Hallo Forum,
ich finde "So Much" sehr stark - gerade dieser Kontrast zwischen dem melancholischen und hoffnungsvollen (daher wohl auch die Dur-Akkorde) macht für mich sowohl musikalisch als auch textlich hier viel aus. Auch das Video mit Gabriels Erklärungen zu dem Stück (hauptsächlich dem Text) fand ich sehr eindrücklich.
Gesanglich klingt hier für meine Ohren einmal Springsteen an, bin ich der einzige der das hört? ("Ah there's so much to aim for" bei ca. einer Minute)
Ein Sommer-Tanz-Hit ist das ganz sicher nicht (wir hatten aber auch gerade "Road to Joy" :-)), aber einen richtigen Abschied höre ich hier (noch) nicht heraus - gerade das Ende ist textlich ja noch einmal sehr mehrdeutig.
Mit einer Punktewertung oder einer Einordnung in "I/O" tue ich mich noch schwer, gerade weil die Stücke ziemlich unterschiedlich sind. Mir gefällt wirklich jedes Stück sehr und abseits der bisher klaren Favoriten ("The Court", "Horses" und "Road to Joy") ist da bei mir viel Bewegung drin (ob "So Much" da noch reinkomt wird sich noch zeigen). Ich mache es also wie Gabriel und gebe "I/O" eine Menge Zeit Es ist auf jeden Fall eine sehr vielfältige Sammlung an Musik, und nachdem ich jetzt bis auf "What Lies Ahead" alle Stücke gehört habe sortiert sich das Album in meiner Liste sehr weit nach oben.
Mir fiel übrigens auf, dass zumindest in diesem Video Gabriel "I/O" nicht als Album, sondern als Projekt bezeichnet. Ich glaube, die "physische" Veröffentlichung als Album ist für ihn nicht der zentrale Aspekt seiner neuen Musik. Ich gehe trotzdem fest davon aus, dass "I/O" als CD erscheinen wird, aber aus meiner Sicht ist das dann eher eine nachgelagerte Abrundung des Ganzen, die hoffentlich ein Anlass für eine Verlängerung der Tour ins nächste Jahr ist