Beiträge von pealmu

    Irgendwann habe ich auf meinem MP3-Player für unterwegs aufgeräumt und von CAS blieben nur die echten Favorites: Calling All Stations, One Mans Fool, If That's What You Need (ein "Hold On To My Heart" mit Ray) und eben Dividing Line.


    Alles was Ray Wilson singt, kriegt von mir sowieso schon mindestens 8 Punkte. Ich mag Phil, aber auch wenn er technisch herausragend singt, ist mir seine Stimme etwas zu hell als dass ich sie lieben würde. Mit Phil hätte es wie Tonight, Tonight, Tonight geklungen, toll, aber nicht so düster. Dividing Line hat wie Land Of Confusion einen treibenden Synth-Bass, was mich hier nicht stört. Die Drums gleichen das aus; es ist nicht steril, sondern kraftvoll. Wie aberwitzig, dass Phil als einer der besten Drummer nie ein Solo hatte und nach seinem Ausstieg so ein Song als halbes Solo veröffentlicht wird. Vielleicht nach Phils Abgang ein "BÄH" von Mike und Tony? 12 Punkte!

    Mama ist vielschichtig, schwitzig und GROOOOSS. Die Ähnlichkeit zu "In The Air Tonight" in Spannung und dem erderschütternden Schlagzeugeinsatz am Schluss und der etwas dünne Synth-Solo-Sound führen zu einer leichten Abwertung, also nur 13 Punkte.


    1983 war der Drumsound neu und das erste Mal bei Peter Gabriel III "Intruder" zu hören, weil Peter nicht wollte, dass die Cymbals die Frequenzen der Stimme überdecken. Also ließ er die Cymbals weg. Peter, Phil und Hugh Padgham machten den Drumsound durch "Gated Reverb" (abgeschnittener Hall) mächtiger als er je vorher zu hören war.


    Mama ist komplexer als die dreieinhalb Akkorde von ITAT und ist auch nach 25 Jahren eine herausragende Produktionsarbeit. Zugleich steckt so viel musikalische Substanz in dem Song, dass auch Ray Wilson mit einer Akustikgitarre diese dramatische Atmosphäre erzeugen kann. GROOOOSS!

    BOTR ist einer der ganz großen Songs (13 Punkte von mir), melancholische Stimmung, eigenständiger Text, tolles Intro, aber der Refrain kommt mir ein kleines bisschen zu wuchtig. Das weckt mich immer auf ;o((( und wenn das Schlagzeug nicht ganz so laut reinbrettern würde, fände ich es besser, aber da haben andere ganz bestimmt eine andere Ansicht. Es ist auf jeden Fall mein Lieblingssong auf Wind & Wuthering.


    Genesis haben es 2007 vermutlich nicht live gespielt, weil es eben nicht von Banks/Collins/Rutherford ist. Da passte Ripples besser. Wahrscheinlich war auch das Intro mit der Klassikgitarre nicht so Daryls Ding, und schon gar nicht Mikes ;o))).


    Es ist übrigens nicht die einzige Hackett/Collins-Komposition, denn es gibt auch noch anderthalb Minuten "For Absent Friends" (Musik: Hackett, Text: Hackett/Collins).

    Ein goldener Genesis-Herbst: Tony Banks als Remix und in 5.1, die Genesis Live Box, Steve Hackett mit neuem Album, vielleicht noch Peter Gabriel mit Cover-Songs. Prima!


    Der Soundschnipsel von Steve mit Anthony Phillips hat mir gut gefallen. Mir gefällt eh das meiste von ihm. Gespannt bin ich auf die Beiträge von Chris Squire und Nick Beggs, weil er nun auch einen Schwerpunkt auf spektakuläres Bassspiel zu legen scheint, was mir beim ihm gelegentlich stiefmütterlich behandelt vorkam.

    Nick Davis hatte beim Remix vorgeschlagen, die E-Drums bei den Alben Genesis 1983 und Invisible Touch durch echte Drums zu ersetzen. Der Aufschrei bei 50% der Fans wäre erderschütternd gewesen. Nicht bei mir, denn dann würden diese Songs - also auch TTT - zeitgemäßer klingen und nicht so 80er-mäßig.


    Zu TTT: gut. Der Instrumentalteil der Langversion erscheint mir gestreckt und nicht auskomponiert; nicht schlecht, aber berührt mich nicht wirklich. Ein Mittelding aus Single- und Langversion wäre besser. Melodie, Harmonien, Sounds (außer Drums) sind gut. Phil schreit sich die Seele aus dem Leib. Kein Wunder, dass er es live nicht wirklich singen wollte. Trotzdem das Beste auf Invisible Touch: 12 Punkte.


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    Nachtrag:
    Ooops ich sehe gerade dass ich mich verklickt habe und 10 statt der gewünschen 12 Punkte eingetragen habe. Sorry, dass es jetzt den Schnitt versaut.

    ...Dieser Fall ist aber rechtlich interessant, da es hier ja (wenn ich das richtig verstehe) auch um zukünftiges Einkommen aus den während der Ehe entstandenen Kompositionen geht.


    Durch den Fall Hackett/Poor ist eine neue juristische Variante aufgemacht worden, die eine grundlegende Auslegung der Urheberrechte betrifft und nicht nur der der Teilung der Einnahmen. Englands Musikerwelt ist gespannt und ich auch.

    Zitat

    von Prophet: Aber meiner Meinung nach befinden sich die vom kompositorischen Standpunkt aus gesehenen besten Banks-Songs stets auf den Genesis-Alben, während auf "Curious Feeling" eher die (immer noch gute aber halt nicht überragende) B-Ware von Banks befindet.

    Anderer Meinung ist: Tony Banks.
    Er selbst war enttäuscht, dass viele seiner Solo-Songs, die er für besser hielt als manches Genesis-Material, weniger Beachtung fanden. Da muss er vor allem ACF gemeint haben. Ich kann zwar keine Quellenangabe nennen, weiß aber, dass es in einem Interview stand. Über Geschmack kann man streiten, aber ich würde ihm Recht geben. Kann dieser Remix nicht MORGEN erscheinen???

    Eigentlich ist MMM ein Tony Banks Song und kein Genesis Song. Außer Tony scheinen mir alle unterbeschäftigt. Aber einer der besten Banks-Songs: echtes Klavier, gut arrangierte Synthesizer als Streicher, Dynamik, interessanter Text und im Mittelteil summt er im Hintergrund mit. MMM gefällt mir besser als das ähnliche "One for the Vine". Trick ist für mich sowieso ein ziemlich perfektes Album, denn es gibt keinen echten Ausfall, es ist abwechslungsreich, komplizierter als es scheint und bleibt so für mich auch nach fast 30 Jahren hörenswerter als Vieles andere.

    Carpet Crawlers war 1975 meine Einstiegdroge zu Genesis. Weil ich morgens das Lied nicht abbrechen wollte, kam ich drei Minuten zu spät zur Schule. Das "Fließen" und "Flirren" fand ich toll, heute kann ich dazu "Keyboard-Arpeggios" sagen. Nachdem ich versucht habe, es nachzuspielen und Versionen andere Musiker gehört habe, merkte ich, wie simpel der Song eigentlich ist. Deshalb ist die Originalversion immer noch die beste, denn die hat diese Arpeggios von Tony, das sensible, sich steigernde Schlagzeug von Phil, die unheimlichen Gitarrensound von Steve und die Melodieideen von Peter, der zu Recht stolz darauf ist, sie so entwickelt zu haben.


    Außerdem mag ich den Anfang "There is lambswool ..." und bin erstaunt, dass ich es 30 Jahre nicht gemerkt habe, dass dieser Anfang denruhigen Mittelteil von "Lamb lies down" wieder aufgreift. Und ich dachte, ich kenne die Platte ...


    Mit einem anderen, eingenständigen Text wäre es ein Hit geworden. 14 Punkte!
    (15 Punkte erhalten nur meine eigenen Schrammel-Lieder ;o)))

    Auf das Album in 5.1 freue ich mich einfach, weil ich glaube, das David Hentschel als Produzent ziemlich viel "zugematscht" hat und man viele Kleinigkeiten (neu) heraushören wird. Hier erhoffe ich mir einen besseren Klang, mehr Transparenz im Mix und ein kräftig klingenderes Schlagzeug von Chester Thompson, der fast untergeht. "You" hätte mit dem Schlagzeugeinsatz am Schluss viel wuchtiger klingen können als das dumpfe Rumgerühre. Mich hat auch an Tony Banks gestört, dass er seit 1979 sein CP-70 Piano einsetzte, was künstlich klang. Aber ich mag halt echen Pianoklang. "From the Undertow" z.B. fand ich als Komposoition immer toll, aber den Sound grauenhaft. Also, ich bin gespannt, voller Erwartung und in Vorfreude, selbst, wenn ich der einzige Käufer sein sollte.