Beiträge von ForPlay

    Gibt's dazu eventuell genauere Informationen oder Hintergründe?

    ich versuchs, aber selbstverständlich zu 100% meine subjektiven Eindrücke:


    als Mike Phil vorgestellt hat als „First he was the Drummer, Then the Singing drummer etc.“ War das irgendwie berührend, weil derart hölzern und frappant auf die Tatsachen reduzierte, vorgetragene Rede, mit keinerlei zusätzlichen Emotionen oder Worte welche seine Wertschätzung für Phil gezeigt hätten. Aber natürlich konnte wer wollte alles und genau diese Wertschätzung darin hören.


    Es ist wohl genau die Art von Mike und Tony wie eine überschwängliche Liebesbekundung ausgedrückt wird (Follow you Follow me), die einmal mehr in starkem Kontrast zum emotionalen Phil steht. Und so hat evt. diese unbeholfene/flapsige Art seines Freundes in Kombination mit dem frenetischen Applaus des Publkums und seinem Wissen um den baldigen Bühnenabschied, ein paar Emotionen bei Phil ausgelöst, das Gesicht kurz vor Rührung zitternd, und.. ich kanns nicht bezeugen, aber scheinbar nah an einem Tränchen, das Licht wurde weggenommen und „no son“ begann. Im Intro hatte Phil zwei drei Takte Zeit sich zu sammeln. Putzte er im Dunkeln noch seine Brille? Ok evt. ab hier zuviel Spekulation, aber lieber dazu als etwa zu seiner Ex-Frau.


    so wars… aber evt. auch ganz anders, wenns Phil selbst erzählen würde…

    Ich habe nach allem was war in den letzten Jahren und Monaten bis 1 Stunde vor dem Konzert nicht richtig damit gerechnet, dass das Konzert stattfindet und ich dann auch dabei bin.


    Und doch, ich war dabei, die Augen blieben trocken, aber das Herz erfüllt!


    Gleich vorneweg: ja ich war kritisch im Vorfeld, wegen dem Gesang und vorallem wegen der Setlist. Und trotzdem ist es natürlich „meine“ Band, ich bin ein Fan über alle Dekaden, ich mag sogar verhasste Songs wie in too Deep und andere, aber eben auch das Versponnene von Lamia.


    Sie hatten eine Wahnsinnspräsenz gestern, die Musik sehr, sehr druckvoll, gewohnt Genesis eben. Diese absolute Schärfe, das setzen der Akzente in den Songs am richtigen Ort, diese Power unterscheidet sie wohl am stärksten von allen Coverbands und wohl auch von Steve und noch mehr von Ray.


    Wie schaffen die das nur, nach so vielen Jahren dieses Niveau nochmals oben zu halten?


    Dann Phil: UNGLAUBLICH. Ich hatte nun lange Zeit mich vorzubereiten und wusste was mich erwarten würde. Aber was ich nun hörte war ein äusserst leidenschaftlicher Sänger, der teils sogar in harten Passagen in seine „raue Stimme“ wechselte. Und überhaupt energiegeladen/kräftig/manchmal mächtig!


    Was war das? Die Einbussen bewegen sich im 30% (nicht 80% wie befürchtet) Bereich und wurden wo nötig ausgeglichen, aber nicht versteckt.


    Bin ich nun völlig verblendet, nur weil ich am Konzert war? Ich glaube nicht (nur). Ich war/bin mir sicher, dass er massiv besser gesungen haben muss, als an etlichen Konzerten zuvor. Offenbar haben das ja auch andere so empfunden.


    Dann die Setlist: das Konzert hat einen sehr dichten Spannungsbogen und ich kann nach all den Jahren diesbezüglich Frieden mit ihnen schliessen. Es ist kein the Knife, oder Suppers Ready das ich gerne gehört hätte, aber evt. ein me and Sarah Jane, oder ein Dreaming while you Sleep oder ein ausgespieltes Tonight, Tonight.


    Aber ich habe nun 1:1 das jahrzehhntelange Dilemma in dem sie stecken am Konzert einmal mehr miterlebt und ein bisschen meinen Frieden damit schliessen können. Denn das ist schon heftig als Band mit diesem Spannungsfeld umzugehen, und ist schon ein bisschen tragisch, dass das bis zum Schluss geblieben ist. Denn Genesis ziehen ja bekanntlich grosse Massen an „Fans“ an, es ist fast unmöglich mit ihrem Spektrum an Songs alle zufriedenzustellen bzw. alle nur ein bisschen vor den Kopf zu stossen.


    Nun immer wenn meine Partnerin voll bei melodiöseren/poppigeren Hits dabei war, kam ich minim in die Warteposition bis zum nächsten „richtigen“ Genesissong. Bei ihr genau umgekehrt, absitzen und etwas warten bei konfusen Instrumentals. Und sie orchestrieren das im Grunde meisterhaft, genau im richtigen Moment kommt der Wechsel in die eine oder andere Richting. Beide können sich trotzdem „wohl fühlen“ bzw. bleiben dabei.


    Was es noch zu sagen gibt: Phil hat etwas geweint. No Son of Mine war mega, i can‘t dance konnte ich hören! Tony Smith hetzte zwei, dreimal auf Armlänge an uns vorbei. Bei i can’t dance wurde zu Beginn eine andere falsche Loopversion eingespielt, was sehr lustig war, weil wir eine Hundertstelsekunde dachten, dass sie was neues machen ;)


    Und meine Prognose: es passiert heute und Morgen nichts besonderes, evt. kommt Peter für eine kurze Umarmung auf die Bühne.


    Ich habe noch nie in meinem Leben so viel für Tickets bezahlt, es bewegte sich nah am dekadenten Bereich: aber es hat sich gelohnt, Genesis war und ist voll da. Und… leider habe ich nochmals Appetit auf viiiiel mehr bekommen, ich hätte/habe noch lange nicht genug, konkret fehlt mir ein Album.


    Es wird nicht kommen und ich bin aber auch einfach nur dankbar für alles das sie uns gegeben haben, das ist unbezahlbar.


    Adieu Genesis, ich liebe euch über alles!

    Ich konnte es nicht verhindern, aber das nervöse Rumgefuchtel von H im Video liess sofort folgende Assoziation (> Minute 1) bei mir entstehen, wobei das natürlich eine Ehre für H ist, weil das ein phantastischer Film ist. Und auch hier ist die Welt natürlich schlecht.

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    gefällt mir grundsätzich sehr gut.

    Eine interessante Mischung: einerseits sehe bereits die Brücke zum Songwriting bei den Mechaniks-Songs (die mir ja fast ausschliesslich auch sehr gut gefallen).

    Andererseits ist im eher negativen diese Tendenz spürbar von Rutherfords schwülstigem Fonduekäse-faden-Songwriting in Slow-Motion (so…endlich ists raus und ich konnte das sagen wofür ich bisher keine Worte gefunden habe), bei dem ich irgendwie «Restless Legs» und eine innere Nervosität bekomme.


    Das hat begonnen bei «Your own special way» und hat aufgehört bei «Uncertain Weather». Rückwirkend das Hauptproblem des ganzen CAS-Albums (Fondue-Käsefaden-Songwriting = ab jetzt F-Kf-S in SloMo)

    Klare Regel für die nächsten Umfragen mit den *Wenigsten?*-Fragen: Nimm nicht das was du denkst, sondern das genaue Gegenteil! Darauf hätte ich schon im letzten Jahr hören sollen. Was am beliebtesten ist, fällt relativ einfach. Was am wenigsten gemocht wird, verdammt schwer! Und runter von Platz 1 nach nur einem, glorreichen Tag.

    Stimmt, diese Strategie könnte aufgehen. Ich versuche mir beim Beantworten der Fragen etwas die verhasste Popularitäs-Denke von Mike, Phil und Tony anzueigenen, wenn sie die Setlist festlegen – kommt meist (im letzten Jahr) ganz gut hin.

    Weil ichs beim ersten Mal NICHT getan habe, lag ich hier falsch, beim zweiten Mal aber eben richtig: die versteckte, vergessene Perle Ducchess ist neuerdings in den Fokus gerückt, da einzige Überschaschung in der Tour-Setlist, ergo der Gewinner. Secret World einer meiner persönlichen Lieblingssongs, aber absolut out of Focus, ergo der Verliererer/bwz. Gewinner.

    Knacknuss und nicht zu vergessen sind die «alten» Fans, welche ein Ergebnis verfälschen/umkippen können ;-)…

    Es macht wieder Spass, Danke!

    This Train Is My Life, Essence, Asylum Satellite #1, der Marzipan-Mann, Real Tears For Sale und auch das etwas simplere Whatever Is Wrong With You. Die Dreiergruppe auf Somewhere Else finde ich auch ganz stark, wenn auch das Album insgesamt nicht so durchgehend stark ist. Sounds – gerade Gaza fand ich stark, aber auch den Titelsong und gerade das für mich übergeniale Power.

    danke Earl, nahezu alles Songs die mir auch zusagen… Marzipan finde ich super, Trap the Spark gefällt mir aber auch noch, hier funktioniert für mich das spärische/traumsequenzartige noch sehr gut… eine ganz eigene Stimmung, wird erzeugt, Melodien die sich im Unkonkreten verlieren und wieder zurückfinden…das passt hier. Hackett hat sowas ähnliches bezüglich Stimmungen auf Genesis Revisited I geschafft.


    Auch bei „Power“ und „Sounds that can‘t be made“ bin ich mit dir einverstanden, diese Songs liessen mich schon genau/interessiert/aufgeweckt hinhören, nach dem 20jährigen von Mosley sanft begleiteten Schlaf :)


    Asylum kann man so sehen wie du Prophet das tust, ich habe ihn anders gehört, obwohl ichs schon nachvollziehen kann was du meinst, nur höre ich das viel stärker bei anderen Songs/Alben.


    Das hochgelobte Marbels fand ich jedoch bei Herausgabe bereits nur noch langweilig und beliebig. Ich habe mir dann jedoch einige der zahlreichen, inoffiziellen Liveversionen auf der Marillion-website gekauft: grad Asylum hat mich hier mit einer sehr grossen Power/Dynamik überzeugt, aber auch zu noch sphärischeren, repetitiveren Songs wie Invisible Man habe ich mir erst über die Liveversionen einen Zugang verschaffen können.


    Trotzdem finde ich sie toll, auch FEAR nicht total daneben, aber mit dem neuen Song wirds mir grad etwas zuviel/wird mir wieder langweilig.

    Habe sie übrigens zu Hogarths Anfangszeiten live gehört – war schon krass gut seine Stimme, ohne näseln und nuscheln…, the King of Sunset town, sehr, sehr cool, oder eben gerade nicht cool, sondern eine Wahnsinns Dynamik hatte das, Mosley fährt über seine Kübel von links nach rechts und wieder retour. Hogarths weisse Handschühchen etwas peinlich, das waren wohl letzte Überbleibsel der Gabriel/Fishschminke, bzw. -Theater. das waren im Grunde Genesis mit den Sounds von Selling und Abacab zugleich vereint > Sounds that can‘ t be made ;)


    Und die spielen das Zeugs ja heute noch richtig gut, da schnarcht dann gar nichts und niemand mehr auch der Schlagzeuger nicht.

    Kann mich hier den meisten Beiträgen anschliessen. Wobei für mich Neverland eben auch bereits unter den typischen Plätschersound fällt.


    Der Abschied war bereits mit Radiation gegeben, kaufte dann hoffnungsvoll noch ein paar weitere Alben mit verlässlicher und vermehrter Enttäuschung. Ich entschied, dass Marillion für mich gänzlich uninteressant geworden sind.


    Und dann die rückwirkende Wiederentdeckung vor ca. 7 Jahren, ausgerechnet über die beiden auch sehr unpopulären Alben Happiness is the Road (zuerst Liveversion des entsprechenden Songs)


    Fasziniert habe ich die Frische dieser traum/halbschlafartigen Sequenzen den tollen Stimmungen zugehört und finde sie bis heute sehr gut und auch mutig, manchmal hats mich fast etwas an Lamb errinnert.


    Dann rückwärts das ebenfalls bisher ignorierte Album Somewhere Else entdeckt. Der Sound, die Aufnahme ist immer noch etwas dünn und interessieren tut mich nur die Hälfte des Albums, diese jedoch scheint mir sehr gelungen mit einer versteckten Songwritingperle:

    die Dreiergruppe Somewhere Else, Voice from the Past (die Perle…. herausragend! schon fast ein Lieblingssong von mir) und No such Thing.


    Sounds that can‘t be made fand ich dann ausser Gaza bereits wieder sehr gut – Marillion waren zurück in meinem Fokus. Starke Abkühlung dann bereits wieder mit FEAR, auch die ganze thematische Ausrichtung, bzw. die Aufbereitung davon wirkt irgendwie pubertär.


    Und nun der neue Song…

    You‘re gone

    Während dem Musikhören wird mir grad das Problem von Nursery Crime bewusst, das im Grunde kein Richtiges ist:


    Die darauffolgenden 4 Studio-Alben von Genesis sind dermassen dicht und perfekt, jedes für sich alleinstehend, dass Nursery hier einfach etwas/minim schlechter abschneidet.

    Die waren 21/20 Jahre alt! Da verzeihe ich ihnen sogar den Bühnenklamauk.


    Dann drückt bereits wieder die aktuelle Setlistentäuschung/Ärger bei mir durch: haben die denn all ihre wunderbaren Songs selbst vergessen?

    Vielen Dank Mutzel und Martin. Und einen Account auf der Movementseite konnte ich wirklich problemlos erstellen (will halt nicht überall einen Account), nur der Torrent und die Flac-Files waren eine kleine Herausforderung.


    Letztendlich finde ich natürlich auch die «ehrliche, authentische» Variante die beste.

    Die Frage bleibt ab wann wird «optimieren» zu «mogeln», vorallem in elektrisch, verzerrter verstärkter Musik. Früher lief ja bereits ein Keyboard mit den Soundimitationen, oder einer verzerrten E-Gitarre unter «gemogelt» – unter Akustik-Puristen bis heute.

    Und wer sagt uns eigentlich, dass sie nicht bereits dezent damit arbeiten? Die Verlockung muss doch riesig sein – die Welt etwas schöner aussehen zu lassen. Das war nämlich mein erster spontaner Gedanke, weil die Töne im No Son-Intro kurzzeitig so gut passten. Dann eben die Errinnerung ans Statement des Tontechnikers – das Fazit wäre also: sie könnten schon was tun, bzw. technisch nachhelfen, aber sie wollen nicht.

    Letztendlich berührt es mich ja auch in Phils wackeliger Stimme das älter werden ganz allgemein und seine Geschichte zu hören. Wenn es aber nur um den Musikgenuss geht ,würde ich halt trotzdem die unethische Version wählen.