Beiträge von Staffordshire plate

    Die Classic Vibe Serie von Squier hat recht gute Bewertungen erhalten. Aus dieser Reihe würde ich zur Stratocaster neigen, weil es als flexibelstes Modell aus dem Hause Fender für alle möglichen Stile geeignet ist.


    Hier findest du die offizielle Seite: Squier® Guitars by Fender®: The Official Website


    Und hier die entsprechenden Links zum Stratocaster-Modell bei Thomann:
    Fender Squier Classic Vibe Strat 50s (Unten auf der Seite ist noch ein Testbericht der Zeitschrift Gitarre & Bass zu finden.)
    Fender Squier Classic Vibe Strat 60S


    Inwiefern bringt es einen Nachteil mit sich (wenn überhaupt), wenn man keine Vorkenntnisse auf der Akustik-Gitarre hat?


    Da gibt es keinen Nachteil. Wenn du sowieso lieber E-Gitarre spielen willst, wäre es schon allein aus Motivationsgründen unsinnig, trotzdem zuerst zu einer Akustik-Gitarre zu greifen.
    Natürlich verlangt einem das Spiel auf einer Stahlseiten- oder Nylongitarre etwas mehr Präzision ab, da sich Fehler oder ungenaues Spiel ungeschönter zeigen. Wenn du z.B. einen Verzerrer laut aufdrehst, fallen auf einer E-Gitarre Spielungenauigkeiten nicht so sehr auf. Wenn du aber eine Stratocaster clean spielst, reagiert die auch sehr empfindlich. Auch dafür will Präzision gelernt sein. Das ist also alles relativ. Im Vordergrund sollte stehen, was du jetzt lernen möchtest und wofür.
    Außerdem gibt es mittlerweile für alle Seiteninstrumente und Stile Unterrichtseinheiten an Musikschulen. Wenn da also jemand lieber Rockgitarre als Bach auf der Nylongitarre lernen will, findet man auch entsprechende Lehrer.

    Ein bekanntes Beispiel für einen Vocoder findest du in Kraftwerks Die Roboter:
    YouTube - ‪Kraftwerk - Die Roboter (1978)‬‎


    Bei Phil ist der Vocoder in ITAT prominent. V.a. bei der Stelle "well I remember" oder in diesem Live-Intro (siehe Brad Cole):
    YouTube - ‪Phil Collins -In the air tonight - live in Berlin‬‎


    Ähnlich benutzt ihn auch Tony bei Duchess oder in der Studio-Version von Abacab (in der letzten Strophe) oder in seinem Instrumental Thirty Threes:
    YouTube - ‪Tony Banks - "Thirty-Three's" (Instrumental)‬‎


    Grundsätzlich funktioniert ein Vocoder so, dass ein synthetisch erzeugter Klang durch das Stimmensignal überhaupt erst hörbar wird. Wenn du also an einem Vocoder eine Taste drückst, hörst du erst einmal nichts. Erst das Hinzufügen des stimmlichen Signals, das durchs Mikrophon in den Vocoder geleitet wird, macht den Klang sowie den Ton, den man auf dem Keyboard drückt, hörbar. Gleichzeitig wird der Klang durch die Stimme moduliert, d.h. die ganze Dynamik der Stimme formt gewissermaßen diejenige des entsprechenden Klangs.
    Wichtig ist dabei nicht, ob man singen kann, sondern wie deutlich man die gewünschte Dynamik artikuliert, denn die gewünschte Melodie oder die Akkorde werden auf einem Keyboard gespielt. Wenn ich einen Robotergesang à la Kraftwerk haben möchte, sollte ich tunlichst vermeiden zu singen, sondern den Text sehr akzentuiert sprechen, damit die Wörter trotz der klanglichen Verzerrung verständlich bleiben.


    Um es mit dem Modell, das u.a. Tony und Phil benutzten anschaulich zu machen:
    YouTube - ‪Roland Vocoder Plus VP-330‬‎



    Eine Vox Line ist übrigens kein Effekt, sondern einfach eine Gesangslinie.

    Das In The Cage Medley hat ja über die Jahre beinahe den Status eines eigenständigen Stücks mit Variationen erreicht. So wie die Version von 1981/82 (und größtenteils 2007) wohl als Klassiker gilt, gilt diejenige, die zu Beginn der Invisible Touch Tour gespielt wurde als abwechslungsreichste "Rarität". Grundsätzlich mag ich jede Version. Dennoch muss ich denjenigen zustimmen, die es irgendwann als abgenudelt empfanden.
    Insofern bot das Old Medley eine gelungene Abwechslung. Für mich war es auch der erste Kontakt mit den älteren Stücken. Wenn man die allerdings alle kennt, kann es den Hörer schon unbefriedigt zurücklassen. Allerdings sind die Überleitungen gelungen und alles wirkt wie aus einem Guss - im Gegensatz zu den B-Klasse-Medleys der Mama-Tour. Unterm Strich hätte man vielleicht auf Follow You Follow Me, That's All, Illegal Alien usw. verzichten können. Das erinnert mich doch eher an die Reihung des berüchtigten Turn It On Again Medleys.
    Neben der Wiederbelebung von Klassikern à la Dance On A Volcano und Firth Of Fifth gefiel mir immer die Reminiszenz an Seconds Out (The Lamb und The Musical Box). Dass dabei alle Stücke in sehr guten Fassungen gespielt wurden, lässt mich über die Gattung Medley hinwegsehen - auch wenn ich komplette Titel bevorzuge und mir deren Streichung für 2007 gewünscht hätte.

    Drawing board bedeutet Reißbrett bzw. Zeichenbrett. In diesem Kontext bezieht sich das sozusagen auf den Grundriss eines Songs, also ein Demo. Als Demos zu Face Value wurden damals In The Air Tonight, I Missed Again und If Leaving Me Is Easy veröffentlicht.


    Außerdem fertigt man während der Studioarbeit meist eine Art Reißbrett in Form einer tabellarischen Übersicht an, um überblicken zu können, an was man bezüglich der einzelnen Songs noch arbeiten muss oder welche Spuren noch aufgenommen werden sollen. Das haben Phil und Genesis auch getan.

    Es waren weniger die Urheber, sondern vielmehr die Printmedien (Musikzeitschriften, in Deutschland "Sounds" und "Musikexpress"), die in gezielten Kampagnen jeden Song, der mehr als drei Akkorde hatte, als "prätentiös" verdammten.


    D'accord.


    Zitat

    Wobei auch von den Musikern jede Menge Provokation in alle Richtungen geschossen wurde, auch und gerade gegen die etablierten Bands


    Klar. Derlei Abgrenzungen standen für alle Bewegungen, die etwas anderes kreieren wollten im Mittelpunkt. Entweder hat man an Traditionen angeknüpft, die nicht kanonisiert wurden oder sich direkt vom Mainstream distanziert.

    Natürlich handelt es sich um eine Parodie und ist somit nicht im eigentlichen Sinn "ernst" gemeint, er trägt aber schon eine ernst zu nehmende Botschaft in sich, nämlich die, dass die radikale Simplifizierung der Musik vor allem in der Zeit Ende der 1970er/Anfang der 80er nicht automatisch zu "besserer" Musik führt, auch wenn das die Medien in dieser Zeit ständig behauptet hatten. Der Song ist nichts Anderes als eine satirische Zuspitzung der Ideen von Punk und New Wave, der DADA-Text ähnlich GAGA wie der von anderen Zeitgenossen, die es im Gegensatz zu Genesis jedoch ernst meinten und deshalb auf dem Wellenkamm ganz oben mitschwammen. Von daher ist Who dunnit? so etwas wie die Quintessenz des Abacab-Albums, nach dem Motto: wir können es auch einfach, aber einfach besser.


    Der schwäbische Liedermacher Thommie Bayer hatte auf einer Single-B-Seite ungefähr um die gleiche Zeit einen Song mit dem Titel Die ganz ganz neue neue deutsche Welle Kapelle untergebracht, wo der damalige Trend noch eine Spur deutlicher, jedoch auch weniger subtil ironisiert wurde. Ähnlich wie bei Who dunnit? werden auch hier New-Wave-Soundelemente eingesetzt, die die Originale veralbern sollten.


    Na ja, die Simplifizierung von Musik im Zuge des Punk wurde von den Urhebern auch nicht unbedingt als bessere Musik proklamiert - damit hätte man ja wieder in der Sprache der Gegner gesprochen. Es ging ja zunächst einmal um den gesellschaftspolitischen Impetus dieser Bewegung und nicht um Diskussionen auf ästhetischer Ebene - auch wenn damit einhergehend äußerst interessante ästhetische Konzepte kreiert wurden. Man trat der Vorstellung entgegen, man müsse - um überhaupt erst Musik machen zu dürfen - Zigtausend Mark, Pfund oder Dollar in Equipment investieren, eine musiklische Ausbildung haben und das Publikum live noch mit teurem Bombast zudröhnen.
    Auf wiederum ästhetischer Ebene finden sich Ansätze des Punk bereits 10 Jahre früher bei Bands wie Can (Stichwort: Virtuosität verlernen). Brian Eno ist ebenfalls jemand, der sich als selbst ernannter "Anti-Musiker" der bürgerlichen Vorstellung von Musik entgegenstellte. Letztlich findest du die Wurzeln in allen möglichen Avantgarden des 20sten Jahrhunderts: Sei es nun Fluxus, serielle Musik, Dada usw.


    Was Genesis da mit Who dunnit? gemacht haben, hört sich eher wie ein Kommentar von konservativer Seite an - v.a. im Nachhinein, da man die Folgealben kennt, die ja nun nicht so radikal sind. Überhaupt ist ja Who dunnit? nicht an sich radikal, sondern v.a. im Kontext dessen, was Genesis bis dato geschrieben und veröffentlicht haben.
    Ob Who dunnit? einfach besser ist oder sein sollte, wage ich zu bezweifeln. Ich habe es immer als kalkulierten Schlag ins Gesicht der "alten Fans" wahrgenommen. Tony und Phil äußerten zwar ihre Sympathien für die Punkbewegung und das Abschütteln von sog. Rock-Dinos, dennoch können sie wohl kaum jemanden glaubhaft davon überzeugen, nicht selbst dazu zu gehören.


    Thommie Bayers Die ganz ganz neue neue deutsche Welle Kapelle kam natürlich zu Recht im Jahr 1983 raus. Da war bereits jegliche interessante Weiterentwicklung von Punk und New Wave durch die Industrie erstickt und mit Stereotypien zur einfältigen Vermarktung besetzt worden - in Deutschland begleitete ja bekanntermaßen die Wortkreation NDW der Zeitschrift Sounds das Absterben.