Wenn ich versuche, mich zurück zu erinnern, müssten "Abacab" und "That's all" zur jeweils aktuellen Zeit meine "Erst-Kontakte" zu Genesis gewesen sein. War damals aber diesem beschränkten Kenntnis-Stand entsprechend für mich halt nur "eine von mehreren geilen New Wave-Bands", von denen ich nur ein paar Singles kannte. "Invisible touch" (die Single) 1986 hab' ich dann schon etwas bewusster wahrgenommen, fiel für mich aber wiederum in die Kategorie "Pop" und ist bis heute für mich nie mehr, als eine ganz nette Pop-Scheibe gewesen (mittlerweile halt schon ziemlich totgespielt, wofür wiederum das Lied selbst natürlich nichts kann). "Land of confusion" ist, warum auch immer, damals total an mir "vorbeigelaufen".
Dementsprechend ging's mir mit Genesis lange so, wie vielen anderen Menschen, denen ich in den letzten Jahren Genesis näher gebracht habe, nämlich, dass man eigentlich nur die kommerziell erfolgreichen Dinge kennt und gar keinen Schimmer von der Bandbreite des Gesamtwerks hat.
Irgendwann Ende 1991 (da war ich gerade 18) habe ich mir dann mal das Mama-Album gekauft, welches mir überraschend gut gefiel (zuvor war ich durch Kennenlernen des "Mama"-Video-Clips auf den Geschmack gekommen, hehe...). Ungefähr zur selben Zeit schwärmte mir ein Schulkollege von den genialen 70er-Platten von Genesis vor, die sein Vater besaß. Und im Sommer 1992 (nachdem ich inzwischen auch schon Songs, wie "No son of mine", "Brazilian" und "Domino" kennengelernt hatte; bzw. tw. sicher auch beeinflusst von der MTV-Promotion der WCD-Tour - "Genesis-Weekend" und so) hab' ich mir dann "Wind and wuthering" und "A trick of the tail" zugelegt. Nach dem Kennenlernen von Ripples, Los endos, Mouse, Earl, Blood on the rooftops & co. war's dann schon ziemlich um mich geschehen.
Die Premiere-Übertragung des Knebworth-Konzerts damals hat mir dann sozusagen "den Rest gegeben". Hab' jetzt noch meine VHS-Aufnahme von damals. Speziell das "Old medley" hatte mich damals sehr fasziniert, obwohl ich davon zu dieser Zeit noch kaum was kannte. Seit damals bezeichne ich mich als Genesis-Fan und im Laufe der folgenden Jahre haben dann nach und nach Foxtrot, Selling England, Seconds out, Lamb, ATTWT & co. den Weg in mein persönliches Universum gefunden.
Auch, wenn die Leidenschaft bei mir im Laufe dieser Jahre unterschiedlich stark war (höre ja auch noch sehr viel anderes Zeugs aus verschiedensten Stilrichtungen), hatte ich immer wieder meine "Genesis-Schübe" bzw. "Entzugserscheinungen", wenn ich bestimmte Scheiben lange nicht mehr gehört hatte. Vorläufiger Höhepunkt des Ganzen bei mir ist die Zeit jetzt, nachdem ich endlich den schon verloren geglaubten Traum eines Genesis-Konzerts verwirklichen konnte...