Zuerst einmal vielen herzlichen Dank an wiv entertainment und dem it Genesis-Fanclub für diese Aktion. Da hat sich das Abrufen von E-Mails gestern ja doch noch gelohnt.
So konnte ich den schönen 1. Mai noch bei netten Leuten und in netter Atmosphäre im Hot Jazz Club verbringen, auch wenn alles etwas chaotisch begann. Angekündigt war das Konzert für 21 Uhr. An der Kasse hieß es dann, die Künstler fangen schon um 20h an, und zwar pünktlich! Also fiel der Spazergang am Hafen aus und man machte es sich schon in Club gemütlich, nur um dann doch bis 21:20 Uhr zu warten, bis Paintbox endlich auf die Bühne kam. (Auch hier gab's Konfusion, ob's nur die Vorband ist, oder auch Davids Band.)
Paintbox präsentierten gut 30-40 Minuten Lieder aus ihremSschaffen und überzeugten das Publikum mit ihrer Kunst. Die Sängerin, die auch Cello(!) und Bassgitarre spielte, wirkte durch ihre schüchterne Art umso sympathischer, der Gitarrist bedankte sich auch immer und immer wieder und hob hervor, wie nett das Publikum doch ist, gerade wo dies ihr erster Auftritt außerhalb Schwedens sei. Ihre Musik selber erinnerte mich hier und da an Pink Floyd, insbesondere die Gitarrenarbeit und die sphärischen Klänge aus dem Synthesizer und auch hier und da an The XX. Das Publikum klatschte sicherlich nicht nur aus Höflichkeit.
Nach ihrem Set wurden die Instrumente etwas zur Seite geräumt (wer schon mal im Hot Jazz Club war, weiß, dass es da zu eng ist, um die Bühne komplett zu räumen, wenn Publikum da ist), und David Rhodes kam mit Birkenstocksandalen, Jeans und Jeanshemd auf die Bühne. Coole Sau.
Was er dann in der nächsten Stunde bot, war ausschließlich Material von ihm. Leute, die Peter Gabriel-Lieder erwarteten, wurden enttäuscht. Ebenfalls enttäuscht wurden die Leute, die eine ganze Band erwarteten. Rhodes stand allein auf der Bühne mit seiner wundervollen roten Gitarre. Er spielte und sang. Manchmal spielte er eine Rhythmus-Schleife ein, um dazu seine Soli zu spielen. Aber im Großen und Ganzen war das Konzert eher minimalistischer angelegt.
Wer bis dahin noch unsicher war, konnte sich dort überzeugen, dass Rhodes ein begnadeter Gitarrist und Songwriter ist: einige starke Melodien, die sofort ins Ohr gingen, Gitarrensoli, in denen der Künstler eintauchte und wie wahnsinnig weiterspielte, eingeengt auf der zu kleinen Bühne. Die Arrangements lassen viel Potential erahnen. Doch ohne Band im Rücken können die Lieder nicht ganz so leicht eine Dynamik entwickeln, die vielleicht der ein oder andere im Publikum gern gehabt hätte (gerade nach der Vorband). So musste man mit einen gitarrenspielenden Davbid Rhodes vorlieb nehmen, der sichtlich Spaß hatte und stolz war, sein Material vorzustellen. Definitiv ein guter Start in die Tour, und ein Konzert mit voller Band reizt mich persönlich sehr.