Ich bin über die Google Suche „Bruford forum“ auf eure Seite gestoßen. Hallo allesamt! Möchte mich auch gerne zu einem meiner Lieblingsschlagzeuger äußern. Ich weiß, er war nicht allzu lange bei Genesis. BB ist bekanntlich ein Jazzer. Er ist seinerzeit bei Yes eingestiegen, weil er dachte er könnte auch in einem Rock-Kontext Jazz-Schlagzeug spielen und dabei auch gleich ein wenig Geld verdienen, was damals mit Jazz fast nicht möglich war, wenn man nicht schon ein ganz Großer war. Ich glaube, dass er die großen Projekte immer nur wegen Geld gemacht hat, aber wer kann schon ohne Geld leben? Es stimmt, dass er auf manchen Yes-Sachen deplaziert gewirkt hat, aber ich glaube, er hat sich auch so gefühlt. Die Rock-Grooves waren ihm einfach zu langweilig und er hatte bei Konzerten einen Heidenspaß damit, seine Bassisten aus der Reihe zu bringen. Er hat deshalb oft giftige Blicke von Chris Squire (Yes-Bassist) geerntet. Tony Levin (hier als King Crimson-Bassist) wiederum empfand diese Neckereien als Herausforderung und hat ihm großartig Paroli geboten.
Das was BB wirklich groß macht, sind seine Eigenkompositionen, die er am Klavier Akkord für Akkord erarbeitet. Empfehlen möchte ich in diesem Zusammenhang allen interessierten: „Palewell Park“ vom 3. Brufordalbum. Eine tolle Ballade für Klavier und Bassgitarre, durchkomponiert von BB. Immer wieder begeistert bin ich auch von „Men and Angels“, eine tolle Komposition für das „Spice of Life“ Projekt von Gitarrist Kazumi Watanabe. Seit einigen Jahren hat Bill wieder sein akkustisches Schlagzeug hervorgekramt, und er brilliert mit seiner neuen Earthworksband. Ein erfrischer Jazzsound auch für alle, die eigentlich keine Ahnung von Jazz haben (so wie ich).