Ich höre gerade Trisector - das Album ist gestern angekommen.
VdGG schaffen hier etwas, was andere Bands der 70er wie Yes, Genesis oder auch ELP nicht hinbekommen haben - sie sind immer noch progressiv, sie klingen unverwechselbar und bringen trotzdem etwas Neues. Das Album klingt phantastisch, Peter Hammill singt ein Gott, und Orgel und Schlagzeug tragen die Musik. Ich vermisse das Saxophon nicht.
Eine ganz wundervolle CD und ein heisser Tipp auf mein Album des Jahres 2008, auch wenn der Frühling gerade erst angebrochen ist.
Muß mich jetzt auch mal zu Wort melden. Vorneweg: ich höre VdGG und Hammill solo seit 1976 (bin damals über einen SOUNDS-Artikel über Genesis auf sie gekommen) und ich kenne keinen besseren (auch live-) Sänger als Peter Hammill. Das Besondere an VdGG war für mich immer die Stimme von Hammill und die Stimmung, die mit der Musik erzeugt wird, und zwar unabhängig von den eingesetzten Instrumenten. Viele der alten VdGG Fans (v.a. die englischen) tragen Hammill bis heute nach, dass David Jackson nach dem Reunion-Album ("Present") und der dazugehörigen Tour nicht mehr dabei ist. Da offiziel nie klar wurde warum wurde wild spekuliert und unterschwellig geben viele wohl Hammill eine "gewisse" Schuld daran, obwohl alle drei verbliebenen Band-Mitglieder betonen, das sie alle drei der Auffassung sind, dass es einfach anders nicht mehr funktioniert hätte. Im April letzten Jahres haben sie dann erstmals live als Trio gespielt und ich muß sagen für mich waren es mit die besten Konzerte, die ich je von einer Band gehört habe. Ich mochte zwar Jacksons Saxophonspiel immer sehr, aber er hat bei der Tour vorher schon sehr dominant gespielt teilweise und ohne ihn haben die drei einfach einen wesentlich härteren Sound (v.a. live) was mir besonders gefällt. Guy Evans ist ohnehin ein absoluter Weltklasse-drummer (er dürfte zu den unterschätzesten Schlagzeugern der Rockhistorie gehören) und Hugh Banton legt den gesamten Soundteppich und glänzt mit seinem Orgelsound. Über Hammill als Sänger habe ich genug gesagt, seine Fähigkeiten als Instrumentalist sind im Vergleich dazu begrenzt, aber er weiß diese Fähigkeiten so gut einzusetzen (und auch und gerade mit der e-Gitarre!), dass er wie immer das Besondere am VdGG-Sound ausmacht. Da die Band im Umfeld der fünf Deutschland-Termine auch sehr zugänglich für Fans war (auch wenn man immer Hammills zurückhaltende Art respektieren sollte), konnte man leicht merken, dass die drei sich wohl auch persönlich sehr gut verstehen, sodaß die musikalische Kommunikation auf der Bühne einzigartig war.
So - lange Vorrede: Trisector ist ein Wahnsinnsalbum, das man sich vielleichte erst mal 20 Mal anhören sollte, es wächst mit jedem Hören und Leute: hört es laut, sehr laut!!! Ansonsten hat Doc Federfeld alles gesagt!