


    Ich finde schon, dass die Band eine tolle Leistung gezeigt hat und fand es bewundernswert, wie fit und agil Phil Collins noch ist - und ich hätte ihm und allen anderen eine andere Kulisse gewünscht, davon war ich wirklich sehr enttäuscht!
    Auffallend war, dass ich mit 31 wohl schon zu den jüngeren Zuschauern gehörte - aber hey, Phil zeigt auch, wie man auch in höherem Alter noch voller Power stecken kann! ;)


    Dadurch war es für mich auch das erste Mal ein Konzert, bei dem ich zwar die eigentliche Show/Darbietung wirklich gut fand, ich aber trotzdem nie ein 100%iges Konzert-Erlebnis hatte, weil die "Leistung" von Seiten des Publikums weitgehend fehlte, außer nach Mama war der Jubel doch eher verhalten... inbesondere fand ich es erstaunlich - wie schon einer meiner Vorredner schrieb - dass man fast schon schief angesehen wurde, wenn man versucht hat, ein Lied mit zu singen... von allen anderen Konzerten anderer Bands kannte ich es fast nur so, dass die eigentliche Band fast gar nicht singen bräuchte.
    Bei Hits wie "I can't dance" o.ä. muss doch förmlich das Dach von der Halle fliegen!


    Womit wir zum nächsten Thema kommen:


    Die Leistung der Band selbst:


    Es war genau das, was ich mir erhofft und erwartet hatte... inbesondere von Phil Collins! :topp:


    Bei vielen Kritikpunkten frage ich mich, was hier manche noch erwarten? Purzelbäume auf der Bühne? Neue Rekorde im Durch-die-Gegend-Springen?


    Natürlich kann man kritisieren, dass manche Ideen nicht mehr neu sind, aber umgekehrt würde das auch nicht zu einer solchen "Wir erinnern uns an die besten Tage"-Tour passen!


    Wie gesagt, ich sehe das Problem vor allem von Seiten des Publikums, die Band hätte sicherlich eine andere Wertschätzung verdient gehabt - inbesondere bei 2:35 Show, das hat für vieles entschädigt!


    Fazit/Sonstiges:


    Vielleicht ist es in diesem Zusammenhang auch nicht ganz glücklich, ohne Vorband und mit viel Werbung im Vorfeld aufzutreten - letztlich lag der Beginn der Show in einer Phase, wo sich schon viele im Publikum ob der Wartezeit und der andauernd wiederholten Werbungen auch lautstark ihrem Unmut Luft gemacht haben...


    Sonst noch was?


    Ach ja: die Setlist fand ich sehr gelungen, mir hat die Mischung aus (sehr) alten Songs und den neueren Hits ebenso gefallen wie die Kombination von schnelleren Hits und ruhigen Balladen, auch wenn letztere generell eher nicht mein Ding sind.



    Mein Fazit ist also zwiegespalten: die Leistung der Band, die Bühne und alles war für mich sehr stimmig - von den Genesis-Fans, die ein solches Konzert besuchen, bin ich jedoch sehr enttäuscht und dadurch ist ein für mich wesentlicher Konzert-Faktor weggefallen...