Nachfolgend ein paar unsortierte Impressionen meines insgesamt 2. Lamb Konzertes (nach 2005 ca.; noch mit Martin Levac hinter den Drums...) in der Jahrhunderthalle Frankfurt:
Das Konzert war gut besucht, wenn auch nicht ganz ausverkauft - die obersten äußeren Balkonränge blieben größtenteils leer und auch im Hochparkett fanden sich hier und da einzelne Sitze oder auch mal eine halbe Reihe unbesetzter Stühle. Was aber der Stimmung nicht abträglich war, die war nämlich gut. Das Publikum lauscht der Band im positiven Sinne andächtig (d.h. zumindest ich hatte niemanden in meiner Nähe, der meinte schief mitsingen zu müssen), der Applaus steigerte sich von "wohlwollend" bis "begeistert" im Laufe des Abends.
Der Sound war im Hochparkett gut, wenn auch hier und da nicht herausragend. Insgesamt gerade in der ersten Hälfte einen Ticken zu laut, "Hackett"'s Gitarre und auch die Drums teilweise einen Tick zu dominant im Gesamtmix, während "Banks"'s ProSoloist Synthesizer die meiste Zeit hinter einer zu dichten Delay-Fahne förmlich im Matsch absoff und damit zu undifferenziert wurde. Gleiches Schicksal ereilte leider in einigen wenigen Songs auch "Gabriel"'s Gesang. Die meiste Zeit klar und deutlich verständlich, wurde auch hier an einigen wenigen Stellen derart mit zu lautem Delay-Effekt übertrieben, dass der Gesang "zermatschte".
Um es richtig einzuordnen: Insgesamt war der Sound gut, aber ich hab die Band soundtechnisch schon besser in gleicher Halle erlebt.
Ansonsten:
Denis Gagné war in Frankfurt sehr gut bei Stimme und auch der aktuelle Drummer ist eine Freude zuzuschauen und zuzuhören. Solange man ihn nicht isoliert singen hört (wie bei "Now can't you see..." in Slipperman) bringt er sogar ein leichtes Collins-Timbre mit ein (kein Vergleich zu Levac, aber diesen Collins-Klon kann man auch nicht noch mal ein zweites Mal auf der Welt finden oder?). Der Keyboarder bringt die Parts von Banks ebenfalls absolut souverän und sicher rüber, allerdings habe ich mir öfters gewünscht, dass er etwas mehr "optische Begeisterung" herüberbringt. Ok, auch Banks selbst war nie ein Showman, aber wo Banks immer "konzentriert bei der Sache" wirkte, zog der Musical Box Keyboarder streckenweise während seines Spiels ein Gesicht, als würde er sich langweilen oder parallel zum Spiel neben den Keyboards eine Tasse Kaffee brühen...
Abschließend möchte ich absolut positiv anmerken, dass die Band "The Lamb" deutlich "ungezwungener" rüberbrachte als das letzte Mal bei dem ich dabei war. Damit meine ich, dass die Band ja sehr lange dafür bekannt war, auch live sich fast nahezu sklavisch an die Albumversionen der Genesis-Songs zu halten. Gerade Genesis waren aber dafür bekannt, Songs live mit deutlich mehr "Schmackes" und Virtuosität (gerade bei den Drums) zu spielen als auf den Studioaufnahmen.
Mittlerweile scheinen sich auch Musical Box - auch hier insbesondere bei den Drumparts aber auch generell bei Songenden und Übergängen - mehr an den Livefassungen (insbesondere der bekannten Shrine Auditorium Aufnahme vom Lamm) zu orientieren, wodurch deutlich mehr Spielfreude und musikalische Lebendigkeit rüberkommt. Hat mir sehr gefallen und damit eine deutliche Verbesserung der Show zu "damals" (also s.o. so um 2005 herum?).