Animals ist ein Pink Floyd Album (ach nee... ). für mich heißt das, dass es, wie alle Alben, die die Band zwischen 1970 und 1992 veröffentlicht hat, immer wieder Phasen gibt, in denen ich es rauf und runter und den ganzen Tag nix anderes Hören könnte. Tatsächlich hat Animals mMn einige der schönsten Floyd-Passagen, die ich kenne. Über Dogs wurde schon viel geredet, diese Stimmung ist düster, aggressiv, erbarmungslos. Hätte Roger es nicht vor einiger Zeit ausgebuddelt, hätte ich es für möglich gehalten, wenn David es für seine Solo-Tour tut. Er hat Echoes auch gespielt.
Ich mag übrigens tatsächlich Sheep besonders gerne. Dieses weiche E-Piano am Anfang (was ist das doch gleich für eins), danach dieser Höllenritt für Schafe. Wie die anderen sehr gesellschaftskritisch und selten so fatalistisch wie hier. Die Revolution frisst ihre Kinder auf. Und ein deutliches Statement gegen die Punk-Szene. Es soll ja die Äußerung aus der Band gegeben haben, Animals SEI Punk, aber wenn man mal die Sex Pistols mit ihrem Anarchy in the UK anhört und daneben Sheep hört... die Schafe besiegen ihre Herren, die Hunde sind auch tot, die herrschende Klasse ist weg, es sind nur noch Schafe da. Anarchie in gewissem Maße. Und schon sind sie unsicher und handlungsunfähig. Gerade Wtares hat nicht selten gegen "Das System" gewettert (Dark Side lebt davon), aber hier geht positioniert eer sich auch wieder deutlich der Anarchie gegenüber.
Und (Gelaber beiseite), das Stück rockt.
Pigs (three different ones) ist mein am wenigsten gemochter Titel auf der Scheibe, was aber heißt, dass ich es immer noch ziemlich geyl finde.
Hinzu kommt das kongeniale Cover. Die dargestellte Battersea Power Station ist ein bombastisch imposantes Bauwerk ganz fantastisch! ALs ich das erste Mal in London war, war es mir vollkommen egal, was es da zu sehen gab. Buckingham Palace? Westminster Abbey, ja da kam ich vorbei, denn ich habe Battersea gesucht. Und gefunden...
=================
Das Problem des Albums war natürlich, dass sich Floyd deutlich weiterentwickelt hatten seit Wish You Were Here, dass sie aber noch nicht unbedingt den sehr straighten Ansatz von The Wall inne hatten. Dazu gab es keinen wirklichen Single-tauglichen Song. Es wurde auch nix derartiges veröffentlicht. Daher vielleicht auch die verzerte öffentliche Sicht des Albums.