Beiträge von Eucharius

    Es sind jetzt sogar schon 4 Konzerte in Gelsenkirchen und ich überlege ernsthaft, mir das anzutun. Die Musik ist nicht so meins, aber die Shows müssen ja bahnbrechend sein. Ich werde morgen versuchen, Karten zu bekommen.....


    Gruss


    ChristianM

    Mein ernstgemeinter Rat: lass es. Ich hatte letztes Jahr das Vergnügen, weil jemand eine Karte übrig hatte und ich mich wegen des Geile-Show-Arguments überreden ließ, obwohl das gar nicht meine Musik ist. Vorn auf der Bühne nur unverständliches Gebrüll, bei dem dennoch alle um einen herum mitgrölen. Ab und an wird das Feuer gezündet und es wird spürbar warm im Stadion. Das war's dann auch schon. Sicherlich nicht unspektakulär, aber wenn man mit der Musik nichts anfangen kann, langweilt man sich dennoch. Da es genügend Fans zu geben scheint, lass denen das Vergnügen und begib dich nicht in den Eventim-Warteschlangenstress.

    Sollte Wien für dich eine Option sein: da geht mit dem Artistpresale mittlerweile Saalplanbuchung, keine Warteschlange, Tickets für alle drei Shows verfügbar, für Samstag sogar massenhaft.

    Ich hatte mich für München registriert. Keine Chance, dort an 3 Sitzplatztickets zu kommen (wegen Schule nur Sa möglich). Wien ist tatsächlich eine Alternative und von uns nicht viel weiter weg als MUC.

    Leider komme ich mit meinem München Code nicht rein und die Presaleregistrierung für Wien ist abgeschlossen. Magenta gibt es für Wien nicht. Also versuche ich wohl morgen beim regulären VVK direkt für Wien mein Glück.

    Einmal Hockenheim und nie wieder!!

    Bin mittlerweile in einem Alter, in dem mir Sitzplatzkonzerte in Hallen besser gefallen und ich mir den Stehplatzstress nicht mehr antun muss. Aber hier war die Aussicht auf Party im FOS1 doch zu verlockend. Meine Familie hatte ich in Karlsruhe untergebracht und mich kurzerhand wegen der horrenden Parkgebühr und der Hinweise des Veranstalters mit der S-Bahn statt dem Auto nach Hockenheim begeben. Der Zug fuhr alle 30 min und war bei meiner Ankunft gegen 16:30 bereits ziemlich voll. Also hatten doch viele wie ich auf das Auto verzichtet. Beim Anblick des Dorfbahnhofes fragte ich mich, wie hier tausende Fans nach Konzertende abgefertigt werden sollen (ein Zugang und über eine Brücke auf Gleis 2 nach KA). Auch die paar Sonderzüge schienen mir viel zu spät angesetzt. Seit Wochen war bekannt, dass die Show um 19 Uhr losgehen sollte und 2:45 h max. 3 h geht, also ab 22:30 Uhr die Menschen am Bahnhof stehen werden. Rückfahrt nach Karlsruhe in den recht kleinen S-Bahn-Zügen gab es 22:30, 23:30 und dann ab Mitternacht im 30 min (?) Takt. In dem Moment hatte ich beschlossen, möglichst den 22:30 Zug zurück zu nehmen. Der Weg zur Arena mit den von GgEeNnEeSsIiSs beschriebenen organisatorischen Problemen (bei mir bereits Stau von dem Park auf die Brücke wegen der Massen, dann keine Ausschilderung zum Infield, bei mir keine Körperkontrolle, zum FOS1 musste man quer durch das Innenfeld auf die andere Seite, dort nur flüchtiger Blick auf die Karte) dauerte 1:15 h! Als Bruce 30 min später startete, hatte ich den 22:30 Zug schon abgehakt. Aber irgendwie hatte ich während des gesamten Konzerts die zu erwartende Menschenmenge am Bahnhof vor Augen, so dass ich mich spontan kurz nach 22 Uhr aus dem FOS1 zu den Klängen von Dancing verabschiedet hatte. Dann meine Beine in die Hände genommen und zusammen mit einem Engländer unter einigen blöden Kommentaren zum Bahnhof gerannt. Habe so völlig außer Puste tatsächlich den 22:30 Zug (kaum ausgelastet) bekommen, war 23:15 im Hotel und konnte am Folgetag zeitig mit den Kindern in den Österreichurlaub weiterfahren.


    Noch nie habe ich ein Konzert vor Ende verlassen, doch hier war das offenbar die einzig richtige Entscheidung gewesen.

    Positiv an dem Abend: die Band wie immer auf dem Punkt und der FOS-Bereich war ausreichend groß (eigentlich zu groß - da passte bestimmt ein halbes Stadion rein), so dass es kein Gedränge gab. Unterm Strich roch das alles nach Gewinnmaximierung für den Veranstalter. Die Location ist von der Infrastruktur einfach nicht für solche großen Konzerte ausgelegt.

    Wieder einmal hat sich für mich bestätigt, dass man ein Konzertbesuch nicht von der reinen Setlist abhängig machen sollte. Ich hatte mir für diese Tour in der Hoffnung auf große Variationen wie 2016 drei Konzerte ausgesucht (und unseren Sommerurlaub drum herum basteln müssen, was dank der verständnisvollsten Ehefrau von allen kein Problem war). In den vergangenen Wochen war ich ob der starren Setlist (kein Racing, Jungleland, Priest, Streets of fire etc.) schon etwas enttäuscht und habe mit mir gehadert, ob ich die lange Anreise nach Düsseldorf überhaupt auf mich nehmen sollte. Letztlich habe ich noch einen alten Freund besucht und etwas Sightseeing in der Stadt drangehängt, die mir wirklich gefallen hat, besonders natürlich der Berich der Altstadt am Rhein (sorry, liebe Kölner, dat is hier schon ne Schippe schöner). Einstimmung am Rhein mit Altbier und einige Fans waren bereits sichtbar in der Stadt unterwegs. Die Anfahrt mit der Stadtbahn war gedrängt-kuschelig und historisch (die Wagen schienen mindestens so alt wie ein Großteil der Songs des Abends) und unterwegs in der Bahn wurde von den Fans bereits "River" eingestimmt. Den hatte Bruce seit zwei Shows oder so wieder im Programm, doch ich hätte dennoch damit nicht gerechnet weil er 2016 schon rauf und runter gespielt wurde. Aber er hat ihn tatsächlich gebracht. Einer meiner Favoriten, nutzt sich nie ab und ist live eine Bank.


    Bei mir im FOS2-Berieich war die Stimmung super. 2016 war ich in Berlin im FOS (1, eine Unterteilung gab es seinerzeit nicht nicht $$$) und damals war die Stimmung weit weniger gut (neben mir stand einer mit Beutel in der Hand, der nicht einmal klatschte - wie kann man bei Born to run seine Hand nicht zur Bühne strecken??). In Düsseldorf das Kontrastprogramm: es wurde getanzt, gesprungen, gewedelt und textsicher mitgesungen. Insgesamt war es ein absolut wahnsinniger und unvergesslicher Abend. Bei den ersten Klängen dachte ich noch: hä, so fängt No Surrender gar nicht an?! Und hier gleich die erste Überraschung: die Tourpremiere von Ties that Bind. Dann ging es Schlag auf Schlag ohne Pause. Selbst Kitty's Back hat hervorragend funktioniert und die langsamen Songs wie Nightshift oder Last Man Standing waren emotional und genau richtig, um mal wieder Luft zu holen. Die Power der E-Street-Band samt den Neuzugängen sucht ihresgleichen. Bitte, sagt mir, nach dieser over-the-top-Performance: wie ist das noch zu steigern? Welche Band kann hier ansatzweise mithalten? Da steht ein 73jähriger mit der Power eines höchstens 50jährigen auf der Bühne und auch wenn die Albernheiten von früher nicht mehr da sind und er sich spürbar langsamer bewegt, hat der Kerl die Masse von der ersten Note an fest im Griff und man spürt einfach die jahrzehntelange Bühnenerfahrung.

    Nach drei Stunden war ich völlig fertig, überwältigt und glücklich. Die Setlist ist hervorragend. Hier ist für jeden etwas dabei. Und immerhin hat er bereits zwei, drei Songs variiert (wäre schön, wenn River und My Hometown dauerhaft drin bleiben - mit Johnny 99 und E Street Shuffle kann ich persönlich nicht so viel anfangen). Die zusätzlichen Bläser tatsächlich eine Bereicherung. Ein weiterer Höhepunkt für mich war sicherlich Thunder Road, den er 2016 nur akustisch performte - das passte damals am Ende als Zugabe, aber die Full-Band-Version ist gleich eine andere Hausnummer.


    Nächste Station Hamburg zu Dritt (drei Generationen), dieses Mal nach Eventim-Warteschleifengenerve nur Sitzplatz hinten in der Kurve (ich hoffe, der Sound ist dort einigermaßen ok und besser als bei Billy Joel, von dem ich in der Arena vor einigen Jahren nichts verstanden hatte). Ick freu mir druff!

    Schön hier, eure Erinnerungen zu lesen. Wenn ich daran zurück denke, war das schon ne irre Zeit! Es fing bei mir alles im März 2020 an, als die Tour verkündet wurde. Für mich und meinen Bruder war klar: da müssen wir hin. Genesis in London coming home - besser geht es nicht. Glücklicherweise über irgendeinen Ticketmaster presale Top Tickets im Innenraum für die mittlere London-Show ergattert. Und dann kam Corona und plötzlich waren Konzerte egal, es zählte nur, irgendwie gesund zu bleiben und diese Pandemie zu überstehen.


    2021 dann die Ankündigung, dass London im Rahmen der UK-Tour stattfindet. Flüge gebucht, Vorfreude stieg, obwohl ich es mir nicht vorstellen konnte, wie ein Konzert ohne Schutzmaßnahmen stattfinden kann. Dann wenige Tage vorher: Show abgesagt. Wir trotzdem rüber und zwei schöne Herbsttage in London verbracht. Weinerliche Blicke vom Greenwich Park rüber zur O2 Arena. Wie aus dem Nichts die Ankündigung der deutschen Shows! Genial, Berlin ist Pflicht, also Karten für den 7.3.22 gebucht.


    Im Februar 2022 war nicht klar, ob Berlin stattfinden kann, plötzlich gab es Omikron. Dafür wagte sich Hannover als erstes aus der Deckung und dort durfte Genesis auf jeden Fall spielen. Was nun? Kurzerhand ein Ticket für Hannover besorgt. Was sicher ist, ist sicher. Schließlich durfte Berlin doch stattfinden, mit Auflagen (Impfzertifikat, Masken). Plötzlich Krieg in Europa. Wie kann man jetzt feiern, wenn ein paar Autostunden entfernt Menschen um ihr Leben bangen? Ich hatte keine richtige Lust. Selbst kurz vor dem Konzert vom Balkon der Mercedes-Benz-Arena sah man volle Züge mit offensichtlich ukrainischen Flüchtlingen vorbeifahren. Die Show dann selbst: wow, einfach nur bombastisch. Was für ein Druck in den Drums bei uns im Block seitlich der Bühne. Wegen der Rehearsal-Doku dachte ich vorher: so furchtbar, wie Phil klingt, wird das nichts, kann nichts werden. Aber ich war überrascht, es funktionierte doch, Texthänger und nicht jeder Ton getroffen? - geschenkt! Wenn Phil nicht mehr 100 % kann, geben die anderen eben 110 %. Mike, der Wahnsinn, wie er voller Selbstbewusstsein seine Wackelsoli rotzcool meisterte (ja, ich stand ein paar Jahre zuvor bei den Mechanics keine 5 Meter von ihm entfernt, als er sich an FoF versuchte und kläglich scheiterte).

    Und so war mein Fazit des Abends: ich hatte meine Lieblingsband noch einmal sehen können, jetzt habe ich meinen Frieden geschlossen kann ich mich beruhigt auf den Rest des Lebens freuen.


    Denkste! Tags drauf hatte ich beruflich in Senftenberg zu tun, eine gute Stunde von Berlin entfernt. Den ganzen Tag überlegt: soll ich wirklich nochmal? Meine Lieblingsfrau zu mir: geh hin, du ärgerst dich sonst nur, wenn du es nicht gemacht hättest! Gesagt, getan. Ticket genau gegenüber der Bühne geordert und meine zweite Show am Abend des 8.3. genossen. Hier der Sound nicht so druckvoll, dafür sah man die Lightshow besser. HBTS wow, nie habe ich eine bessere Version gesehen/gehört. Tränen bei Duchess, einem meiner All-time-Favourites. Wieder einfach nur Wahnsinn.


    Jetzt hatte ich ja noch mein Hannover-Ticket, was ich eigentlich nur als Backup kaufte, sollte Berlin ins Wasser fallen. Wieder verkaufen? Abermals meine Lieblingsfrau: spinnst du, fahr nach Hannover und mach dir um die Kinder keine Sorgen! Also war ich am 10.3. nach vielen Jahren (Expo 2000?) mal wieder in Hannover. Hier gab es keine Maskenpflicht, dafür Fischbrötchen statt Currywurst und das Publikum etwas ruhiger als in Berlin (man hatte das Gefühl, nach zwei Jahren Pause, mussten sich alle erst wieder an Konzert gewöhnen), dafür schwang sich Phil mit jeder Show mehr ein, weniger Texthänger und besserer Gesang. Seitlich in der Kurve hatte ich wieder einen schönen Blick auf die Bühnenshow. Nach Übernachtung in einem Billighotel in BS, ging es am 11.3. früh wieder zurück nach Dresden und Anruf von zu Hause: seit nachts liegen zu Hause alle flach mit Corona! Ein wenig schlechtes Gewissen stieg in mir auf. Mit Lüften, getrennt Schlafen und sonstigem Voodoo habe ich mir Steve Hackett am 14.3. in Dresden gesichert und gehofft, dass ich für den großen Abschluss in London gesund bleibe. Der sollte am 25.3. stattfinden. Flüge ab Berlin waren gebucht, als mein Bruder erzählte, wir könnten auch einen Tag eher ab Dresden fliegen. Kurzerhand Überstunden eingereicht und so landeten wir an einem herrlichen sonnigen Frühlingstag am 24.3. in London. Die Magnolien blühten, im Hyde Park zwitscherten die Vögel und während wir so auf der Wiese lagen, dachte ich mir: Genesis spielen heute die erste London Show. Was solls, wollen wir die nicht auch noch mitnehmen - wer weiß schon was morgen sein wird? Was kostet die Welt...Ticketmaster App runtergeladen und nach 2x Kreditkarteneingabe wurden die Fantickets übertragen. Abends saß ich tatsächlich in Genesis' Hometown in der gigantischen O2 Arena, Oberrang Reihe 1 und konnte es nicht fassen. Tags drauf dann noch die Zugabe: das Konzert, das ich ganz zu beginn gebucht hatte, endlich sehen zu können. Mit dem ersten Takt von Behind the Lines standen alle bis zum Ende des Konzerts und ich ging völlig aus mir heraus und habe mitgesungen. Gänsehaut pur.


    Im Nachhinein wirkt alles wie ein Traum und manch einer mag sich fragen, warum man sich fünf Konzerte mit gleicher Setlist und mittelmäßigem Gesang antut. Ich kann nur sagen: ich habe jede Sekunde genossen, vielleicht weil die Zeiten so waren wie sie waren (und sind), aber ich würde es jederzeit wieder so machen!

    Hallo,

    ich habe eine Frage bezüglich der elektronischen Tickets. Ich habe sowohl die O2, als auch die AXS App geladen. In beiden Apps werden AXS Mobile ID‘s angezeigt. Sind das die elektronischen Tickets, mit denen ich in die Halle komme? Bin mir ein wenig unsicher, da nirgendwo der Name des Konzertes auftaucht.

    Bei mir ganz genauso. Hatte vor nunmehr zwei Jahren die Tickets über den Live Nation Presale bei Ticketmaster.co.uk gekauft. Jetzt die O2 Venue App geladen und mich mit der gleichen E-Mail wie bei Ticketmaster angemeldet bzw. registriert. Klicke ich in der App auf "Tap to get your tickets" kommt ein Barcode mit einer "AXS Mobile ID". Das sind meines Erachtens nicht die Tickets. Die sollten doch unter "upcoming" oder "transferred" zu sehen sein, oder?

    Phil steigert sich stimmlich von Konzert zu Konzert und findet auch langsam sein Timing wieder. Wenn er so weitermacht, ist er pünktlich zur Aufzeichnung der Show in London auf 2007er Niveau. Im Ernst: die Jungs sind so gut drauf, es wäre schade, wenn die Show nicht professionell aufgezeichnet wird.


    Heute wieder klare Ansage an Putin, ein langes Dominiprinzip (Phil fiel das Wort "demonstration" nicht ein und musste sich von Mike helfen lassen) und einige Textaussetzer. Tolle Show!

    Nach einem unvergesslichen Konzert am Montag seitlich auf den Rängen habe ich mich spontan entschlossen, auch noch für den 8.3. ein Ticket zu kaufen, um als Teil der "very tiny people in the back" die komplette Bühnenshow genießen zu können. Und ja, alle stimmen überein: sie haben im Vergleich zum ersten Konzert noch eine Schippe draufgeschlagen. Wahnsinn!


    Während mich am Montag (in positiver Hinsicht) die Wucht und der Bombast der durch Mark und Knochen gehenden Drums erschlagen hatte, aber daraunter die Gitarren- und Keyboardparts litten, war der Sound hinten ausgewogener.


    weitere Anmerkungen:


    - Mikes Spielfreude ist der absolute Oberhammer. Der Kerl hat sich durch die Mechanics-Tourneen so viel Selbstvertrauen angespielt, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn er Daryl die Gitarre entrissen und das FoF-Solo selbst übernommen hätte. :D Während man früher nach HBTS drei Kreuze machen konnte, wünschte ich mir heute gern noch mehr von ihm. ABACAB bspw.


    - Nic nimmt alle mit. Wahnsinniger Drive. An keiner Stelle habe ich die Dual Drums vermisst. Nics Energie und die technischen Möglichkeiten kreieren einen unglaublich fetten Sound, dass man außer aus Nostalgiegründen kein zweites Kit benötigt.


    - Warum zur Hölle wurde Duchess 40 Jahre nicht mehr live gespielt? Hätte nie vermutet, dass die aus diesem Übersong live noch so viel mehr herausholen. Mein persönlicher Höhepunkt!


    - Generellhaben mich die Anpassungen/Veränderungen der Songs gefallen. Die "unplugged"-Session so untypisch für Genesis, jedoch perfekt. LLDOB hat einen Mega-Groove, klang nie besser! Fast wünsche ich mir, sie würden ein unplugged-Album aufnehmen als Abschluss ihres Schaffens. Phils verletzliche Stimme passt da wunderbar rein. Die nervigen Keyboardsounds aus FYFM gegen Pianosounds ersetzt: genial, noch nie habe ich den Song so genossen.


    - In Berlin 1 haben sich die Backgroundsänger mit Phil öfter (NSOM) gedoppelt und das klang teilweise wie zwei verschiedene Songs. In Berlin 2 haben sie sich gefühlt mehr zurückgenommen oder Phil hat die Stellen einfach besser getroffen, wer weiß. Auf jeden Fall die richtige Entscheidung mit den Sängern, auch wenn die Puristen den Kopf schütteln.


    negativ für mich waren nur folgende Punkte:


    - Domino im Finale hat nicht mehr die Wucht wie früher. Zu Beginn des zweiten Teils (Last Domino) "looped" der Song so vor sich hin und man wartet gefühlt eine Minute auf Tonys Einsatz. Bei Berlin 1 dachte ich, er hätte sich verspielt oder den Einsatz verpasst. Das war aber in Berlin 2 genauso. Wurden die Keyboardsounds einfach nur zu schlecht abgemischt?


    - Der Übergang von FL und CS bleibt Mist. Wobei... es hatte etwas so wie die "Sinphonie mit dem Paukenschlag" früher im Musikunterricht. Die Frau vor mir ist regelrecht zusammengezuckt. Naja, kann man machen, aber lieber hätte ich FL komplett gehört. Ist schließlich einer der besten Songs des Trios und nicht so totgenudelt wie IKWIL (das mit nur halbherzigem Tamburineinsatz nicht mehr so viel Spaß macht).


    Also, an alle, die noch Zögern: geht hin! Bei dieser fulminanten Show wünscht man sich, die Jungs würden noch lange nicht aufhören.

    Alles wie gesagt persönliche Eindrücke, keine Verallgemeinerungen. Jeder darf und kann das für sich anders empfinden und dann bei diesen wohl allerletzten Genesis Konzerten seinen Spaß haben.

    Ich stimme dir in allem zu was du geschrieben hast. Ehrlich gesagt waren das auch meine Ansichten vor der NDY-Tour 2016. Fast hätte ich meine Köln-Karte zurückgegeben nach den Meldungen über Phis Gesundheitszustand und der allgemeinen Depression hier im Forum. Aber ein Livekonzert ist eben nicht etwas Technisches, die Analyse von Youtube-Clips aus dem heimischen Sessel oder die blanke Setlist. Nein, ein Konzert, sei es auf dem Zettel noch so perfekt ist eben nur so gut, wie die Emotionen, die man als Zuschauer mitbringt oder empfindet. 2016 sah ich einen alten gebrechlichen Phil mit Pflaster am Kopf, der nicht zu vergleichen war mit 2007 oder erst recht nicht mit alten Konzerten, die ich nur als Aufzeichnungen kannte. Die Stimme war nicht perfekt, aber die Klangfarbe und seine Bühnenpräsenz (und sein Humor) war da. Und das packte mich. Ich saß zwei Stunden mit Tränen in den Augen und war fassungslos. Nicht ob der sich manchmal quälenden Stimme, nicht aus Mitleid, nein. Da war "mein" Phil, der mich solo und mit Genesis mein Leben seit meinem 8. Lebensjahr begleitet hat. Durch Kindheit, Pubertät, Erwachsenwerden, beim Standesamt und selbst meine Kinder luft-trommeln wie wild, wenn ich ITAT vorspiele. Und jetzt nocheinmal "meine" Band zu sehen, ist/wäre das Größte für mich. Ja, es wird anders werden als alle Genesis-Konzerte zuvor und sicherlich bin ich als nicht-Musiker weniger anspruchsvoll, was musikalische Qualität angeht, aber allein die drei Helden meiner Jugend und Daryl gemeinsam auf der Bühne zu sehen, ist mir der ganze Brexit/Corona-Stress, um auf die Insel zu kommen wert. Vieleicht empfinden das auch nur die Jüngeren hier so, die Genesis nicht in den 70ern oder den Bombastjahren der 80er live sehen durften.

    Wer weiß, vielleicht bringen sie sogar mehr Instrumentalpassagen als in den vergangenen Touren um Phil zu schonen. Nic bringt den nötigen Drive mit. Cinema Show ging mir in der Doku richtig unter die Haut, mehr Werbung für ein Konzert kann man nicht machen. Vergessen das in den Keller gesungene Mama oder das schlechte Timing von Phil, wobei ich davon ausgehe, dass er sich in den Liveshows dahin gehend deutlich steigern wird. Mal schauen. Auf jeden Fall gebe ich nichts auf die ersten Clips aus Birmingham, sondern verlasse mich auf die Berichte derjenigen vor Ort.

    deepdiscountdvd.com verschicken nach Deutschland. Die Last Domino DVD kostet 29 $ inkl. Shipping und Zoll (die altbekannte Freigrenze gibt es seit Juli nicht mehr und wenn man nicht Zollauslagegebüren bei DHL zahlen will, ist es ganz praktisch, wenn die Versandhändler die dt. MwSt. gleich berechnen).


    Warum hier aber nur DVDs und keine Blu-Rays erscheinen - wir leben immerhin im Jahr 2021 - obwohl von beiden Filmen HD-Material vorliegt, erschließt sich mir nicht.