Beiträge von GgEeNnEeSsIiSs

    Ich versuche seit heute morgen um kurz nach 9 auf drei Geräten mit zwei verschiedenen Presale-Codes zwei Karten für unter 200 Euro für den 14., den 23., den 24., den 30. oder den 31. August zu bekommen - keine Chance. Das Ganze nervt einfach nur noch. Das Veranstaltungskonzept und die Preise sind auch einfach lächerlich und jenseits von Gut und Böse.

    Danke für den ausführlichen Bericht! Da kommt Freude auf: Ich bin am Dienstag mit meinem Vater in Frankfurt dabei und freue mich sehr, Kunze nun auch mal mit Verstärkung zu sehen. (Auf der letzten Band-Tour hatte er das Konzert, für das wir Karten hatten, (produktionsbedingt?) abgesagt...)


    Die Setlist liest sich ziemlich gut und lässt nur wenige Wünsche offen. (Als Balladenheini würde ich mich natürlich über Lisa und Du wirst kleiner wenn du weinst freuen - und, dass er Ich Hab‘s Versucht selbst singt). Das aktuelle Album* läuft zur Zeit auf Heavy Rotation in meinem alten Opel und ist überraschend gelungen und vielfältig. Schön, dass er es nahezu komplett live spielt.


    Auf die Sprechtexte könnte ich persönlich generell eher verzichten. Politisch ist er mir nicht sonderlich nahe, weil ich einige seiner „kernigen“ Statements für zu unreflektiert halte: Er ist, trotz seiner auch nicht ganz einfachen Biographie*, als - Achtung, Triggerwarnung - alter weißer Mann schlichtweg wesentlich privilegierter als die meisten der Bevölkerungsgruppen, mit denen er gerne mal hart ins Gericht geht. Ich gehe aber davon aus, dass er andere (und weniger) Texte vorliest als auf dem Solokonzert mitten in der Pandemie, als ich ihn zum ersten und bislang letzten Mal live erlebte.


    * Die Deluxe-Ausgabe von Können vor Lachen kann ich wärmstens empfehlen: Die darauf enthaltene Doku (Werdegang - 40 Jahre Heinz Rudolf Kunze oder so…) ist wirklich sehenswert. Darin kommen u.a. auch Christian Wulff, Reinhard Mey und Klaus Meine zu Wort.

    Danger Dan hat im Januar mein Konzertjahr eröffnet mit seinem „Kunstfreiheit“-Programm. In der Elbphilharmonie wirkte das Konzert nochmal stärker als noch im Herbst zuvor in der Alten Oper zu Frankfurt. Absurdes Setting, tolles Konzerterlebnis.


    Robbie Williams‘ Konzert in der Frankfurter Festhalle hat mir im Februar erstmalig eine Covid-Infektion beschert und blieb, wie meistens, hinter seinen Möglichkeiten - war aber trotzdem ein schöner Abend. Den allermeisten dürfte das Konzert sehr gut gefallen haben; für mich wäre mehr Robbie Williams-Musik und weniger Show „mehr“ gewesen.


    Die fantastische Abschiedstournee von Elton John habe ich im April und Mai noch mehrfach gesehen. Am eindrücklichsten war die Reise nach London mit meinem Vater zum Konzert in die O2 Arena, wo auch Bernie Taupin zugegen war und die Stimmung einfach bombastisch war. Das letzte Deutschlandkonzert (der Tour?) in Köln war aber auch tadellos, traumhaft - eine einzige Zelebrierung eines Jahrhundertkünstlers.


    Der lang ersehnte Auftritt vom Steve Hackett im April in Wuppertal hat mir gut gefallen, aber leider kamen Orchester und Chor nicht immer sonderlich stark zur Geltung und auch hätte ich gerne Amanda Lehmann den Hierophant singen hören. Vielleicht klappt‘s ja 2024 in der Royal Albert Hall.


    (Etwas überraschend) grandios waren die Sportfreunde Stiller im Mai im Offenbacher Capitol. Endlich mal wieder ein schwitziges, intimes, euphorisierendes Clubkonzert! Poprock vom Gymnasium für Millennials like me, und im Club noch schöner als im Jahr zuvor Open Air hier bei uns auf dem Gießener Kultursommer.


    Genauso klein, schwitzig und ausgelassen war der „Warm-Up Gig“ von Herbert Grönemeyer und Band im Pier2 in Bremen: Einen meiner ewigen Lieblingskünstler kurz vor Tourbeginn in meiner alten Heimat mit guten Freunden im intimen Setting zu erleben, hat tierisch Freude gemacht. Drei Stunden volle Power, fast die gesamte neue Platte und nahezu alle Klassiker - was will man mehr? „Meine“ weiteren Konzerte der „Das ist los“-Tour waren dann auch klasse und für mich ungemein befriedigend. Schon Wien war speziell und bereits von „Sonderzugaben“ geprägt, Mannheim dann noch relativ normal (aber dank „Grönemeyer-Newbie“-Schulfreunden ein Fest), Frankfurt irre und die Waldbühne und das - heute wieder im TV gezeigte - Abschlusskonzert auf Schalke schlichtweg außergewöhnlich. Freue mich sehr auf 2024!


    Ganz besondere Konzerterlebnisse beschert hat auch mir dieses Jahr Peter Gabriel. Das Setting der Waldbühne war für das Konzept eher suboptimal, das Berliner Konzert dank der musikalischen Klasse und des Ambiente trotzdem super. Jetzt Kommt Die Flut hat mich ziemlich aus der Spur geworfen; ein großer, nachhallender Moment. In Frankfurt hat mich das Konzert dann vollends überzeugt, weil die Show im Dunklen besser wirkt, die Stehplätze für bessere Stimmung sorgen und ich die neue Musik bereits besser kannte.

    Bestens unterhalten fühlte ich mich Ende Mai bei Mike & the Mechanics in der Jahrhunderthalle. Eine Freude, Nic und Mike zuzusehen, wie sie zusammen musizieren und Spaß haben…


    Definitiv wieder ein Highlight war die Londonreise im Juli zum British Summertime-Kultursommer im Hyde Park. Sowohl Billy Joel also auch Bruce Springsteen haben grandios abgeliefert und mir einige persönliche Wünsche erfüllt. Das Drumherum liebe ich eh und hoffe noch auf die Ankündigung, dass dort nächstes Jahr Paul McCartney spielt… Die Springsteen-Konzerte in Hamburg und Hockenheim warteten dann leider „nur“ mit einer um zwei Songs gekürzten Fassung der Londoner Setlist auf, haben aber trotzdem großen Spaß gemacht. Möchte beide nicht missen und freue mich auf San Siro in 2024!


    Im Spätsommer habe ich dann mal wieder meinen alten Herrn zu BAP ins Hanauer Amphitheater begleitet. Leider war der Sound suboptimal und es war mega schwül unter der Zeltkuppel, aber das Konzert war mit über drei Stunden Spielzeit wieder beeindruckend. Dank Steve Hackett fahren wir nächsten Herbst also nach Wuppertal, um BAPs Retroprogramm dort zu sehen. Muss mich bis dahin wohl mal etwas genauer mit deren Œvre auseinandersetzen…


    Mitte Oktober haben meine Freundin und ich dann abermals eine Reise zurück in unsere Jugend der Nullerjahre unternommen, als wir uns Juli in der Oberurseler Stadthalle angeschaut haben. Dass die Frankfurter Sparkasse das Konzert in einem hässlichen 70er Jahre-Gebäude veranstaltete, führte dazu, dass es vor der Bühne auf der einen Seite eine Bestuhlung gab und auf der anderen Stehplätze - und auch dazu, dass die Eintrittskarte keine 30 Euro kostete. Das Konzert war wunderbar, aber mit rund 100 Minuten etwas kurz. Die Rahmenbedingungen dürften nächsten Herbst in der Batschkapp bessere sein, wenn die Jungs aus Gießen um Frontfrau Eva 20 Jahre „Es ist Juli“ feiern…


    Den Abschluss des Konzertjahres markierte für mich Ane Brun im Berliner Admiralspalast - mit einem rundum perfekten Konzert. Definitiv ein Highlight des Jahres.


    Insgesamt hatte ich wieder ein tolles, vielfältiges Konzertjahr mit etwas mehr altersgerechneter Musik als üblich :) Schwer zu sagen, was mir am besten gefallen hat. Zu unterschiedlich die Musik, die Künstler:innen, die Locations, die Rahmenbedingungen - und meine Begleitungen. An dieser Stelle einen herzlichen Gruß an Alex22 :mosh:- es war mir mal wieder ein Fest!