Wow,da komm ich dagegen hier ja mir Schnulli.
Schrecklich,wenn man in der Situation ist,hat das ganze denn dann irgendwie zu Deiner Zufriedenheit entwickelt und geklärt ?
Für die erste Nacht hat uns der Pizzarieri eine Unterkunft im Nachbardorf besorgt. Das Ladekabel fürs Handy lag natürlich im verschollenen Koffer. So sparsam wie möglich war ich im Kontakt mit meiner Frau zuhause. Die Gute hat für uns von dort ein super Appartement auf einem alten Weingut hinter Florenz gebucht. Dort war es wirklich herrlich. Von dort mussten wir aber zurück nach Bologna wegen der Koffer. Wir wurden natürlich nicht vom Flughafen benachrichtigt, ob das Gepäck inzwischen eingetroffen war. Im Lost and Found bekam ich dann meinen Koffer zurück, mein Sohn seinen erst 4 Tage später. Also viel Gurkerei. Der Mietwagen war das Einzige, was keine Schwierigkeiten bereitete. Nach Neueinkleidung des Sohnes hatten wir dann ein paar sehr schöne Tage zwischen Viareggio und Ravenna (including Pisa, San Gimignano, Florenz, Siena u. andere Orte).
Aber dann: Samstag sollte der Rückflug sein. Donnerstag Abend eine SMS: "Ihr Rückflug wurde gestrichen. Wir bemühen uns um einen Alternativ-Flug." Freitag Morgen: "Wir freuen uns, Sie am Montag um 10:30 Uhr an Bord des Fluges xyz begrüßen zu dürfen. Der Flug ist fest für sie gebucht." Schön und gut, nur hatte ich am Montag bereits wieder den ganzen Tag über Termine.
Wieder Konferenz mit Frau Frost zuhause. Wenigstens wussten wir jetzt den Hintergrund für den ausgefallenen Flug: Generalstreik der öffentlichen Verkehrsmittel in Italien. Meine geniale Frau buchte für uns einen Flixbus von Bologna nach Zürich und von dort einen Flug nach Hamburg. Das bedeutete, Auschecken im Weingut nachts um drei, Mietwagen nach Bologna zurückbringen, wo nachts natürlich niemand in der Firma war. Aber auch das bekamen wir telefonisch geregelt. Ich hatte eine Stunde Pufferzeit für den Transfer mit eingeplant. Dann das: die Autobahnen waren bei Florenz Richtung Norden gesperrt. Egal, welche Auffahrt wir ansteuerten - wir wurden immer Richtung Süden geleitet. So kam es, dass wir erst zehn Minuten vor Abfahrt des Flixbusses bei der Mietwagenfirma in Bologna ankamen. Ich hatte vorsorglich ein Taxi dorthin bestellt, was auch klappte. Ein Blick aufs Navi: bis zum Busbahnhof betrug die Fahrt 23 Minuten. Ich erklärte dem Taxifahrer: "Partenza Flixbux sei ore". Worauf der Fahrer grinste und ins Gaspedal trat. Innerhalb acht Minuten waren wir am Busbahnhof. Ich glaube, er hat Verkehrszeichen, gesperrte Straßen usw. einfach ignoriert. Wir bekamen jedenfalls den Bus, in dem ich, wie vorher beschrieben, mein iPad liegen ließ. In Zürich war es dann kein Problem, den Flug nach Hamburg zu bekommen.
Ich glaube nicht, dass ich alle Kosten für die Rückreise erstattet bekommen habe und will es auch gar nicht wissen. Das schönste Erlebnis in all dem Trubel: als ich der Verwalterin des Weingutes unser Dilemma schilderte, stand sie eine halbe Stunde später mit zwei Flaschen exzellenten Weines vor der Tür, die sie uns "für den ganzen Ärger" schenkte. Da war ich richtig gerührt.
Das iPad ist übrigens futsch.