Man darf die Entwicklungen in der Gesellschaft etc nicht vergessen, einen Einfluss wie die Beatles etc in den 60ern war besonders und hat den Weg für alles danach geebnet, aber sowas gibt es nicht immer. Die Zeiten sind aber vorbei. Was seitdem alles erfunden wurde, Innovationen in der Musik, da ist gefühlt alles durch und trotzdem kommen frische Leute um die Ecke, gehyped wurde damals, gehyped wird heute.
Dieses früher war alles besser ist für mich eher eine Engstirningkeit Fans aus der Generation, und nein man muss nicht alles aus den Charts gut finden aber ich muss sagen gerade wenn man Harry Styles und Taylor Swift nimmt und sich ohne den Hype der Musik , der mir immer schon zu groß war, weglässt ... das sind tolle Songs. "Harry's House" ist mein Album des Jahres 2022 und Taylor Swift hat mit "Folklore" und "Evermore" gezeigt das sie mehr kann. Wenn ich mir ihre Entwicklung ansehe wie sich ihre Musik 2006 entwickelt hat, da ist schon was dahinter. Und ich freue mich schon jetzt das ich ein Ticket für die 2023er Tour habe, denn mit 3,5 Stunden und Songs aus allen Alben wird das sicher ein stimmungsvoller Abend. Harry Styles letztes Jahr war das auch und es tut auch mal gut in einem Publikum zu sein wo die Leute nicht nur auf die selben drei alten Hits warten, bzw vorher nur über "früher, die gute alte Zeit" reden
Da muss ich mal dazwischen grätschen. So nett und akzeptabel Swift und Styles sein mögen, es ist und bleibt dennoch sehr belanglose (Pop)Musik. Die Akkorde und Harmonien sind zu 90 % absolute Durchschnittsware, rhythmisch passiert da auch nix, was nicht schon vorher 1000 mal durchgekaut wurde und stimmlich sind beide auch keine Übersänger(innen).
Mir fehlt da der Wagemut und das Überraschungsmoment in Hinsicht auf Harmonien, Form, Inhalt und Instrumentierung.
Und wenn schon die musikalische Seite kaum interssante Aspekte zu Tage fördert, dann sollten doch wenigstens die Texte einem James Taylor oder Paul Simon zu Ehren gereichen, oder? Aber auch hier - Fehlanzeige. Die Texte sind Pennäler-Niveau und oft einfach nur grottig.
Warum gelingt es diesen - ich zitiere townman - "Ausnahmekünstlern" nicht, Songs mit dem Ideenreichtum von Penny Lane, God Only Knows, Bohemian Rhapsody, Logical Song oder Mama zu kreieren? Ist es mangelndes Talent oder Handwerk? Zum Teil vermutlich schon. Vor allem aber (am Bsp. von Swift und Styles) die komplette Kapitulation vor den Anforderungen des Musikmarktes (viel stärker bei den beiden ausgeprägt als es bei Collins je hätte sein können.)
Da finde ich persönlich Coldplay, dann doch um einiges mutiger, haben sie doch immerhin mit Everyday Life ein sehr experimentelles Album und mit Coloratura einen feinen Longtrack veröffentlicht (jaja, ich weiß, die Prog-Puristen rümpfen schon die Nase). Für mich immer noch die talentierteste britische Band.
Sei's drum, ich sehe in weiter Ferne niemand in der Rock- und Popmusik, der das Rüstzeug eines Freddie Mercury, Paul McCartney, PG oder Sting besitzt.
Über den Vorhof zur Hölle, die deutsche Popmusik, möchte ich höflich den Mantel des Schweigens ausbreiten.