Beiträge von backslash

    phil sieht seine kinder nicht, weil sie "tausende von kilometern" von ihm entfernt sind???


    schon mal ne landkarte zur hand genommen? der großteil der tour fand in deutschland und den unmittelbaren nachbarländern statt, da ist man eigentlich ruckzuck in der schweiz. zumal, wenn der kontostand einem gelegentlichen flug (vielleicht sogar im privatjet) nicht unbedingt entgegensteht.


    wenn der arme phil also seine kleinen kinder ein halbes jahr nicht gesehen hat, liegt das sicher nicht an der tour....

    hmmm, ich befürchte irgendwie eine Verpackung ähnlich der bei Zeitschriften-CDs. Und wie die immer ausschauen ... :(


    ich habe hier die encore-cd der gabriel-tour 2004... mach dir mal keine sorgen, die verpackung ist solide und stabil, keine papiertütchen oder dünnen papphüllen wie bei zeitschriften-cds.


    und beim zoll hilft dir die firma, indem sie einen geringeren wert der ware angibt.

    ...aber trotzdem ist es meine lieblingsband. jeder hat ein recht darauf, auf nem konzert das zu hören, was er möchte und jeder hat das recht dadrauf, dies ungestört zu tun. wenn einem ein stück nicht gefällt ist das ok, aber man sollte es nicht anderen durch zwischenrufe vermiesen.


    niemand hat ein recht darauf, bestimmte genesis-stücke zu hören... das ist eine freiwillige leistung der band, die man in anspruch nehmen kann oder auch nicht. ;)


    und fan einer band zu sein, heißt für mich nicht, dass ich ihr bedingungs- und kritiklos folge, wohin auch immer.


    davon abgesehen, kann von mir aus jeder an genesis lieben/hassen, was er mag... ich möchte hier nicht durch "zwischenrufe" irgendjemandem etwas "vermiesen". mit einer anderen meinung als der eigenen sollte aber jeder umgehen können. :)

    ...einen sehr schönen, ausführlichen konzertbericht...


    hat mir sehr gut gefallen! :topp:


    aus den verschiedenen, teilweise recht ausführlichen konzertberichten (täusche ich mich oder sind die hier im hannover-thread etwas ausführlicher als in den bisherigen?) kann man sehr schön die beiden wesentlichen lager der genesis-fans erkennen:


    1. der fan der frühen jahre (meist so bis 1982; die ganz harten natürlich nur bis 74 oder 77)
    2. der fan der pop-hochphase (1987-1992)


    diese beiden lager sind offenbar nur schwer unter einen hut zu bekommen. wo es den einen zu "lahm" und zu "langweilig" ist, wünschen die anderen die popsongs zum teufel. die einen wollen "stimmung", tanzen und mitsingen, am liebsten gleich beim ersten song von den sitzen springen; die anderen würden lieber still jede note genießen. die einen verlieren ihr leibliches wohl nie aus den augen (mit allen folgen ;) ) und rennen vor den zugaben aus dem konzert, damit sie ja schnell nach hause kommen; die anderen verschenken keine sekunde und bleiben natürlich bis zum letzten ton. die einen verbitten sich jede kritik an welchem song auch immer (auch "hold on my heart" ist genesis!!!) und bekommen da glatt einen "dicken hals"; die anderen trauen sich, eine kritische haltung einzunehmen und auch mal einen allzu kitschigen popsong nicht zu mögen.


    und so werden diese beiden fanlager wohl bis ans ende der tage nebeneinander her existieren... ohne die einen gäbe es keine stadionkonzerte und ohne die anderen würde die "proggige" seite von genesis in vergessenheit geraten.


    meine prognose für die zukunft: sie werden so schnell nicht mehr aufeinandertreffen, wenn überhaupt.


    mein wunsch wäre, dass genesis sich ein beispiel an peter gabriel nehmen und eine "clubtour" unternehmen, in der sie bevorzugt die musik der frühen jahre spielen. statt auf die "große lösung" zu setzen und beispielsweise "lamb" komplett und in originalbesetzung aufzuführen, könnten sie ja - ähnlich wie pendragon auf ihrer "past and presence"-tour - mehrere alben abdecken und jeweils die passende besetzung dafür auf die bühne holen. das würde peter z.b. davon entlasten, einen collins-song zu interpretieren und doch könnten so mehr fans auf einmal angesprochen werden.

    so, bin auch soeben wir zuhause eingetroffen... und hier kommt mein bericht.


    ich fang mal mit zwei "eingefangenen stimmen" anderer konzertbesucher an:


    mutter (etwa anfang 40) mit jugendlicher tochter, als sie im vorbeigehen (auf dem rückweg vom konzert zur u-bahn-station) unser gespräch über die lightshow und das kleine feuerwerk mitbekam): "ja, die lightshow war ganz okay, aber der rest.... ne glatte 6!!!"


    konzertbesucherin, die am getränkestand gefragt wurde, wie sie das konzert fand: "geil!!!!"


    für die stimmung am anfang war der oben schon mehrfach erwähnte heftige, wenn auch glücklicherweise kurze regenguss, der pünktlich zum konzertbeginn (nach bis dahin überraschend gutem wetter, der wetterbericht hatte da anderes angekündigt) niederging, natürlich nicht so toll. der opener ist so an mir vorbeigerauscht. der sound war anfangs in der tat nicht so toll. bei "land of confusion" fiel wohl mike's gitarre aus, er schrammelte auf dem weißen teil herum, es war aber nichts zu hören. irgendwann kam dann auch ein techniker, mit dem mike sich dann in richtung schlagzeug zurückzog. später (weiß nicht mehr, bei welchem stück) wurde dann wohl was an den keyboards gemacht (es war genau zwischen zwei stücken, phil kommentierte das launig ("diesen hintern kenne ich schon seit 20 jahren, der gehört zu....", "er steckt das kabel ein, und dann... es werden tasten gedrückt, aber nichts ist zu hören....")).


    ich saß (trocken) in block w13. dort war sehr gemischtes publikum aller altersklassen, manchmal schienen gar drei generationen nebeneinander zu sitzen. viele pärchen zwischen 30 und 55, vielleicht auch 60. wie kam die setlist dort an?


    der opener ("behind the lines"/"duke's end") wurde noch so hingenommen, auch wenn der großteil damit nicht viel anfangen konnte. bei "turn it on again" schauten die leute schon interessierter, nach "no son of mine" und "land of confusion" war aber alles gut, die ersten tanzten sogar schon. dann jedoch "in the cage"... die masse guckte ziemlich verständnislos aus der wäsche. dieser viele unbekannte text... diese rhythmuswechsel... wie gesagt, war der sound zu diesem zeitpunkt auch noch nicht optimal. dann dieses gedudel.... auszüge aus "cinema show" und "duke's travels" - das ging ja mal alles gar nicht. schließlich "afterglow" - immer ein schönes, ruhiges stück, wenn auch den meisten offenbar unbekannt.


    bei "hold on my heart" gab es am anfang ein paar pfiffe aus dem innenraum - das war den fans der frühen genesis wohl zu schnulzig-seicht. aber auch in meinem block war das nicht der zeitpunkt, an dem feuerzeuge und wunderkerzen ausgepackt wurden. "home by the sea" hingegen wurde aufgrund des treibenden rhythmus wieder gut angenommen, erstaunlicherweise vor allem der zweite teil. und so ging es weiter... viele fragezeichen in den gesichtern bei den "alten, alten stucken", freudige reaktionen bei sattsam bekannten hit-singles wie "mama" und "invisible touch", unverständnis beim rest. nach gut zweieinhalb stunden dann die bekannten zugaben: erst "i can't dance" (ich find's peinlich) und schließlich "carpet crawlers". letzteres funktionierte als abschluss erstaunlich gut: die lichteffekte zauberten eine "schöne stimmung" ins stadionrund, danach waren irgendwie keine wünsche mehr offen. nach konzertende gab es von der konserve dann noch "fading lights".


    meine persönlichen highlights:


    1. "firth of fifth" - das gitarrensolo von daryl war nie besser
    2. "ripples" - hat mich sehr bewegt, dieses fragile stück nach 30 jahren live zu hören
    3. "los endos" - für mich seit 1977 das beste, symphonischste und mitreißendste stück überhaupt (leider hat sich meine frau dabei gelangweilt und wollte mir kurz vor ende "reinquatschen" :eek: )
    4. "carpet crawlers" - immer wieder gut


    noch ein paar abschließende gedanken zu setlist insgesamt:


    ich behaupte mal, dass die jungs mit der - trotz einbeziehung fast aller hits - zeitlich ausgedehnten setlist viele der "hit-fans" verprellt haben. die sind gekommen, um phil collins zu sehen und einige seiner hits, die er mit seiner hausband genesis eingespielt hat, zu hören. die würde es vermutlich wenig stören, wenn er auch noch "in the air tonight" oder "sussudio" zum besten gegeben hätte.


    noch so eine tournee - ohne neue platte, auf der keine hits sind, die jeder rauf und runter kennt - würde genesis vermutlich ruinieren. nochmal setzen sich die "hit-fans" sich nicht fast drei stunden in ein stadion, um sich unter die nase reiben zu lassen, dass genesis nicht die hausband von phil collins sind und ihre wurzeln im progressive rock der frühen 70er haben. und welche "hallen" man heutzutage mit gut gemachtem prog-rock füllen kann, muss ich hier wohl keinem sagen (schon mal auf einem iq-, pendragon- oder flower kings-konzert gewesen?).


    phil sitzt nicht - wie mancherorts behauptet - während des halben konzerts hinter dem schlagzeug. er hockt da erkennbar länger als bei früheren genesis-konzerten und sicher deutlich länger als bei seinen solo-auftritten, aber nach wie vor gibt er die meiste zeit (ca. zwei drittel) den sänger und frontmann.


    so, ich wollte glaube ich noch mehr schreiben, aber mehr fällt mir jetzt nicht mehr ein. mit blick auf die uhr werde ich mich jetzt wohl ins bett verziehen....

    boah, die faz wollte es aber wissen...


    der verfasser des artikels liest schon aus den äußerungen der pressekonferenz heraus, dass genesis sich noch einmal als progger beweisen wollten:


    "Als (...) die Wiedervereinigung verkündet wurde, machte das Trio deutlich, dass es bei dieser Sonder-Tour um die Regelung des Nachruhms geht, um eine fundamentale Richtigstellung: Freilich habe man Gelegenheitslyrik verfasst, doch erinnert sein will man als Epiker."


    hmmmm, so hab ich das selbst bisher aus keinem genesis-interview herausgelesen.


    offenbar ist der autor selber prog-fan, denn die phase seit 1978 war für ihn "...eine vergoldete Bauchlandung in der Matschpfütze des Mainstream-Pop"


    das konzert begann für den faz-schreiberling nicht sehr verheißungsvoll:


    "Dabei hatte es durchaus geistlos begonnen, nach wenig erhebenden Keyboardstandards..."


    dann ging es aber richtig zur sache:


    "Die Omega-Rentner ließen noch einmal die Alphatiere heraus, die sie einst waren. Retroprogressiv muss man das wohl nennen, ohne dass es abschätzig klingen soll."


    omaga und alpha, ende und anfang; genesis zeigt noch einmal allen, wo es langgeht... der mann erklärt's uns und spielt souverän mit worten ;)


    er lästert dann noch kurz über die massen, die nur wegen der "eingestreuten" hits gekommen sind und sich dankbar zu deren rhythmus wiegen, aber das währte nie lange...


    "Doch aller Gebrauchspop wurde weggespült von der hoch aufgetürmten Artrock-Welle, die selbst nicht ganz zeitlos sein mag (an Lächerlichkeit kaum zu überbieten etwa das zweihälsige Gitarrenmonster), aber schlichtweg ausgefeilte musikalische Kunst."


    wow, was müssen sie überrollt worden sein....


    zum schluss gibt's noch eine große schüssel pathos:


    "Genesis will diesem Land (gemeint ist Deutschland, d.V.) seinen wertvollsten Schatz vermachen, den Progrock."


    im moment meine ich, der mann übertreibt, aber ich warte natürlich noch ab, bis ich (am samstag) das konzert selbst erlebt habe.


    mit den schlichten fakten nimmt es der wortakrobat nicht so genau: zur kompletten wiedervereinigung fehlt ihm nur "erzengel gabriel" (who the fuck is steve hackett?), die tourmusiker stuermer und thompson adelt er gleichwohl zu "ehemaligen mitgliedern".


    edit: sehe gerade, dass es für den faz-artikel einen eigenen thread gibt... also meinetwegen dahin verschieben.

    bin auch in hannover dabei, da mir die düsseldorf-termine (wohne in münster) nicht auskommen, da ich am dienstag in urlaub fahre....


    ich komme mit dem auto und fahre auch ungern die parkplätze direkt am veranstaltungsort an. die (straßen?)bahnlinien sind ja hier schon genannt, aber an welcher station, die nicht allzuweit entfernt liegt, kann man gut parken?


    hier mal der netzplan der stadtbahn hannover: http://www.efa.de/efa_download/netz/2006_Stadtbahnnetz.pdf

    jo, der eine oder andere satz fehlt in der veröffentlichung der stuttgarter nachrichten, aber nix wesentliches.


    offenbar haben die alle das selbe, vor monaten (wann war phil in utrecht wegen dieser ollen tarzan-proben?) geführte interview mitgeschnitten und sich verpflichten müssen, es erst kurz vor der tour zu veröffentlichen....