Nun mal mein Senf, obwohl ich immer noch der bescheidenen Download-Version lauschen muss, da Pledge noch nicht an mich ausgeliefert hat....
Es ist ein Album mit Rätseln. Es gibt großartige Momente und auch viel gedudel...
Die Produktion fällt in Summe eigentlich positiv auf!! Was mich aber - mal wieder - zur Weissglut treibt, ist der so schwankende Drum-Sound. Manchmal klingt er frisch und für marillionische Verhältnise fast NEU, um dann bei dem Titel El Dorado fast im nichts zu verschwinden. Mosley´s eigener Stil geht dabei fast unter, obwohl er gerade in diesem Titel sehr feines Drumming zum besten gibt. Aber beim hören im Auto bin ich schon fast gewillt den Unterboden durchzustreten, in der Hoffnung dass sich virtuell die Regler am Mischpult nach oben ziehen und da mal 15 dB mehr auf die Drumspur gegeben werden. Es ist zum heulen....
Bei Kings und The Leavers ist das viel besser gelöst, keine Ahnung wer sich dabei was denkt oder nicht. Oft vermute ich, dass die "guten" Sounds im Real World enstanden sind und alles was dann etwas muffig klingt, aus dem Racket Club stammt...aber das ist vermutlich zu einfach. Alles Spekulation.
Das vielgelobte Jammin, als Weg zur musikalischen Findung und die eigene Art des "komponierens" führt halt nicht immer zum Erfolg. Es gibt wirklich tolle Hooks, die aber oft nicht zum Ende geführt werden und einfach mitten im Stück abreissen. Ebenso die Soli von Rothery! Diese sind als solche oft nur schwer auszumachen. Ist ein Solo, ein Thema, ein Überleitung, ein Fill??
Das ist mir dann hier und da etwas zu viel Kunst. Aber das wird sich mit der Zeit erfahrungsgemäss ändern. Wenn ich mich an The Invisible Man erinnere, konnte ich zu Beginn wenig damit anfangen und heute liebe ich es.
Leider muss FEAR auch den Vergleich mit Brave oder Marbles aushalten....da gab es auch viel Sound-Gedöns, Übergänge, Halbfertiges! Aber die "Songs" waren Songs und als solche zu identifzieren. Das ist bei den 3 Longtracks schon schwieriger.
Aber auch das wird vermtulich noch wachsen...
Meine Vermutung: FEAR wird ein Klassiker wie Brave, braucht aber viel Länger, bis es beim Höhrer angekommen ist. Und das ist der Punkt: Steve H sagt im Trailer, dass es nicht für die IPOD-Generation ist, schiebt aber gleich hinterher, dass er selbst kaum Ziet hat mal ein Album in Ruhe am Stück zu hören, aber genau das von allen Höhrern verlangt...und grinst. Einfach haben sie es sich nicht gemacht! Auch eine Möglichkeit.