Beiträge von Eucharius

    Mein Handy habe ich gestern weggesteckt, um mich auf das Konzert zu konzentrieren (im Gegensatz zu dem Kerl vor mir, der ständig What's App Nachrichten schicken musste), aber "You know what I mean" musste ich unbedingt für die Nachwelt festhalten. Urteilt selbst (oder lasst es, solltet ihr noch Konzerte vor euch haben). Mensch, ich habe beim Betrachten der Bilder schon wieder Tränen in den Augen...


    Phil Collins - You Know What I Mean

    Zu der Alkoholkrankheit sagte/schrieb er ziemlich am Ende, dass er mit 56 (?) Jahren zum Alkoholiker wurde. Ich dachte beim Nachrechnen noch, dann müsse er während der Genesis-Tour ziemlich gebechert haben. Wahrscheinlich aber war es wirklich schleichend.


    An den genauen Wortlaut kann ich mich nicht mehr erinnern (habe nur das Hörbuch durch, die Printausgabe folgt Weihnachten), aber bzgl. der FFF-Tour meinte Phil in etwa, er würde an Orten spielen, an denen er zuvor nie gespielt hatte wie Helsinki/Finnland. Dabei war er zumindest mit der Bigband 1998 dort (Bootleg "Watch what happens"). Vielleicht bezog er sich aber auch auf seine Solo-Auftritte.

    Mein Hörbuch kam auch am Samstag an und ich habe heute eine längere Autofahrt zum Reinhören genutzt. Die Gestaltung/Verpackung hat mich allerdings etwas abgeschreckt. Eine Spindel mit einem Stapel CDs und das war es (kein Booklet etc.). Schade, aber diese lieblosen Veröffentlichungen ist man leider aus dem Genesisumfeld mittlerweile gewohnt. Letzten Monat habe ich mir das deutsche Hörbuch zu Springsteens "Born to Run" zugelegt. Hier hat man die 17h auf drei mp3-CDs verteilt und diese in ein schönes kleines Buch mit Text und - ich vermute - allen Fotos des Buches gesteckt. Sieht alles in allem sehr wertig aus. Bei Phil ist mir schon nach dem Herausholen der ersten CD die Halterung auseinandergebröselt...


    Aber gut, es kommt schließlich auf den Inhalt an. Nach Rutherfords leider etwas zu kurzen, aber dennoch sehr informativen Biographie, hat mich auch Phil sofort gefangen. Sein Schreibstil ist sehr flüssig, weit weniger lyrisch als Bruce und mit wenigen Ausnahmen bisher linear. Man kann das Hörbuch also ohne Probleme unterbrechen.


    Gerade bin ich beim Genesis-Einstieg angekommen und nun wird es natürlich richtig interessant. Trocken ist es bisher zu keiner Minute, dafür garniert Phil mit seinem typischen Humor die Stationen seines Lebens. Mehrfach lachen musste ich bei der Geschichte zu den Aufnahmen und die Nachwirkungen von George Harrisons "All things must pass" (Bastard! ;)).

    Seltene Einigkeit hier im Forum. Wir saßen in Block B2, Innenraum, mit gutem Blick zur Bühne, waren aber ebenfals Opfer der miesen Akustik. Lag es am (warum auch immer) geschlossenen Dach? Gleich zu Beginn bei "Miami 2017" kam nur ein einziger Soundbrei an. Gefühlt wurde es später etwas besser (oder der Gewöhnungseffekt trat ein) und bei den Balladen konnte man Billy und sein Piano sogar auseinanderhalten.


    Aber was solls, ein Lebenstraum ist für mich in Erfüllung gegangen, Billy einmal live gesehen zu haben ohne extra nach NYC zu müssen. Meine Höhepunkte an dem Abend waren "Scenes from an Italian Restaurant" (schon immer einer meiner absoluten Favoriten - ich liebe einfach Saxophon, so lange es nicht schmalzbeladen daherkommt), "She's always a woman to me", "NY state of mind" und überraschenderweise "Leningrad", das ich bisher auf keiner Liveaufnahme/Bootleg gehört habe.


    Einzig das völlig unpassende "Highway to Hell" im letzten Drittel hat mich rausgerissen. Was sollte das? Sind wir in Australien? Der gute Billy hat auch so 2,5 h nur bekannte Songs gespielt und hätte mit Alexa, Honesty, Laura, I go to extremes, A matter of trust, Billy the Kid, The Stranger etc. noch genügend Songs zur Auswahl gehabt. Oder warum nicht mal "Streetlife Serenade" spielen (hat er das überhaupt mal in den letzten 35 Jahren?). Nun gut, das Publikum ging bei Highway jedenfalls richtig ab, also in Billys Augen alles richtig gemacht.


    Unterm Strich war es ein wirklich großartiges Konzert mit einem wahren Entertainer und großartigen Musiker. Hätte mich Bruce Springsteen nicht 2x dieses Jahr weggeblasen und gezeigt was ein ultimatives Livekonzert ist, dann wäre Billy trotz der Soundprobleme mein Konzert des Jahres gewesen.

    Bei mir wird es Wembley am 5.6. werden. An die Tickets kam ich gestern 10:00 relativ problemlos. Das war bei den skandinavischen Ländern wohl nicht so. Ich hatte die Salamitaktik mit der Veröffentlichung der Tourdaten satt und nun kann ich mal wieder ein verlängertes WE in London verbringen.


    Nach der VÖ der Deutschland-Termine werde ich wahrscheinlich noch das Olympiastadion Berlin mitnehmen. Mir wäre Waldbühne ö.ä. lieber gewesen, als das Olympiastadion mit der miesen Akustik und ziemlich lahmen Stimmung (ich erinnere mich mit Grauen an Grönemeyer von einigen Jahren: wir hatten Sitzplätze im Bereich der großen Leinwand und haben fast nichts verstanden).


    Auch wenn sich die Setlist bis auf den letzten Teil wohl nicht großartig ändern wird, freue ich mich auf die Tour. Vielleicht spielt er das River-Album in Europa auch nicht komplett und dafür mehr Outtakes oder Zuschauerwünsche.