Und hier finde ich beschreibt Townman auch gut den für mich wichtigen Unterschied: Es macht für mich einen himmelweiten Unterschied, einen Künstler - sofern sich die Gelegenheit bietet - im Rahmen eines Konzertes, Autogrammstunde, Meet&Greet, whatever anzusprechen oder ob man an seiner privaten Haustür bimmelt oder ihn beim privaten Essen stört.
Bei ersteren Gelegenheiten ist das eine vom Künstler initiierte Veranstaltung, der Kontakt mit den Fans ist ausdrücklich gewünscht. Ich selbst habe mal vor wenigen Jahren mit einigen wenigen anderen Konzertbesuchern die halbe Nacht mit der Hälfte von Marillion in einer Bar gebechert. Nur: a) diese Bar war direkt neben der Konzerthalle, wo sie vorher ein Konzert gaben; b) die Musiker kamen nach einem freundlichen "Hello" zu uns an den Tisch, NICHT (und schon gar nicht ungefragt) umgekehrt. D.h. auch hier ging der "Kommunikationswille" vom Künstler aus, nicht wir sind denen ungefragt "auf die Pelle gerückt".
Erlaube mir die Gegenfrage: Wo lebst denn du?!? Regional erfolgreiche Künstler können vielleicht noch ihre Fanpost selbst bearbeiten, Künstler vom Schlage Collins (oder auch schon ein Grönemeyer & Co.) können das definitiv nicht mehr, selbst wenn sie wollten. Bitte sei realistisch: Da schlagen nicht pro Tag 10 Autogrammanfragen auf, das ist durchaus SÄCKEWEISE Post! Und Mr. Collins hat ja a) Privatleben, hat Familie, Kinder usw. um die er sich kümmern will, b) will auch mal Musik komponieren, c) will diese auch mal aufnehmen, d) wollte in früheren Jahren auch mal touren, e) will vielleicht auch mal ein paar Stunden einfach seine Ruhe und fernseh glotzen und last but not least f) ein Tag hat nur 24 Stunden! D.h. wann bitte schön soll er SÄCKEWEISE Fanpost und Autogrammanfragen abarbeiten, will er noch eine Chance haben auch noch irgendwas anderes (produktiveres) am Tag zu machen?
Also bitte mal realistisch sein: Mission Impossible bei aller Fanliebe.
Und dass er dann absolut kein Interesse daran hat, dass diese Fanpost seinen Privatbriefkasten verstopft, dass Fans ständig bei ihm an der Haustür bimmeln um mit ihm einen Kaffee trinken zu wollen oder sich über Testify zu beschweren (weil das ja "die Kehrseite der Medaille sei, die er zu aktzeptieren habe") oder dass Fans in seinem Vorgarten campen während seine jüngsten Kinder vielleicht genau dort lieber in Sicherheit auf der Schaukel sitzen wollen, das sollte doch nun wirklich einleuchten!
Also daher: eine offizielle Fanpost-Adresse macht Sinn. Es macht Sinn, dass Stars ihre Privatadresse nicht rausrücken. Und allein der Zeitfaktor bringt es mit sich, dass Fanpost von größeren Stars in aller Regel nicht mehr von diesen selbst beantwortet werden können, zumindest nicht außerhalb von speziell dafür geplanten Chat- oder Meet&Greet-Events.
Zeit mal die Augen für die Realität zu öffnen!