Beiträge von Sir Ralph Bernascone

    Keine Ahnung wer dieser Timo Posselt ist - und dafür auch noch bezahlt wird.

    Schweizer ZEIT-Redakteur, *1991. Kaufmännische Lehre, Studium Deutsch, Geschichte und Geschlechterforschung.


    Bin auch entsetzt von seinem minderfundierten Geschreibsel. Aber dass er keinen Bezug zu Peter Gabriel hat ...

    Nun ja, Peter hat 24 Jahre vor der Geburt des Autors begonnen, halbwegs professionell Musik zu machen. Man rechne mal vom eigenen Geburtsjahr 24 Jahre zurück: Ich habe auch nicht so viel Bezug zu Musikern, die 1949 Ihre Karriere starteten.

    Andererseits ist Peter, zumindest nach unserer Lesart, ein lebender Klassiker. Bei einem solchen sollten auch 300 Jahre Distanz (etwa im Fall von J. S. Bach) nichts ausmachen.

    Keine Ahnung wer dieser Timo Posselt ist - und dafür auch noch bezahlt wird. Was soll man mit diesem pubertären Quatsch anfangen. Seriös ist jedenfalls anders. Wenn es nach mir gehen würde, hätte ich mein Abonnement schon länger gekündigt – allein schon, weil die entsprechende App unbrauchbar ist.

    Folgende Kommentare gibt's online dazu:


    "OK, Ed Sheeran und das Alterswerk der Sparks und von Peter Gabriel amüsant zerlegt. Frage nur: Wo waren die guten Platten? Der affektierte Müll der ersten drei Seiten war ja viel schlimmer!"


    "Also es gibt ja wirklich sehr viel grauenhafte Musik. Man muss nur einen herkömmlichen Radiosender einschalten, um die zu hören. Der einzige hörbare Sender bezüglich Pop Musik ist für mich Byte FM. Und inmitten dieses ganzen belanglosen bis schlimmen Krams der überall gespielt wird, das neue Album von Peter Gabriel zu einer der schlechteste Platten des Jahres zu küren ist wirklich außerordentlich behämmert. Aber gut, dem Rezensenten geht es vielleicht darum zu provozieren oder seinem Vater eins auszuwischen. Ansonsten steht in dem Text ja auch keine nachvollziehbare Begründung. Inklusive des Text-Zitats wo ich nicht sehe, dass es ein Argument gegen den Song liefert. Ich finde die Platte super, auch wenn ich keine drei verschiedenen Mixe gebraucht hätte."

    Das OVO-Album ist Gabriel durch und durch, eins seiner kompositorisch besten Alben. Ich glaube kaum, dass das Album insgesamt davon profitieren würde, sänge Peter auch noch die Gesangsparts von Richie Havens, Iarla Ó Lionáird, Elizabeth Fraser, Paul Buchanan etc. selbst und skandiere den Rap ...

    Da müsste man schon größere Umbauten vornehmen, um eine überzeugende Alternativversion zu schaffen, auf der Peter das Leadgesangsmonopol genießt. :/

    Der einzige Song des Albums, den ich im Dark Side Mix vorziehe, ist wohl einer der ungewöhnlichsten, ausgereiftesten und schönsten des Albums. Das choralartige väterliche Pendant Father, Son ist schon seit jeher einer meiner Favoriten. Schande, wie weit bin ich davon entfernt, meinen Eltern etwas so Gehaltvolles zu widmen. Hatte mich schon live beeindruckt, aber der Text ist mir erst beim ersten Hören der Studioversion bewusst geworden und hat mich teils erstarren lassen, teils zu Tränen gerührt.

    It is accomplished - welch krönender Abschluss eines großartigen ... ja, fast möchte ich angesichts forgiveness und der herrlichen Klänge des Soweto Gospel Choirs sagen, Gottesdienstes. Wie fast immer (außer bei And Still) ist mir der Bright Side Mix näher. Dieses Album hat mich wie viele von uns durch das Jahr getragen. Genesis (wie auch manche Solokarriere) ist Geschichte, und Peter auf einem weiteren Höhepunkt seines Schaffens und Wirkens. Ein strukturell eher simpler, aber wiederum sehr ausgereift arrangierter Song beschließt das Album, das musikalisch alle von The Veil, I Am Amazing und dergleichen etwas verhagelten Erwartungen weit übertroffen hat und mit dessen lyrics Peter, wie auch mit den Statements auf seiner Internetpräsenz, klar Position bezieht in einer irrlichternden Welt. Musikalisch markant ist hier der aufscheinende "Abgrund" (vielleicht als the burden, wenn man nicht vergeben kann), wenn der Bass einen Halbton über die Subdominante springt - und sich dann aber zu dieser (und zur Tonika) auflöst. So beinhaltet auch dieser Song Licht wie auch Schatten. Awesome ...

    Die Stil - Diskussion finde ich in diesem Thread eher müßig. Wie richtig gesagt wurde, macht Steve Steve-Hackett-Musik. Sie ist doch recht einzigartig. Natürlich wird er sich nach über vier Jahrzehnten Karriere nicht neu erfinden. Klar könnte er mutiger sein und ein Album ohne Partner Roger King produzieren, aber er ist wohl eine treue Seele und scheint Erfolg zu haben.

    Ich setze da etwas Hoffnung in das Album mit Steve Rothery, das 2024 erscheinen soll. Jedenfalls war Squackett damals zwar auch Hackett/King, aber eben plus Squire, und es hob sich meiner Meinung nach stilistisch angenehm von der von uns vielfach bedauerten stilischen Monokultur der letzten elektrischen Hackett-Alben ab.

    Steve sollte sich wahrscheinlich immer wieder mal solche Sparringspartner wählen, Mike hat das seit seinem zweiten Soloalbum konsequent so gemacht.

    Ui! Wie hast du denn diesen Link gefunden?

    Einfach mal hier gestöbert:

    https://www.cherryred.co.uk/artist-a-z/



    Auf http://anthonyphillips.co.uk/buyers.htm ist nämlich vor einiger Zeit Gypsy Suite von der Kategorie "The releases listed below are currently out-of-print and are not included in Ant's deal with Cherry Red Records" in die Kategorie "The releases listed below are currently out-of-print" sozusagen "aufgestiegen".

    Dear me! Da hab' ich ewig nicht reingeschaut und sehe jetzt, dass für Tarka gar keine Wiederveröffentlichung in Aussicht steht. Da gab es glaube ich komplizierte Rechte-Fragen. Das ist natürlich ein Tiefschlag, ... 8|

    https://www.cherryred.co.uk/ar…hillips-harry-williamson/

    Dass es bei Cherry Red Records bereits diese (noch leere) Künstler-Rubrik gibt ("Anthony Phillips & Harry Williamson"), könnte ein Hinweis sein, dass am Horizont die Wiederveröffentlichung von Tarka oder von Gypsy Suite steht. (Weiß freilich nicht, wie lange es diese Rubrik schon gibt ...)

    Könnte man auch im Paket veröffentlichen:

    A) Tarka (Orchester/Ensemble mit Rising Spring im Moment II + Anthem)

    B) Die Tarka-Demos (tw. bekannt vom Gypsy Suite-Album, plus Demos von Movement III, ggf. oben im Thread erwähnte Elemente aus Classical Spirit)

    C) Gypsy Suite

    Für mich klingt das ähnlich wie Nightingale. Bei Wikipedia steht zur viel zur Symbolik der Nachtigall - vielleicht übernimmt der Wal das nun?

    Die Assoziation hatte ich tatsächlich auch, war mir dann aber zu gruselig <X, zumal ich für die Nachtigall (und auch für Florence Nightingale) eine Menge übrig habe ... À propos: man stelle sich ein Lazarett damals im Krimkrieg vor, und statt der "Lady with the lamp" macht ein "Nachtwal" die Runde - phew ...