"Übersättigt" trifft es bei mir vielleicht auch. Irgendwie wollte jedenfalls der Funke nicht so richtig überspringen. Und das trotz einer routinierten Show mit einem gut gelaunten Steve.
Möglicherweise lag es aber auch der Location an sich. Selbst, nachdem man die Bühne in die Mitte gezogen hatte, wirkte der Stehraum traurig leer. Mehr als 150 bis 200 Personen waren das doch dort nicht, oder? Dann waren noch ein paar einzelne "Experten" dabei, die sich lieber die ganze Zeit unterhalten haben. Und bei allen ruhigen Passagen, wurde so laut gequatscht und gegrölt, dass man es manchmal bis in die Ränge gehört hat.
Klar gibt es immer mal Stücke, die einem nicht so liegen und man dann unaufmerksam wird, aber sowohl bei den neuen, als auch den alten Hackett-Stücken sowie im Genesis-Block nicht zuzuhören, kann ich mir überhaupt nicht erklären. Warum geht man dann überhaupt hin? Vielleicht auch ein übersättigter Fan oder einer, der gezwungen wurde?
Das hätte sich bei King Crimson keiner getraut.:D So viel Ruhe und so wenig Foto- u. Filmdisplays (nämlich keine) habe ich noch nie erlebt. Aber dafür gab es ja auch vorher klare Ansagen - zumindest, was die Fotos und Filme angeht.
Nun noch einmal zum Thema Übersättigung: Als ich 2003 Steve Hackett das erste Mal live in Braunschweig erlebt hatte, hätte ich es im Vorfeld nicht für möglich gehalten, dass ich das noch einmal erleben darf. Schon gar nicht rechnete ich damit, dass ich ihn noch weitere Male erleben sollte:
[INDENT]2012 Night of the Prog
2013 Leipzig (Genesis revisited)
2014 Berlin (Genesis extended)
2015 Night of the Prog (Genesis extended)
2015 Berlin (Acolyte to wolflight with Genesis revisited)
2017 Berlin (Genesis revisited with Classic Hackett)[/INDENT]
Vielleicht reicht es langsam wirklich. Klar würde ich sicherlich auch zum nächsten Konzert gehen, um es vielleicht nicht bereuen, darauf verzichtet zu haben. Aber es wäre schade, wenn es eben nur eine Pflichtübung ist. Würde mir fast eine Pause seinerseits wünschen.
Übrigens ging mir das mit The Musical Box ebenso.
Nad Sylvan ist für mich auch der Schwachpunkt und wirkt immer noch wie ein Fremdkörper. Die Collins-Stücke von Wind & Wuthering sind eindeutig nicht für ihn gemacht. Gary bei Blood on the rooftops war mir da sehr willkommen.
Und abschließend noch etwas zum Playback: Das Thema ist ja hier auch schon diskutiert worden. Interessanterweise hatte ich - anderes als pealmu- bei einigen Momenten, wo er sich vom Mikrofon entfernt hat, genau nicht das Gefühl, dass sich das auf seine Lautstärke auswirkte. Aber die Wahrheit liegt wahrscheinlich genau in der Mitte. Es läuft ein Playback und er singt drüber. Gerade bei Rise again habe ich sehr starke Zweifel, dass er diesen Gesang in der zweiten Hälfte so originalgetreu hinbekommt.
Kann mir eigentlich jemand erklären, wie das genau mit solchen Playbacks in der Praxis funktioniert. Das sie mit Clicktrack spielen ist dafür ja Voraussetzung (oder?). Aber läuft dann die ganze Zeit ein backing track mit oder drückt jemand am Mischer einen Knopf (oder zieht den Regler), um den Gesang abzufahren? Würde mich mal interessieren.
Grüße. Dr Terreano