Hier endlich die längst überfällige Albumrezession:
A dramtic Turn of Events oder
Ein Fan der eine Fanrezession schreibt
Besetzung:
James LaBrie - Vocals
John Myung - Bass
John Petrucci - Guitar
Jordan Rudess - Keys (und die restliche Apple-Technik)
Mike Mangini- Percussion & Drums
Die Aussichten waren recht Finster, als letztes Jahr in etwa dieser Jahreszeit bekannt gegeben wurde, dass Mr. Dream-Theater-Portnoy persönlich die Band verlassen wird. In sofern bin ich grundsätzlich schon mal froh darüber ein Jahr später ein Album in der Hand zu halten, der den Schriftzug Dream Theater trägt.
Das folgende ist mittlerweile Musikgeschichte Portnoy wurde durch Mangini ersetzt in Form einer großen Session “ Dream Theater play´s with 7 of the world greatest Drummer´s“ oder (sehr kreativ übrigens) „The Spirit carries on“. Was nach einer Fortsetzung der 7. Staffel America´s Next Drum Guy klingt, ist in Wahrheit das Finden eines neuen Kumpel der einfach gut zum Rest passt (Musik studiert, hat Familie…).
Was halte ich aber nun in der Hand? Und wie macht der Neue seinen Job?
Beginnen tut das Album mit einem Kracher, Jordan´s iPad dudelt einem ein Intro vor das nahtlos in eine Melodielinie von Petrucci übergeht , woraufhin der „Neue“ zum ersten Mal einsteigt. Schöner Auftakt mit Refrain, aber trotzdem DT-Prog. Bei dem nächsten Stück denkt man, Linkin Park wären auf einen Sprung vorbei gekommen und auch der Refrain ist irgendwie kitschig, evtl. kommt das Live besser an, aber bei mir zündet der Song gar nicht.
Nach diesem „Break down“ wiegt einen Rudess ´s Piano in sicheren Gewässern zu einem Progdonner, der sich kurz in Chaos stürtzt und bevor man sich zurechtfinden kann begleiten eine LaBrie und eine schwere Gitarre in den Kern des Stückes. Danach werden deutliche ruhigere Töne angeschlagen und LaBrie zeigt voll und ganz, in dem Stück „This ist the Life“, warum er einfach zu DT passt, Rudess zeigt auch, dass er durch einfache Accorde mehr Atmosphäre schaffen kann als mit Rumgeduddel/geklimper.
Kurz erhohlt und weiter geht es, eine tiefe rauchige Stimme ertönt aus den Boxen, ein Alder schreit eine Glocke klingt und ein Chor mit einer gezupften Harfe wiegt einen in den letzten Schlaf. Doch plötzliches Erwachen, alles fügt sich wieder zusammen, kurz schütteln und dann steht man auch schon mitten im Stück „Bridges in Sky“ und begleitet einen indianischen Krieger auf seine Transformation zum neuen Leben, diese Stück geht zeigt, dass Progmetal auch Programmmusik schreiben kann. Und wieder ein ganz starker James LaBrie. Nach dieser Fahrt geht es weiter mit einem Stück das irgendwie versucht nach einem modernen Metropolis pt. X zu klingen, der Sound jedoch zwängt das ganze in ein Kostüm, dass dem technischen Gefuddel und unpersönlichen Instrumental irgendwie steht. Doch letzten Endes bleibt gezwängt, aufgesetzt, unpersönlich und kalt. Live kann sich so etwas evtl. entwickeln, aber hier ist weniger einfach mehr und so scheint der Instrumentalpart einfach nur vorhanden zu sein um zu zeigen, dass auch ohne Portnoy die Klasse gehaltern werden kann. Was genau dadurch wiederum nicht getan wird. Eine zerstrittene Nummer die nicht zueinander passt.
Es folgt eine wirklich tolle Ballade von Rudess, die LaBrie so zart begleitet, dass man meinen könnte Phil Collins habe sie geschrieben. Irrtum! Denn schließend kracht Petrucci mit einer Iron-Maiden-artigen Melodielinie herein und Dream Theater zeigen was sie können und grooven (mit einem sehr starken Myung) durch Breaking all Illusions, spielfreudig, dramatisch, elegant und gefühlvoll. Gipfeln tut das ganze in einer Demonstration von Petrucci. Was zum Teufel macht er da an der Gitarre? Eine Mischung zwischen Gilmour und Hackett erzeugen durch eine Fusion von Technik und Melodie einen wahren Hörorgasmus, bei dem ich immer wieder Gänsehaut bekomme. Wahnsinn was Petrucci hier hinlegt. Außerdem darf man endlich mal wieder drunter schreiben „Lyrics by John Myung“. Das Album schließt mit einer sehr ruhigen und melancholischen Nummer, in der LaBrie ganz weit in Vordergrund steht, was auch vollkommen in Ordnung geht.
Das Album ist durch, nun fällt mir auf, dass der Name Mangini, im Bezug zum musikalischen Inhalt gar nicht fällt. Warum?
Er fällt wenig auf. Er spielt richtig, er spielt sehr gut und er spielt komplex und unberechenbar. Doch irgendwie klingt der Sound wie immer und man hört wenig von seinem eigenen Stempel. Da er die Drumlinie nicht geschrieben hat, mache ich ihm jedoch keine Vorwürfe. Man warte das nächste Album ab. In diesem Album jedoch, fehlt die Emotionalität vom Vorgänger.
Fazit: Dream Theater besinnen sich auf eigene, alte Tugenden, dass ganze kriegt jedoch das moderne Soundgewandt und ist somit 100% Dream Theater. Für LaBrie ist das Album eine Erlsöung und es tut ihm einfach super gut endlich selbst die Gesangsmelodie geschrieben zu haben. Das merkt und hört man! Ansonsten sind Rudess und Petrucci in Höchstform und haben augenscheinlich richtig viel Spaß an diesem Stück gehabt. Dream Theater haben wieder einen Bassisten und Mangini ist trotz genialer Technik eher blass.
Punktzahl: 12 Punkte(Abzüge für Drumlinie und jeweils den beiden bei mir nicht zündenden Stücken)
Anspieltipps: „This ist he Life“ und „Breaking all Illusions“
Vergleichbar mit: Mischung aus Images and Words und Sysematic Chaos