Mein (wenn ich mich recht entsinne) erster Beitrag in diesem Thread:
Seehofer ist ein Politclown! (Spätestens) Sein Verhalten in der Maaßen-Affäre verdeutlicht, dass ein vernünftiger Mensch ihn nicht (mehr) ernst nehmen kann. Leider ist er kein guter Vertreter seiner Zunft, denn nur nach ganz wenige Leute können über seine Eskapaden lachen. Und diese wenigen kommen von (ganz weit) rechts.
Nein, nein. Ich finde Seehofer sehr witzig und komme nicht von "(ganz weit) rechts". Ich finde es auch sehr einfach, sich an diesem Politkabarettisten zu stören. Das tut seine eigene Partei schon selber. Ich kann auch keinen Schaden erkennen, den er angerichtet hat. Höchstens unsinnige Diskussionen, aber wenigstens übt das Diskussionskultur. Davon gibt es in Deutschlands politischer Landschaft zu wenig.
Viel mehr Sorgen macht mir da die SPD. Von der lächerlichen Regierungsbildung, über den assozialen Koalitionsvertrag und vieles mehr bis hin zu Causa Maaßen (dieses übrigens sehr schön pointiert dargestellt von TIOA in Beitrag 3652) ist für mich nur ein "weiter so" und ein Kleben an Posten ersichtlich. Darauf angesprochen kommt von ihrer schreienden Vorsitzenden und anderen immer nur das weinerliche Argument, dass die Union ja auch immer streiten würde. Dann sollten sie in der Konsequenz die Regierung verlassen, wenn sie dem Vorwurf entgehen wollen, einer untätigen Regierung anzugehören. Von der Basis kann ich als Außenstehender keinen Gegenwind erkennen.
Und was Martin Schulz aus Würselen angeht, der tut mir einfach Leid. Er ist mir menschlich wirklich sympathisch, aber die Kanzler-Kanditatur war eine Nummer zu groß für ihn und in seiner Partei gab es keine Strukturen, die seine nötige Lernkurve kompensieren konnten, siehe Spiegel-Story. Auch in diesem Zusammenhang nutzen er und Beteiligte gerne das Argument, dass alles so kurzfristig war. Das ist Quatsch. Das war eine reguläre Wahl, der Termin stand mindestens 4 Jahre vorher fest. Da gibt es keine Entschuldigung, kein Regierungsprogramm am Start zu haben. Das ist einfach unprofessionell. Sein Auftritt letztens bei Will zeigte, dass er ebenso abgewirtschaftet hat wie seine Partei. Alle anderen waren ihm intellektuell weit überlegen. Er konnte inhaltlich nichts beitragen, sondern nur gute Appelle formulieren, die aber anderweitig schon oft genug eingebracht wurden.