Mein Konzertbericht und Kritik:
Bin etwas hin- und hergerissen. Einige Dinge sind genial, andere stossen bei mir auf Unverständnis - um es so auszudrücken. Aber gehen wir zum Anfang.
Die 'Vorband':
Die zwei Damen singen wirklich gut. Die Musik von Jenny Abrahamson ist aber nicht so mein Ding. Die zwei Stücke von Jenny Olson gefallen mir besser, insbesondere das Zweite.
Das Intermezzo:
Ich mag Worldmusic und diese fremden Klänge. Der Dudukspieler ist ein Meister seines Instruments und spielt mit sehr viel Gefühl. Eine wunderbare Einleitung zum Konzert, ich habe jeden Ton genossen.
Das Konzert:
Zwei Dinge die durchgehend gut waren: Peters Stimme und Gesang.
Stimme ist in Hochform. Vielleicht etwas rauher als ich sie in Erinnerung habe. Mich erstaunt immer noch wie gut er die hohen Passagen bringt. Anfänglich dachte ich, dass die zwei Sängerinnen ihn sehr gut bei diesen Stellen unterstützen und dann singt er beim nächsten Song die höchsten Töne alleine - makellos. Ich war baff.
Auch hier gab es die obligatorischen 'Fuck ups'. Aber nichts gravierendes - man kennt es von Peter halt.
Die Lightshow: Durchgehend sehr gut. Erstaunlich die Effekte, die da mit relativ wenig Aufwand hingezaubert werden. Sehr beeindruckend.
Nicht so gut: Der Sound
Wenn ich bös bin, behaupte ich jetzt der Tontechniker hat freigenommen und war in Genf im Ausgang und das ganze Konzert lief mit den Einstellungen vom Soundcheck. Bei den akkustischen Stücken, den leisen und mittelheftigen Songs resp. Passagen war es gut. Aber sobald es laut und druckvoll wurde, also unter anderem bei den Höhepunkten diverser Stücke, verwandelte sich das Ganze in einen trägen, sich überlagernden Soundbrei. Insbesondere die tiefen Basstöne wummerten derart, dass sie alles überlagerten.
Ich stand zwei Meter vor dem Mischpult und das ein Tontechniker bei einem derart miesen Sound nicht eingreift ist für mich schlichtweg ein Rätsel.
Was mir auch nicht gefiel, war die Songauswahl und die Reihenfolge der Songs.
Ich finde es eine originelle Idee, neue, unfertige Songs zu präsentieren. Allerdings konnten mich beide Songs schlichtweg nicht begeistern. Während O But als erstes Stück im akkustischen Teil nicht aus dem Rahmen fällt und nichts kaputt macht, ist 'Why Don't You Show Yourself?' völlig misplaziert.
Nach einem fulminanten 'Solsbury Hill' bei dem der ganze Saal in Stimmung kommt, mitklatscht und singt, hat der Song eine Wirkung wie eine Vollbremsung. Er passt einfach nicht da rein und zerstört die wunderbare Stimmung, die sich soeben aufgebaut hat.
Da ähnliches mehrfach vorkommt, scheint es gewollt zu sein. Ähnliche Beispiele: Nach Secret World - Family and the Fishing net, Nach Sledgehammer - Don't give up (Super gesungen, aber für mich am falschen Ort) oder nach Big Time - We do what we are told. Wirklich schade.
Zur Songauswahl: Peter hat viele geniale Lifesongs. Absolute Kracher und dann bringt er schwere, monontone oder eher langweilige Stücke. Paradebeispiel hier ist 'We do what we are told'. Ein Song den ich auf der CD schon immer skippe, aber life ist er absolut unbrauchbar in seiner Langeweile. Andere Beispiele sind für mich hier: This Is The Picture (Excellent Birds) oder That Voice again.
Fazit:
Unter dem Strich überwiegen die positiven Aspekte. Was mich ärgert, ist, sind halt die oben beschrieben Punkte, die ein 'Hervorragend' zu eine simplen 'Gut' degradieren.