Beiträge von Father Tiresias

    Wie immer großartig vom Postillon.

    Das ist doch auch wieder einfach völlig falsch: Es gibt Musikhörer, die einfachere, eingängige Strukturen/Songs bevorzugen, die sicher nicht so einfach herzustellen sind. Es gibt aber auch Hörer, die komplexere Klangereignisse lieben, einige neben den Beatles, andere als Alternative. Es ist doch nicht so dass, die Neubauten oder Scott Walker oder Schönberg eigentlich Bach, Mozart und Beatles machen wollten und es nicht hinbekommen haben. Nein, die wollen die Musik genau so machen für ein Publikum, dass es eben genau so mag. Und darin sind die von Dir genannten Meister, zumindest kann ich das für Walker und die Neubauten einschätzen. Das ist ihre große Kunst!

    Ich wollte damit auch nicht die Leistungen von Schönberg und Walter schmälern (die ich beide sehr schätze, die Neubauten wiederum...).

    Es ging mir mehr darum, dass sich Konsonanz, Wohlklang und gut komponierte Musik auch über einen langen Zeitraum halten und von vielen Menschen gehört werden, während wiederum dissonante, sperrige Musik viele Hörer eher abschreckt und diese somit nur ein kleines Publikum erreicht.

    Will sagen: ein gut geschriebenes Stück Musik (sei es klassisch oder popular) wird sich im besten Fall durchsetzen und lange Bestand haben (siehe Parameter-Diskussion mit townman). Und diese Eigenschaften fehlen in erheblichen Maße moderner Musik.

    Tut mir leid. Ich dachte wohl, dass jemand, der hier einen ebenso fetten Strahl ablässt wie ich, damit gut klarkommen müsste.

    Gegen welchen User bin ich hier im Faden bitteschön ausfällig geworden?

    Gibt keine. Gute Kunst lässt sich leider nicht einfangen. Kannst du auch Herrn Metheny gerne mal stecken.

    Naja, ich glaube hier kommen wir auf keinen grünen Zweig. Ich sage nur soviel: es hat seinen guten Grund, dass die Menschen immer noch Bach, Mozart und die Beatles hören und lieben und sich halt nur ein kleiner Teil der Menschheit mit Arnold Schönberg, Scott Walker und den Einstürzenden Neubauten beschäftigt (Liste lässt sich beliebig fortsetzen).

    ...dann stellst du damit deine unzulänglichen Privatkriterien auf, die ich als auf groteske Weise unzulänglich ansehe. Wirklich albern.

    Eigentlich will auf deine herablassenden und arroganten Posts nicht eingehen aber erkläre mir doch bitte mal die allgemeingültigen Kriterien, die einen guten Rock- und Popsong ausmachen.

    Welche, wenn nicht Harmonie, Melodie und Rhythmus (ich nehm auch gern noch Arrangement und Text dazu)?

    Diese Aussage stammt übrigens nicht von mir sondern von Meister Pat Metheny, der sollte es wohl wissen.

    Roland Kaiser, die Kastelruther Spatzen und Tokio Hotel bieten ihren Fans auch eine Liveerlebnis. Macht es dass zu relevanter und künstlerisch wertvoller Musik? Keinesfalls.


    Wenn ich nach den Parametern gehe, die einen guten Rock- oder Popsong ausmachen (Melodie, Harmonie, Rhythmus), dann muss ich leider feststellen, dass die Popmusik früher (bis ungefähr Mitte der 90er) wirklich sehr viel besser war.

    Man darf die Entwicklungen in der Gesellschaft etc nicht vergessen, einen Einfluss wie die Beatles etc in den 60ern war besonders und hat den Weg für alles danach geebnet, aber sowas gibt es nicht immer. Die Zeiten sind aber vorbei. Was seitdem alles erfunden wurde, Innovationen in der Musik, da ist gefühlt alles durch und trotzdem kommen frische Leute um die Ecke, gehyped wurde damals, gehyped wird heute.


    Dieses früher war alles besser ist für mich eher eine Engstirningkeit Fans aus der Generation, und nein man muss nicht alles aus den Charts gut finden aber ich muss sagen gerade wenn man Harry Styles und Taylor Swift nimmt und sich ohne den Hype der Musik , der mir immer schon zu groß war, weglässt ... das sind tolle Songs. "Harry's House" ist mein Album des Jahres 2022 und Taylor Swift hat mit "Folklore" und "Evermore" gezeigt das sie mehr kann. Wenn ich mir ihre Entwicklung ansehe wie sich ihre Musik 2006 entwickelt hat, da ist schon was dahinter. Und ich freue mich schon jetzt das ich ein Ticket für die 2023er Tour habe, denn mit 3,5 Stunden und Songs aus allen Alben wird das sicher ein stimmungsvoller Abend. Harry Styles letztes Jahr war das auch und es tut auch mal gut in einem Publikum zu sein wo die Leute nicht nur auf die selben drei alten Hits warten, bzw vorher nur über "früher, die gute alte Zeit" reden ;)

    Da muss ich mal dazwischen grätschen. So nett und akzeptabel Swift und Styles sein mögen, es ist und bleibt dennoch sehr belanglose (Pop)Musik. Die Akkorde und Harmonien sind zu 90 % absolute Durchschnittsware, rhythmisch passiert da auch nix, was nicht schon vorher 1000 mal durchgekaut wurde und stimmlich sind beide auch keine Übersänger(innen).

    Mir fehlt da der Wagemut und das Überraschungsmoment in Hinsicht auf Harmonien, Form, Inhalt und Instrumentierung.

    Und wenn schon die musikalische Seite kaum interssante Aspekte zu Tage fördert, dann sollten doch wenigstens die Texte einem James Taylor oder Paul Simon zu Ehren gereichen, oder? Aber auch hier - Fehlanzeige. Die Texte sind Pennäler-Niveau und oft einfach nur grottig.

    Warum gelingt es diesen - ich zitiere townman - "Ausnahmekünstlern" nicht, Songs mit dem Ideenreichtum von Penny Lane, God Only Knows, Bohemian Rhapsody, Logical Song oder Mama zu kreieren? Ist es mangelndes Talent oder Handwerk? Zum Teil vermutlich schon. Vor allem aber (am Bsp. von Swift und Styles) die komplette Kapitulation vor den Anforderungen des Musikmarktes (viel stärker bei den beiden ausgeprägt als es bei Collins je hätte sein können.)

    Da finde ich persönlich Coldplay, dann doch um einiges mutiger, haben sie doch immerhin mit Everyday Life ein sehr experimentelles Album und mit Coloratura einen feinen Longtrack veröffentlicht (jaja, ich weiß, die Prog-Puristen rümpfen schon die Nase). Für mich immer noch die talentierteste britische Band.

    Sei's drum, ich sehe in weiter Ferne niemand in der Rock- und Popmusik, der das Rüstzeug eines Freddie Mercury, Paul McCartney, PG oder Sting besitzt.

    Über den Vorhof zur Hölle, die deutsche Popmusik, möchte ich höflich den Mantel des Schweigens ausbreiten.

    Halte ich für unwahrscheinlich. Mir dem Broadway-Lamm und Foxtrot hat Bell die beiden innovativsten Genesis-Alben behandelt.


    Nach meiner Erinnerung hatte der Autor Im Vorwort zum Lamb-Buch bereits einige "Verdächtige" genannt; z.B. The Who, Led Zeppelin, Deep Purple und sogar Mike Oldfield. Würde mich nicht wundern, wenn er sich zukünftig diesen Künstlern bzw. deren wichtigsten Alben zuwendet.

    Hab ja auch nur geschrieben, dass es mich freuen würde.

    Dass es aber Bücher über ATOTT und W&W geben wird, ist relativ sicher. Und dass er mit Foxtrott und Lamb die beiden vermeintlich innovativsten Alben behandelt hat, ist dann doch höchst subjektiv und diskutabel. Bis auf CAS und FGTR ist doch eigentlich jedes Genesis-Album auf die eine oder andere Art (sehr) innovativ.

    Das Konzert HIESS nun mal

    Nunja, weil ... em ... diese Konzertreihe so heisst? Genesis Classic steht auf Plakaten und Tickets.


    Ist es wieder so weit --- Bananenzeit again? Vom Spielfeldrand werfen Hobbyschiedsrichter den Berufsmusikern undurchdachte Tipps zum Geldverdienen an den Kopf? :rollen:

    ich bin selbst Berufsmusiker, kenn mich also vermutlich etwas in der Materie aus.

    Mir ist wurscht, was Wilson live spielt. Ich persönlich finde seine Musik äußerst langweilig. Für mich wirkt so eine Setlist dann doch wie ein Armutszeugnis, da das Set mit so vielen Covern aufgepeppt werden muss (14 von 22 Songs sind Cover!)

    Liegt es wirklich nur an der Nachfrage nach Genesis-Material?

    Ich bleibe dabei und denke, es ist vor allem das mediokre Solomaterial Wilsons, was ihn dazu zwingt, so viel zu covern.

    Das ist ne aktuelle Wilson-Setlist? Ach herrje. Wieso wird denn da immer noch so viel Genesis-Solomaterial gecovert? Das leuchtet mir nicht ein. Und dann auch noch die ollsten Kamellen wie Blowin' in the Wind, Knockin' on Heaven's Door und eines von Freddies eher durchschnittlichen Liedern (Ray traut sich, Freddie zu singen? An Mut scheint es ihm nicht zu mangeln.)

    Bei dieser Setlist würde ich eher eine mittelprächtige Top 40-Band erwarten. Wilsons eigenes Material scheint dann doch, wie es @Black Fox schon mal vor langer Zeit feststellte, nicht gut genug zu sein, um einen ganzes Abend zu füllen. Meines Erachtens unklug von ihm, so viel Fremdmaterial einzustreuen, weil sich seine Songs zwangsläufig mit den Klassikern messen lassen müssen.