Beiträge von ArthurFiggis

    In Armando Gallos Buch sieht man einen handschriftlichen Rohentwurf von "The Knife". Einiges davon ist in der Live-Version zu hören, aber in der Studio-Version nicht, obwohl sie quasi "dazwischen"liegt. Es geht bei The Knife nicht so sehr um die einzelnen Wörter, sondern um die aggressiven Emotionen, die dahinterstecken. Daher war der Text immer ein bisschen im Fluss. Gäbe es noch einen alternativen Take, wäre vielleicht wieder was Anderes zu hören. Vielleicht war Pete der Text auch deshalb nicht so wichtig, weil es ja eine Parodie auf den Revoluzzertyp der damaligen Zeit ist, dem es kaum noch um Inhalte geht. So beliebig wie die Inhalte der Irregeleiteten von damals ist auch der Text von "The Knife".

    Die Parallelen zwischen Bahnhofskino hängen mit dem Genuss von Castaneda zusammen, von dem sowohl Gabriel als auch Niedecken beeinflusst waren. Aus dem Spannungsfeld zwischen ÜberIch und Es erwachsen Albträume und Todesphantasien, weil sie unversöhnlich sind. Wenn man diesen Todeswunsch ignoriert, wird er möglicherweise ausgelebt (sozusagen). Erst durch das Bewusstwerden und sei es im Traum (Bahnhofskino) oder durch Tiefenpsychologie (The Lamb) und dem Eingeständnis kann man den Drang zum Tode überwinden. (Also jetzt mal stark vereinfacht ausgedrückt und unter Zuhilfenahme von Siggi Freud, dem Castaneda im Grunde widerspricht.) Gerade sie Zeile mit dem Dom, der als Parkhaus verkleidet die Luft anhält, reflektiert das ganz herrvorragend. Bei Pete ist das ein wiederkehrendes Motiv ("I Don't Remember", "Digging In The Dirt" und zuletzt "Darkness") und es begann schon mit "Supper's Ready".


    "Sendeschluss" handelt von einer realen Person. 'Kerstin' hat das nun mal so erlebt und wurde dabei nicht von Genesis beeinflusst. "Blood On The Rooftops" hat musikalisch vielleicht "Jupp" beeinflusst.

    Nick Davis, aber auch,weil ihm die neueste Technik zur Verfügung stand.


    Übrigens finde ich die Produktion von "The Lamb...." eigentlich nicht besonders. Da waren ein paar feine Mätzchen bei (stichwort: Eno), aber der Gesamtsound ist doch recht anstrengend. Ich habe immer das Gefühl, als hätten die Mikros hinter einem Vorhang gestanden.

    Dann waren da noch Gerüchte, Jill habe was mit einem Roadie gehabt. Wie dem auch sei, bei den Gabriels war die Kacke am dampfen und von daher können wir heilfroh sein, dass Pete nicht vor der Vollendung von The Lamb hingeschmissen hat.

    Fantastisches Album. Nur sein Gesang... au weia... Aber das ändert nichts an der hohen Quali der Musik. Besonders "In Memoriam" ist so schön langsam und düster. Die Vertonung meiner Depressionen. wird definitiv auf meiner Depri - Sammlung für's Auto zu finden sein. (zusammen mit "Let Down" von Radiohead, "I'll Take The Rain" von R.E.M., "I Grieve" von uns Perterle, "In The Air Tonight" von Peelip, "Such A Shame" von Talk Talk, "The Day Before You Came" von Abba, mal sehen, was mir sonst noch einfällt...)

    Nein, das war Mad Man Moon.


    Der Film ist eher fiktiv. Aber die Person des Herrn Kellog und seines geschäftstüchtigen Bruders sind dem Original nachempfunden. Herr Kellogg wurde allerdings steinalt, im Film kommt er bei einer seiner bizarren Heilmethoden ums leben. Der Film hieß "The Road To Wellville" für die Cineasten, mit einem köstlichen Anthony Hopkins in der Hauptrolle. Wellville ("Gesunddorf") hieß die Farm.

    Ich finde das sinnlos synkopierte Geweine von 3SL offengesagt zum genau das. Am besten in der 77er Fassung, da hat Collins tatsächlich noch die wunderschöne Originalmelodie gesungen und noch nicht einen auf Mariah Carey gemacht.