Beiträge von Prophet

    Oh nebenbei bemerkt: Was mir bei den Gabriel-Genesis-Shows immer wieder auffällt und auch gestern wieder während "Riding The Scree" ist, dass sich doch schon während der 5er Phase immer mal wieder das später bekannte Trio aus Banks, Collins & Rutherford auch optisch auf der Bühne aus dem Bandensemble herausschälte. Sei es (in seinen Anfängen) bei der Apocalypse in Supper's Ready, dann sehr deutlich bei Cinema Show oder auch eben bei The Lamb während "Riding The Scree" - da sind immer wieder diese kleinen kurzen Trio-Genesis-Momente...

    Nachfolgend ein paar unsortierte Impressionen meines insgesamt 2. Lamb Konzertes (nach 2005 ca.; noch mit Martin Levac hinter den Drums...) in der Jahrhunderthalle Frankfurt:


    Das Konzert war gut besucht, wenn auch nicht ganz ausverkauft - die obersten äußeren Balkonränge blieben größtenteils leer und auch im Hochparkett fanden sich hier und da einzelne Sitze oder auch mal eine halbe Reihe unbesetzter Stühle. Was aber der Stimmung nicht abträglich war, die war nämlich gut. Das Publikum lauscht der Band im positiven Sinne andächtig (d.h. zumindest ich hatte niemanden in meiner Nähe, der meinte schief mitsingen zu müssen), der Applaus steigerte sich von "wohlwollend" bis "begeistert" im Laufe des Abends.


    Der Sound war im Hochparkett gut, wenn auch hier und da nicht herausragend. Insgesamt gerade in der ersten Hälfte einen Ticken zu laut, "Hackett"'s Gitarre und auch die Drums teilweise einen Tick zu dominant im Gesamtmix, während "Banks"'s ProSoloist Synthesizer die meiste Zeit hinter einer zu dichten Delay-Fahne förmlich im Matsch absoff und damit zu undifferenziert wurde. Gleiches Schicksal ereilte leider in einigen wenigen Songs auch "Gabriel"'s Gesang. Die meiste Zeit klar und deutlich verständlich, wurde auch hier an einigen wenigen Stellen derart mit zu lautem Delay-Effekt übertrieben, dass der Gesang "zermatschte".

    Um es richtig einzuordnen: Insgesamt war der Sound gut, aber ich hab die Band soundtechnisch schon besser in gleicher Halle erlebt.


    Ansonsten:

    Denis Gagné war in Frankfurt sehr gut bei Stimme und auch der aktuelle Drummer ist eine Freude zuzuschauen und zuzuhören. Solange man ihn nicht isoliert singen hört (wie bei "Now can't you see..." in Slipperman) bringt er sogar ein leichtes Collins-Timbre mit ein (kein Vergleich zu Levac, aber diesen Collins-Klon kann man auch nicht noch mal ein zweites Mal auf der Welt finden oder?). Der Keyboarder bringt die Parts von Banks ebenfalls absolut souverän und sicher rüber, allerdings habe ich mir öfters gewünscht, dass er etwas mehr "optische Begeisterung" herüberbringt. Ok, auch Banks selbst war nie ein Showman, aber wo Banks immer "konzentriert bei der Sache" wirkte, zog der Musical Box Keyboarder streckenweise während seines Spiels ein Gesicht, als würde er sich langweilen oder parallel zum Spiel neben den Keyboards eine Tasse Kaffee brühen...


    Abschließend möchte ich absolut positiv anmerken, dass die Band "The Lamb" deutlich "ungezwungener" rüberbrachte als das letzte Mal bei dem ich dabei war. Damit meine ich, dass die Band ja sehr lange dafür bekannt war, auch live sich fast nahezu sklavisch an die Albumversionen der Genesis-Songs zu halten. Gerade Genesis waren aber dafür bekannt, Songs live mit deutlich mehr "Schmackes" und Virtuosität (gerade bei den Drums) zu spielen als auf den Studioaufnahmen.

    Mittlerweile scheinen sich auch Musical Box - auch hier insbesondere bei den Drumparts aber auch generell bei Songenden und Übergängen - mehr an den Livefassungen (insbesondere der bekannten Shrine Auditorium Aufnahme vom Lamm) zu orientieren, wodurch deutlich mehr Spielfreude und musikalische Lebendigkeit rüberkommt. Hat mir sehr gefallen und damit eine deutliche Verbesserung der Show zu "damals" (also s.o. so um 2005 herum?).

    Der YouTuber Warren Huart hat auf seinem YouTube Kanal "Produce Like A Pro" (vielleicht erinnern sich noch einige an seine Interview Serie mit Hugh Padgham auf dem gleichen Kanal) eine neue Doku-Serie über Genesis begonnen.

    Im ersten Teil behandelt er die Jahre seit Gründung bis zu Hackett's Ausstieg und geht dabei auf die Bandbiographie sowie die Alben selbst und vereinzelt auf das genutzte Instrumentarium und Equipment ein. Für Fans inhaltlich sicher nichts neues und hier und da auch ein paar kleinere Fehler in den Details enthalten, aber trotzdem einen Blick wert:


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Es hat doch nicht ernsthaft jemand erwartet, dass Spanien heute gegen Japan gewinnen würde oder? Durch eine knappe Niederlage entledigen sich die Spanier nicht nur dem (gar nicht mehr so gefährlichen) Gegner Deutschland sondern umgehen auch im Viertelfinale einen möglichen Gegner Brasilien. Taktisch hat Spanien also alles richtig gemacht.

    7/8 sowie Phret hört man dann doch irgendwie an, dass beide nicht wirklich als Instrumentals geschrieben wurden (anders als z.B. The Brazilian), sondern unfertige, nicht weiter ausgearbeitete Songskizzen / Demos sind, die es aus unbekannten Gründen nicht zu fertigen Songs geschafft haben.


    Nichtsdestotrotz höre ich beide dann lieber als andere Instrumentals der späten Genesis (a la Submarine oder Do the Neurotic). Wobei ich sie eigentlich nur ziemlich genau 1x im Jahr höre, dafür regelmäßig: an Weihnachten. Keine Ahnung, aber für mich haben beide Instrumentals etwas weihnachtliches / besinnliches an sich. Sie passen wunderbar zu Abend, Weihnachtsbeleuchtung, flackernden Lichterketten und Duftkerzen. Also ist es das was ich von Genesis 1x im Jahr pünktlich vor Weihnachtsmesse und Bescherung höre.


    Aus dem Grund 9 Punkte (rational gesehen müsste es eigentlich mangels wirklicher musikalischer Substanz und unfertiger Ausarbeitung weniger sein).

    Hab mir das 6 Disc-Earbook zur Neuveröffentlichung des Ayreon-Albums „Universal Migrator“ geholt und höre gerade die enthaltene DVD.


    Endlich mal wieder ein schön verspielter Surroundmix, der alle Boxen mit allerlei Effekten und Stimmen bedient. Macht echt Laune. Das Album selbst kann ich bisher auch nicht. Ziemlich viel Gilmoursche Floyd-Gitarren. Gefällt.

    Die beiden Universal Migrator Alben gelten ja mittlerweile auch beim Erschaffer Lucassen selbst als gescheitertes Experiment. Er hatte damals versucht, die proggig-ruhige-floydige Seite seines Ayreon Projektes hart von der Metal-Stil-Seite zu trennen und auf zwei verschiedene Alben zu packen. Das hat er auch gemacht, nur funktionierte das nicht, da es das zerstörte, was das besondere an Ayreon schon immer war: die Kombination aus beiden Aspekten.

    So kam es dann, dass das 2. "Metal"-Album stilistisch quasi eher das inoffizielle Debut-Album seines Star One Projektes ist und das 1. "Floyd-Prog"-Album im langweiligen Midtempo versumpfte, bar jeglichen Spannungsbogens. Oftmals versuchen sich die Songs zu steigern, es wird versucht Spannung aufzubauen, aber man hört es dann förmlich wie sich Lucassen sagte "ahh nein, ich darf jetzt nicht 'abgehen', das wäre dann Metal, das widerspricht hier meinem Konzept" und prompt sofort wieder auf die Bremse trat.

    Somit sind beide Alben weder Fisch noch Fleisch geworden und nicht das was man allgemein mit Ayreon verbindet.