Beiträge von Alrik Fassbauer

    Wie bin ich eigentlich zu Genesis gekommen ? Das ist schon sooo lange her, daß ich das gar nicht mehr feststellen kann.


    Es muß irgendwann in der Zeit von Invisible Touch gewesen sein, daß ich diese recht poppigen Songs hörte, die mir gefielen. Aber mit TTT fiel mir schon auf, daß sie auch etwas "schräger" (d.h. abseits vom Mainstream) sein konnten - wegen dem Mittelteil des Stücks.


    Ich glaube, ich bin von Mike Oldfield über zu Genesis gekommen. Was ich an Mike Oldfield besonders mag, sind seine komplexen Stücke - und das war es letztlich auch, was ich an Genesis mochte : Alles aus den 70ern.


    Es kann sein, daß ich einfach mal wissen wollte, wer denn dieser "Phil Collins" war, der auf Mike Oldfield's Album QE2 trommelte. ;)



    Obwohl ich die Stücke der 70er Jahre bevorzuge (wegen ihrer Komplexität), höre ich mir gerne Stücke aus *allen* Phasen der Band an. Ich sehe darin eine ganz natürliche Entwicklung - Menschen entwickeln sich, ebenso, wie Bands. Ganz wertfrei.


    Ob ich das, was sie an Musik machen, letztlich gut finde, oder nicht, ist weniger wichtig, denn es ist die Musik der Band, und insofern haben sie ein Recht darauf, das zu machen, was sie für am Besten halten. Wenn ich schreibe, tue ich das ja schließlich auch. ;)


    Genesis 1 war für mich die ganz frühe Phase, bis zum Weggang von Anthony Phillips (eigentlich sogar noch vor Trespass), Genesis 2 die Gruppe, die zum Teil hochkomplexe Stüücke mit künstlerischem Anspruch machte, Genesis 3 die Zeit des "Jammings", und Genesis 4 mit Ray Wilson ist in meinen Augen eine Rückkehr zu den allerersten Wurzeln, fast noch bis vor dem allerersten Album (From Genesis To Revelation).


    So teile ich mir die "Musikgeschichte" von Genesis ein.


    Alrik

    Hallo.


    Ich dachte, ich würde spätestens seit den Archiv-Boxen alle Songs von Genesis kennen, auch die B-Seiten, aber "Nowhere else to turn to" ist mir neu. Stammt das aus der Ray Wilson ära ?


    Kann mich da mal jemand aufklären ?


    (Genesis Fan seit den 80ern, mit Akzent auf Songs der 70er.)


    Alrik


    P.S. : Ich sehe gerade, daß meine Frage hier teilweise beantwortet wird ... Mit Bootlegs und Promos habe ich mich nie sonderlich befaßt.

    Das mit dem Großen Bärenklau ist mir nichts Neues. Ich habe dazu sogar in einem Leserbrief in einer rheinländischen Zeitung hingewiesen (der sogar abgedruckt wurde ;) ) .


    Darauf gekommen bin ich über den lateinischen Namen der Pflanze.


    Ich habe mich übrigens mehrfach gefragt, ob Genesis das Buch "The day of the Triffids" von John Wyndham kannten; darin gibt es auch aggressive, die Welt erobernde (in diesem Falle : Groß-Brittannien) Pflanzen.

    Hallo, miteinander.


    Meine "Kritik" kommt etwas spät, da ich eure Seite erst vor Kurzem gefunden habe.


    Ursprünglich als"Leserbrief"-E-Mail geschrieben, entschied ich mich dann doch, das hier reinzustellen.



    Nun denn :



    Kritik der Kritik


    Kritik am Review zu Tony Banks 7 .



    Guten Tag.


    Ich habe mir die Kritik von Andreas Lauer zu 7 interessiert durchgelesen, und habe daran einige Dinge zu bemerken, meine ganz persönliche Interpretation zu 7 .



    Zunächst ist da die Spring Tide.


    Ich übersetze den Titel nicht als „Springflut“ sondern als „Frühlingszeit“. Warum ? Weil meiner Meinung nach die ganze Orchestrierung (inklusive dem Finale) emotional - stimmungsmäßig viel besser zu einer „Frühlingszeit“ als zu einer „Springflut“ paßt. Ich würde zum Beispiel nie im Leben auf die Idee kommen, ein solch zerstörerisches Ereignis wie eine Springflut mit einem derartig ausgebautem Creszendo als Finale zu untermalen. Dazu paßt es bildlich ganz einfach nicht. Ich habe hier den Eindruck, als daß der Rezensent vielzusehr auf die Mechanik des Stückes fixiert war als auf dessen emotional-stimmungsvollen Inhalt. Dieser Eindruck wird bei mir durch die eher technisch orientierte Gesamtrezension unterstützt.


    Zum Anderen aber habe ich ein Element, das mich - meiner Meinung nach - ganz klar in meiner Aussage unterstützt : Ein Musikthema, das der Rezensent seltsamerweise gar nicht wiedererkennt (zumindest schreibt er davon nichts).


    Ws handelt sich dabei um den Refrain von „Snowbound“, speziell in der Art & Weise, wie er in dem Medley „Snowbound“ auf der LP „We know what we like“ ausgearbeitet ist. In dieser Form von „We know what we like“ ist der Refrain ganz klar in „Springtide“ wiederzuerkennen. Und was bedeutet er ? Natürlich nichts anderes als einen Hinweis auf den Winter !


    In besagtem Refrain heißt es :


    „Hey, there’s a Snowman !
    Hey, hey, what a Snowman !
    Pray for the Snowman !
    Ooh, ooh, what a Snowman !
    They say a snow year’s a good year
    filled with the love of all who lie so deep.“


    (Ausrufezeichen von mir gesetzt; Quelle : Definitive Edition Remaster.)


    Dieser Refrain unterstützt mich - aus meiner Sicht - in meiner Interpretation, daß es sich bei dem genannten Stück um die Frühlingszeit dreht - denn diese kommt nach dem Winter. („Spring must strike against the Shield of Winter.“)


    Hinzu kommt, daß „tide“ im Allgemeinen als „Gezeit(en)“ übersetzt wird. es gibt zwar die Tide als Solche auch im Deutschen, aber die Übersetzung „Gezeiten“ unterstützt meiner Meinung nach ebenfalls meine Interpretation des Frühlings als Thema des Stückes - denn was ist eine Jahreszeit anderes als eine der Gezeiten des Jahres (Frühling, Sommer, Herbst, Winter) ?


    -------------------


    Das letzte Stück wird übersetzt als „Geist der Schwere“. Hier glaube ich ebenfalls nicht, daß der übersetzte Titel mit dem emotional-stimmungsvollen Inhalt des Stückes übereinstimmt.


    Meine Übersetzung lautet der „Geist der Schwerkraft“. „Gravity“ ist ein physikalischer Begriff, der die Schwerkraft von Körpern bezeichnet, von denen sich Sonnen, Neutronensterne und Schwarze Löcher besonders hervortun.


    Die einzelnen Schläge der Pauke geben meiner Meinung nach exakt das Stimmungsbild eines „Körpers der Schwerkraft“ wieder - speziell eines Schwarzen Lochs. In einem Schwarzen Loch ist die Schwerkraft so groß, daß nichts, aber auch gar nichts dem Körper entrinnen kann, nicht Licht, nicht Zeit, nicht Geist.


    Ein solch „schwerfälliger“ Körper würde sich meiner Meinung nach durch den imaginären lautmalerischen Sinneseindruck einer Pauke perfekt darstellen lassen - ein, zwei Schläge genügen, um auch dem Letzten klarzumachen, daß er oder sie es hier mit einem wahrhaftigen „Schwergewicht“ zu tun hat. „Ein Schritt wie ein Paukenschlag“, um es einmal dichterisch-bildlich zu formulieren.


    Ich persönlich finde, daß gerade die Pauke den „Geist der Schwerkraft“ am Besten im gesamten Stück wiederspiegelt, und darum eine herausragende Position einnimmt. Man merkt allerdings, wieviel Schwierigkeiten es Tony Banks gekostet haben müssen, gerade dieses Thema (die Schwerkraft an sich - „in itself“ ) adäquat darzustellen.


    -------------------


    Zum Schluß noch eine Bemerkung zu einer Formulierung bei „The Ram“ (was ich als „Die Ramme“ übersetze) :


    Dort schreibt der Rezensent von „einem inszenierten Höhepunkt nach dem anderen“.


    Das mag in der musiktheoretischen Formulierung so sachlich richtig sein, sprachlich dagegen kommt bei mir folgendes an : „Ein vorgetäuschter Orgasmus nach dem anderen“.



    Fazit : fachliche Formulierungen sind nicht unbedingt geeignet, einem Laien das „richtige“ „Bild“ einer Sache zu vermitteln. Dabei heben sich besonders Menschen heraus, die Gebieten sehr gut sind, die mit Sprache rein gar nichts zu tun haben : Dabei entstehen solch unglückliche Formulierungen wie die berüchtigte „Peanuts“-Bemerkung des ehemaligen Chefs der Deutschen Bank. Aus sprachlich-dichterischer Sicht eine Katastrophe ! Obgleich in der Intention fachlich vermutlich richtig gemeint.


    -------------------


    2. Fazit : Eine Rezension ist höchst subjektiv. Eine Rezension, wie ich sie zu 7 las, würde mich als Kenner der Musiktheorie ansprechen, als rein musiikinteressierter Laie nicht unbedingt. Daß bestimmte Musikstücke Verweise auf andere Komponisten bieten, mag für den Laien interessant sein, er wird sich jedoch bei Fachbegriffen wie in „nicht ganz so capriccioso wie vielleicht gewollt“ nicht angesprochen fühlen.


    Leider ist es typisch deutsche Universitätstradition, nur ja nicht in irgendeiner Weise populärwissenschaftlich zu formulieren. Je mehr Adel und Elite durch den exklusiven Gebrauch von Fachwörtern ausgedrückt wird, umso besser. Das ist klassisch universitär. Das ist typisch Deutsch. Als weiteres Beispiel sei das „Creative Writing“ angemerkt, das im angelsächsischen Bereich von Hochschulen ganz natürlich dazugehört, und regelmäßig Bestsellerautoren produziert, im deutschsprachigen Bereich aber als „unwissenschaftlich“ von den Hochschulen verbannt und gebranntmarkt wird. Wer die Angebote an „Kreativem Schreiben“ an deutschen Hochschulen durchzählt, und sie mit angelsächsischen Hochschulen vergleicht, wird merken, wie groß der Unterschied ist.



    Alles in Allem eine recht interessante Rezension, die mir nur zu technisch ausgefallen ist.


    Alrik Fassbauer