Den interessantesten Job, den ich hatte, waren die 2 Jahre als Briefträger in einem Postamt bei Hannover. Die Kollegen waren alle gut drauf. Beim Postverteilen vor der Zustellung durfte man sich ständig versaute Witze anhören. Im Aufentehaltsraum gab es sogar einen Bierautomaten (0,33l).
So einen lockeren Chef hatte ich noch nie. Dem war alles ziemlich egal, solange der Laden einigermassen lief. Er stand kurz vor der Rente und war auch noch Alki. So bediente er sich morgens schon aus dem Bierautomaten. Für uns hiess das natürlich Feuer frei, und so zischte man vor der Zustellung zwei oder drei Bier. Die hatte man auch nötig, wenn es draussen zwischen -5 und -20 Grad war. Handschuhe konntest du vergessen, damit kann man nicht vernünftig die Post zustellen. Oder wenn es bei 5 bis 10 Grad starken Dauerregen plus Wind gab. Ich kam drei oder viermal nach der Zustellung so nass im Postamt an, dass ich meine Unterhose auswringen musste.
Auch schön, wenn es Telefonrechnungen und den ADAC gab, beides kriegt fast jeder. Ab und an gab es beide zusammen.
Viele Leute denken, aah, Briefträger, ein paar Briefe austeilen, ein Eierschaukeljob. Nee, nee, manchmal war das ein echter Knochenjob, und man ist dem Wetter ausgesetzt, egal wie es ist. Also seid nicht so geizig, wenn ihr eurem Briefträger was zu Weihnachten gebt, er hat es verdient.
... der Mann mit der Ledertasche. Passt ja zu dir!